Test - The Saboteur : Ein Ire in Paris? Das klingt nach Ärger
- PC
- PS3
- X360
Eure Arbeit als Saboteur hat Auswirkungen, denn nach und nach gelingt es euch, dass der Widerstand in Stadtvierteln wieder die Oberhand erlangt. Dann bietet sich freilich ein ganz anderes Bild. Plötzlich erstrahlt das Viertel in sonnigem Glanz. Gut gelaunte Menschen ziehen nicht mehr durch ein Grau-in-Grau, sondern durch Alleen voller Blumen und Farben. Man fühlt sich unwillkürlich sicher in diesen Vierteln und genießt die Abwechslung zum düsteren Besatzungsalltag. Eine interessante Variante der Darstellung, die dem Spiel seinen ganz eigenen Touch gibt. Oder geben würde, denn abgesehen davon, dass die Straßenzüge von Paris wirklich liebevoll dargestellt werden, wimmelt es leider von technischen Macken wie Kantenflimmern, matschigen Texturen und Kollisionsfehlern.
Sprengen, schießen, klettern, rasen
Arbeit gibt es reichlich für den ehemaligen Mechaniker. Grundsätzlich werden die Missionen in drei Kategorien eingeordnet. Hauptmissionen werden durch gelb markierte Auftraggeber gekennzeichnet. Hier dreht sich alles um die Jagd auf Dierker und Seans Werdegang zum Saboteur. Diese Missionen sind recht abwechslungsreich und scheuchen euch quer durch Frankreich. Einige der Missionen sind recht spektakulär inszeniert, wie beispielsweise die Verfolgung Dierkers durch einen brennenden Zeppelin.
Die Charaktere der Geschichte bleiben leider arg klischeebeladen, wie der zwielichtige britische Agent, der ruppige Ire mit seinen leider viel zu flachen Sprüchen oder der hasserfüllte Widerstandsanführer. Ein bisschen mehr Facetten hätten den Figuren durchaus gutgetan. Die Rache-Geschichte insgesamt ist kein literarisches Meisterwerk, bleibt aber zumindest nachvollziehbar.
Die zweite Art Missionen erhaltet ihr von weiß markierten Auftraggebern. Das sind NPCs, die ihr im Laufe der Geschichte kennenlernt und euch meist drei bis vier lose zusammenhängende Aufträge erteilen. Hier gibt es viel Abwechslung: vom Attentat auf einen General über Fluchtfahrten bis hin zur Demolierung deutscher Einrichtungen. Schlussendlich ist da noch das freie Spiel in der offenen Spielwelt.
Hier dürft ihr Unmengen an Krempel sprengen. Wachtürme, Flakstellungen, Scharfschützennester, Propagandalautsprecher und so weiter und so fort, selbst Sammelobjekte fehlen nicht. Leider läuft das im Prinzip immer nach demselben Muster ab. Hin, Wachen ablenken oder umlegen, Sprengsatz anbringen und weg - was mit der Zeit recht langweilig werden kann. Immerhin spült das Währung in Form von Schmuggelgut in eure Kassen, und das könnt ihr gut gebrauchen.
Damit könnt ihr nämlich bei Schwarzhändlern und Schmugglern Waffen und Munition einkaufen oder in eurer Garage für das Aufmöbeln geklauter Autos zahlen. Von der Pistole bis zum Panzerschreck ist im Laufe der Zeit einiges zu haben, allerdings kann Sean immer nur zwei Waffen, ein paar Granaten und reichlich Sprengstoff mit sich herumtragen. Ein bisschen Planung kann daher nicht schaden. Schalldämpfer und Scharfschützengewehr sind mitunter angemessener als das schwere Gerät. Doch nicht nur Waffen gehören zum Einsatzgerät, sondern auch Stealth-Fähigkeiten und Verkleidungen, mit denen ihr euch an deutschen Soldaten vorbeimogelt. Und Autos klauen und fahren dürft ihr auch, selbst Panzer und Halbkettenfahrzeuge sind nach einiger Zeit im Angebot. Mit brauchbarem Fahrverhalten, sprich: nicht ganz die Badewannen mit Rädern wie in GTA 4.
Kommentarezum Artikel