Preview - The Witcher 3: Wilde Jagd : Geil, geiler, Geralt?
- PC
- One
Während wir in Warschau noch mit Clan-Chief-Tochter Cerys in nahezu detektivischer Manier mit den Hexersinnen den Spuren in der Burg folgten, begleiten wir nun ihren Bruder, der die Vildkaarle im Verdacht hat – ein sonderbares Volk, das gern Bären um sich hat. Auf diesem Pfad geht es deutlich rauer zur Sache. Wir erleben ein blutiges und bizarres Ritual nebst knackigen Kämpfen. Allerdings versäumen wir es durch die Wahl einer bestimmten Gesprächsoption, den eigentlichen Hintermann ausfindig zu machen, was uns im anderen Versuch gelungen war. Übrigens warfen wir hierfür mal die englische Sprachausgabe an. Überaus überzeugend, nicht zuletzt durch die verwendeten Dialekte. Die deutsche Variante klingt ebenfalls gut, aber auf Englisch haben die Dialoge tatsächlich noch etwas mehr Würze und Charakter.
Bei der Sequenz nach Abschluss der Quest wird schnell klar, dass unser Vorgehen deutlich größere Auswirkungen hat als noch bei den Nebenquests im Prologgebiet. Durch unser Handeln haben wir offenbar nachhaltig das politische Gefüge der Skellige-Inseln beeinflusst. Das klingt spannend und im Interview versichert man uns, dass unsere Handlungen auch die Spielwelt selbst verändern können, mal in kleinerem, mal in größerem Maße. Wir sind sehr gespannt darauf, das im finalen Spiel gründlich zu durchleuchten. Spielerisch saugt The Witcher 3 einen jedenfalls schon nach Minuten komplett auf und die Zeit verfliegt nur so.
Xbox One: tolle Charaktere vor schwächelnder Kulisse
Bleibt noch die Frage: Wie gut sieht die Xbox-One-Version denn nun aus? Sehr gut, um es kurz zu sagen, wenn auch hier und da mit Abstrichen. Wobei nochmals erwähnt sein sollte, dass die Version noch vom Januar stammt und daher noch nicht komplett optimiert ist. Dafür lief das Spiel aber bereits schön flüssig. Beeindrucken konnte vor allem die Darstellung der Charaktere. Darin steckt immens viel Liebe zum Detail. Schöne, dezente Gesichtsmimik, enorm detaillierte Hauttexturen, bei denen man jede Pore erkennen kann und die ohne den so häufig vorkommenden Plastik-Hochglanz-Look auskommen. Selbst Prellungen und ein blaues Auge nach einer Prügelei sind vorhanden. Ebenso detailliert die Bekleidung: Glänzende Lackschichten auf Rüstungen, abgewetztes Leder, rissige Stoffe. Mitunter hatte man das Gefühl, nicht ein Spiel zu spielen, sondern einen Film zu schauen. Ganz großes Kino, so muss ein Spiel heutzutage aussehen.
Auch die Gebäude strotzen nur so von liebevollen Details, vom Staubhaufen im Gang einer Burg bis hin zum angebissenen Apfel auf einem Tisch oder der Dekoration in einer Taverne. Die Landschaften wirken natürlich und glänzen mit toller Beleuchtung zu den verschiedenen, dynamisch ablaufenden Tageszeiten. Der enorme Detailgrad der Charaktere lenkt allerdings ein wenig davon ab, dass im Hintergrund viel mit Tiefenunschärfetricks gearbeitet wird. Nicht selten wirken Landschaften auf die Entfernung trotz der tollen Gestaltung etwas detailarm, die Texturen etwas schwach, die Vegetation etwas flach. In dem Bereich sieht die PC-Version doch um einiges besser aus.
Wir sind gespannt, ob und was CD Projekt RED da bis zum Release noch rauskitzeln kann. Wir meinen, da ist noch einiges drin bei der Detailskalierung der Umwelt. Immerhin verzichten die Entwickler nicht auf Details oder Objekte, lediglich die Darstellung selbst wirkt weniger detailliert. Sowohl Inhalt als auch Assets sollen bei allen Versionen identisch sein.
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