Test - The World Ends With You : Todesspiel in der Shopping-Meile
- DS(i)
Etwas übertrieben haben es die Entwickler aber dann doch: Es ist ziemlich schwierig, die verschiedenen Angriffe korrekt auszuführen, gleichzeitig den Feinden auszuweichen, Kombos zu starten, hin und wieder Minispiele zu absolvieren und Superattacken zu starten. Mehr noch: Oft kämpft auf jedem der beiden Bildschirme ein Held des Duos getrennt gegen die Monster - auf Knopfdruck wechselt ihr oder lasst die CPU alleine die Feinde beharken. Auf jeden Fall müsst ihr gleich zwei Duelle zugleich im Auge behalten. Soviel Multitasking ist nicht jedermanns Sache und die Stylus-Steuerung funktioniert in der Hektik nicht immer perfekt. Spaß macht's trotzdem.
Gelungene Inszenierung
Ein Highlight ist aber ganz klar die klasse Inszenierung. Das Stadtszenario wirkt richtig lebendig. Da Neku die Gedanken von Passanten und anderen Charakteren lesen kann, wachsen einem viele Figuren richtig ans Herz. Dazu gesellen sich witzige Spielideen: Etwa Zeitelemente, die auf die interne Uhr des DS setzen, taktische Komponenten durch die wichtige Nahrungsaufnahme, das Wählen der richtigen Markenklamotten je nach Stadtteil und einiges mehr.
Besonders angetan sind wir vom visuellen Design des Spiels. Das ist nämlich ebenfalls ungewöhnlich. Das Geschehen ist in Comic-Grafik gehalten. Anstatt des üblichen Anime-Stils setzten die Entwickler aber trotz des japanischen Szenarios mehr auf ein westliches Comic-Flair, kombiniert mit Graffiti-Art und nur wenig Manga-Elementen (vor allem bei den Charakteren). Der Mix aus 2D und 3D mag technisch nicht sonderlich aufwändig sein, macht aber durchaus was her. Der Grafikstil ist sicherlich Geschmackssache, passt aber sehr gut zum ungewöhnlichen Spiel. Einziges Manko sind im Grunde bloß die dürftigen Animationen der Figuren und Monster.
Richtig gelungen ist auch der Sound: Ein hervorragender Soundtrack in hoher klanglicher Qualität und eine gelungene englische Sprachausgabe hört man auf dem DS nicht alle Tage. Schade nur, dass das Spiel komplett in Englisch gehalten ist und nicht gerade mit Texten spart - passable Englischkenntnisse sind also ein Muss.
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