Test - TNA Impact! : Wrestling-Altstars und Newcomer im Ring

Wie im TV?

'TNA Impact!' schafft es ganz gut, die Atmosphäre der TV-Shows auf den Bildschirm zu zaubern. Das liegt nicht zuletzt am ordentlichen Sound, der vor allem bei den typischen Ring-Soundeffekten zu überzeugen weiß. Aber auch die bekannten Rockmusik-Tracks aus den Shows sorgen im Spiel für das TNA-Feeling. Im Fernsehen ist TNA vor allem durch seine vielen Gimmick-Matches berühmt-berüchtigt. Leider haben es allerdings nicht so viele Match-Varianten ins Spiel geschafft. Neben Standard-Fights inklusive Tagteam-Prügeleien stehen noch Four-Way-Dances, TripleThreats, Falls-count-anywhere und Ultimate-X-Matches zur Verfügung. Hierbei hängt ein X oder ein Titelgürtel an gespannten Seilen über dem Ring und die Wrestler versuchen, sich dorthin zu hangeln.

Die Umsetzung dieser sehenswerten Kämpfe ist passabel, aber im Vergleich zur Realität etwas eingeschränkt. Bei Solospielern leidet diese Match-Art besonders unter der sehr durchwachsenen CPU-KI. Diese reagiert einfach zu wenig auf die Aktionen des Spielers und verfolgt zu häufig dieselben Strategien. Ähnliches natürlich in den anderen Match-Arten. Auf die beliebten Ladder-Matches, Elevation-X- und Cage-Fights müsst ihr im Übrigen gänzlich verzichten.

Der Story-Modus ist etwas anders aufgebaut als bei der Konkurrenz. Ihr wählt nicht einen TNA-Star und erlebt verschiedene typische Wrestling-Geschichten. Stattdessen schlüpft ihr in die Rolle eines (erfundenen) TNA-Kämpfers, der von den bösen (?) LAX zu Hackfleisch verarbeitet und nach Mexiko verfrachtet wird. Mit einem neuen Gesicht und Gedächtnisverlust versehen, kämpft er sich seinen Weg von Ring zu Ring aus Mexiko bis zu TNA in den USA. Dabei tretet ihr zunächst gegen frei erfundene Neulinge an, um euch später mit TNA-Stars zu duellieren. So schaltet ihr nach und nach neue Outfit-Teile, Move-Sets und Wrestler frei. Der obligatorische Kämpfer-Editor wird so zunehmend größer, an die Raffinesse des Editors aus 'SmackDown!' kommt er aber längst nicht ran. Der Story-Modus wirkt zunächst ziemlich bescheuert, ist mit seiner untypischen wie trashigen Handlung aber durchaus unterhaltsam. Leider fällt das Abenteuer des unbekannten TNA-Wrestlers recht kurz aus, darüber hinaus nervt der unfaire Schwierigkeitsgrad in späteren Matches.

Stärken und Schwächen bei der Technik

Apropos Kämpfer: Die Auswahl an TNA-Stars ist überraschend gut (siehe Kasten): Der Mix aus altbekannten Stars (wie Booker T, Kevin Nash, Scott Steiner, Kurt Angle, Sting, Jeff Jarrett, Team 3D (Dudley Boyz) und Christian Cage) sowie neuen Gesichtern (wie AJ Styles, Samoa Joe, LAX, Robert Roode, Sharboy, Chris Sabin, Alex Shelley, Abyss oder Jay Lethal) ist erfreulich gelungen, zumal tatsächlich so ziemlich jeder vertreten ist, der in den TNA-Shows zurzeit eine wichtige Rolle spielt. Schade nur, dass die TNA-Damenwelt fehlt. Auch die Anzahl der Kämpfer ist etwas mager: 25 Wrestler klingen zwar ordentlich, die WWE-Spiele haben aber meist mehr als das Doppelte zu bieten.

Dafür gibt es an den Animationen der Kämpfer in 'TNA Impact!' nichts zu bekritteln. Viele Moves sind nicht nur aufregender als bei der WWE, sie sehen auch noch besser aus. Die Wrestler-Modelle sind ebenfalls sehr hübsch, die Hauttexturen wirken allerdings merkwürdig grob. Darüber hinaus fragt man sich beim Anblick der etwas schäbigen Arenen, ob hier wirklich die 'Unreal'-Engine 3 zum Einsatz kommt. Besonders schwach sind die bei Fans so beliebten Einmarschsequenzen der Stars - diese sind hier bloß einige Sekunden lang. Eine weitere Schwäche ist in puncto Kollisionsabfrage aufzulisten, mal abgesehen von unschönen Clipping-Fehlern stört dies aber wenig.

Der insgesamt gelungene Sound wurde ja schon angesprochen. Dieser hat dann doch noch eine Schwäche, nämlich die qualitativ schlechte sowie verwirrende Sprachausgabe. Mal hört ihr einen englischen Ringsprecher und englische Dialoge im Story-Modus (mit deutschen Untertiteln), dann wieder den furchtbar trashigen Live-Kommentar. Hierfür verpflichtete Midway immerhin die beiden ehemaligen Sprecher der TV-Shows im deutschen Fernsehen, deren Sprüche wirken jedoch meist unfreiwillig komisch. Der Fairness halber: Das gilt auch für den englischen Originalkommentar.