Preview - The Forest : Versteckspiel im Wald
- PC
Entwickler Endnight Games ließ sich von Kannibalen- und Horrorfilmklassikern inspirieren und lässt euch in The Forest buchstäblich im Wald stehen. Wir haben uns die Alphaversion dieses vielversprechenden Survival-Horror-Spiels mit einer Open World angesehen. Ob The Forest das Zeug zu einem Klassiker hat? Die Antwort liegt irgendwo tief verborgen im dunklen Dickicht des Waldes.
The Forest macht keine großen Umwege, sondern lässt euch von eurem gemütlichen, per Pauschalreise gebuchten Flug direkt auf den harten Dschungelboden abstürzen. Dort müsst ihr hilflos mitansehen, wie euer Sohn von einem ominösen Waldbewohner entführt wird. Natürlich macht ihr euch gleich auf den Weg, das Kind zurückzubringen - aber wie? Wo seid ihr? Wer sind die Entführer? Wen spielt ihr überhaupt? Gibt es noch andere Überlebende und was, zum Teufel, macht da draußen im Wald diese seltsamen Geräusche?
Ein Männlein steht im Walde
Zum Glück seid ihr nicht ganz und gar verloren und habt ein Handbuch für das Überleben im Wald zur Hand. Es ist eine Art Tutorial und Anleitung, was ihr alles herstellen könnt und wie ihr überlebt. Denn dies, das sogenannte Crafting, ist ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Hier erkennt man, dass die Entwickler sich von Minecraft haben inspirieren lassen. So findet ihr beispielsweise eine Anleitung und eine Liste von Gegenständen, die ihr benötigt, um ein Feuer oder ein Lager zu bauen. Nur wenn ihr Letzteres errichtet, könnt ihr speichern. Natürlich müsst ihr für ein Lagerfeuer zunächst Äste und Blätter sammeln.
Am Lagerfeuer könnt ihr erlegte Tiere zubereiten, sie dann verzehren oder das Fleisch lagern. Euer schlaues Buch weiß auch, welche Beeren giftig sind und welche nicht. Essen ist ein Muss - eine dezente Magenanzeige weist euch darauf hin, wann es Zeit ist, wieder etwas zu futtern oder schlafen zu gehen. Jeder Schritt und jede Aktion, vom Bäumefällen über die Jagd bis zur Erkundung, muss deshalb vorher geplant werden. Das Beschaffen von Nahrung und das Unterhalten eines Unterschlupfs sind wesentlicher Bestandteil eures Überlebenskampfes, den ihr authentisch aus der Egoperspektive bestreitet. Im Kampf gegen die Inselbewohner müsst ihr euch auf Waffen wie Äxte oder selbst gemachte Speere verlassen. Die Eingeborenen treten mal in Gruppen und mal einzeln auf, verhalten sich aber (noch) nicht sonderlich klug.
Kampf ums Überleben
Der Wald hat eine eigene Dynamik mit wachsenden Pflanzen, Tieren und einem Wettersystem. Wie groß das Areal ist, wurde noch nicht bekannt gegeben. Es soll aber auch ein unterirdisches System von Höhlen und Seen umfassen. Das Erkunden dieser Spielwelt macht definitiv Spaß. Ihr stolpert über Lager, entdeckt schöne Naturkulissen oder trefft auf sonderbare Tiere und die ominösen Waldbewohner, die anscheinend Kannibalen sind. Die Entdeckungsreisen sind spannend und beinhalten ab und zu Überraschungen, was immer wieder zu einem neuen Ausflug einlädt.
Gelegentlich ist es jedoch ernüchternd zu sehen, dass es beispielsweise an einem schönen Strand schlichtweg nichts zu holen gibt oder dass der imposante Haikadaver keine verwertbaren Reste beinhaltet. Erst die fertige Version wird zeigen, ob ihr euch in The Forest nicht immer nur im Kreis dreht und dasselbe durchlebt. Darin sehen wir die stärkste potenzielle Gefahr, denn eine Geschichte oder ein roter Faden sind nicht auszumachen.
Schöner Düsterwald
Technisch ist The Forest ganz gut gelungen. Die Unity-4-Engine zaubert eine düstere, finstere Waldkulisse auf den Bildschirm, die man so auch von einem hochpreisigen Spiel erwarten könnte. Die Klangkulisse ist jetzt schon gut ausgearbeitet und hört sich ständig bedrohlich an, auch wenn hier und da die Sounds noch etwas abrupt wechseln. Wir hoffen, das die Spielwelt bis zum Erscheinen noch lebendiger wird, da sie noch ein wenig leer wirkt.
Dass das Ganze demnächst auch mit Oculus Rift spielbar sein soll, sorgt bei uns für Vorfreude. Wir können uns den ohnehin schon gruseligen Ausflug in den Wald mit dieser Technik noch beängstigender vorstellen. Wir sind gespannt darauf zu sehen, wie The Forest letztlich aussehen wird und wie sich der angekündigte Multiplayer-Modus spielen lässt.
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