Preview - The Eternal Life of Goldman : Das vielleicht schönste Spiel der Gamescom
- PC
- PS5
- XSX
- NSw
Handgezeichnete Grafik feierte in den letzten Jahren eine wahre Renaissance. Titel wie Hades, Cuphead und Gris verwöhnten regelrecht die Augen. Doch die Gefahr eines Blenders ist allgegenwärtig. Auch bei The Eternal Life of Goldman aus dem Hause Weappy (This is the Police) sticht zunächst die wunderschöne, fast schon an Disney erinnernde Optik mit ihren zahlreichen Details hervor. Nach einer Anspielsession auf der Gamescom kann ich aber bestätigen: Das wird ein richtig gutes Jump-and-Run!
Was heißt es eigentlich zu leben? Zahlreiche Religionen und Kulturen liefern unterschiedliche Antworten auf diese Frage, von der Familiengründung bis hin zur Zahl 42. Die eine, ultimative Antwort lieferten aber weder die Griechen, noch die Juden und auch die Mesopotamier nicht. All diese Kulturen und noch mehr standen Pate für The Eternal Life of Goldman, wirft aber mehr Fragen auf, als er beantwortet. Das Entwicklungsstudio Weappy bedient sich unterschiedlichster Ansätze und Inspirationen, vermischt diese und steckt euch in die handgezeichnete Haut eines Greises am Krückstock.
Dem Tod von der Schippe gesprungen
Aus einem nicht genauer definierten Grund vermag Goldman es einfach nicht zu sterben. Also reist er durch die Welt auf der Suche nach Antworten, stellt sich existenzielle Fragen, und auch ihr sollt immer wieder ins Grübeln kommen.
Bei meiner Anspielsession auf der Gamescom zeigte sich sehr schnell, in welche Richtung The Eternal Life of Goldman hüpft. Letztlich handelt es sich um einen klassischen 2D-Sidescroller, der unverkennbar Inspiration aus Genre-Größen wie Donkey Kong Country und Duck Tales zieht. Ihr bewegt euch kontinuierlich von links nach rechts, springt von Plattform zu Plattform, umgeht Fallen und erledigt Gegner durch einen beherzten Hüpfer auf die Birne.
Verschätzt ihr euch doch einmal und stürzt ab, müsst ihr euch aber nicht grämen, denn innerhalb weniger Augenblicke landet ihr am letzten Checkpoint. Die waren in der Messedemo mehr als fair verteilt, Frust blieb entsprechend auch bei knackigen Abschnitten ein Fremdwort.
Selbiges gilt für die Übersicht. Ein oft gesehenes Problem von Spielen mit handgezeichneter Grafik stellt die Lesbarkeit dar. Nicht immer erkennen wir auf den ersten Blick, was Hintergrund ist, was im Vordergrund steht und welche Elemente uns schaden. Denn in The Eternal Life of Goldman geschieht so einiges auf dem Bildschirm.
Die Dschungelhütten der gezeigten tropischen Insel brennen lichterloh, es springen seltsame, behaarte Monster herum, Vögel fliegen durch die Gegend, Palmen wiegen sich im Wind. Weappy zaubert ein wunderschönes Spiel für euch, dank der Frame-by-Frame-Animation entsteht der Eindruck klassischer Cartoons.
Bei aller optischen Pracht schafft es The Eternal Life of Goldman aber immer klar zu visualisieren, wo ihr hinmüsst und was euch gefährlich wird. Das gelingt den Entwicklerinnen und Entwicklern vor allem durch gekonnt gesetzte Unschärfe-Effekte. Denkt an einen klassischen Cartoon, bei dem ihr durch ein auffällig gezeichnetes Stück Wand genau seht, wo der Roadrunner gleich durchbricht.
Bock auf Stock
Allerdings müsst ihr euch in The Eternal Life of Goldman nicht auf die alternden Beine eures Helden verlassen. Denn das Spiel drückt euch altbekanntes Gimmick in die Hand, das Comicfans bestens vertraut ist. Wie Dagobert Duck greift Goldman zum Gehstock. Der hilft der Graumähne aber nicht nur dabei, nicht umzukippen. Wie in Duck Tales fungiert die Gehhilfe als eine Art Pogo-Stick, mit der ihr Stacheln und Flammen problemlos überspringt und Gegnerköpfe zum Platzen bringt.
Den Stock wertet ihr durch gefundene Upgrades weiter auf. Ihr dürft Griff, Schaft und Fuß austauschen, was jeweils eigene Effekte mit sich bringt, beispielsweise einen Sprungfelder-Schaft, um deutlich höher zu springen, und ein Haken-Griff erlaubt es, sich in Ringen einzuhängen, um gefährliche Abgründe zu überwinden oder Konstrukte zu aktivieren. Diese stehen überall herum und ermöglichen euch, ansonsten unzugängliche Gebiete zu erreichen. Einmal beherzt dran gezogen und sie bilden Treppen oder Leitern.
Doch auch beim Demo-Boss half der besondere Griff. Ein aus Stofffetzen zusammengenähter Stier mit drei Minions auf dem Rücken sieht zunächst bedrohlich aus, mit etwas Jump-and-Run-Erfahrung stellt er aber kein Problem dar. Seine Reiter schaltet ihr mit beherzten Sprüngen auf ihre Köpfe aus, über das vor Wut rasende Tier selbst hüpft ihr einfach hinweg und zieht nach seinem Aufprall in der Arena-Wand an dem Ring an seinem Hinterteil. Dreimal wiederholen und der Sieg ist euer!
Kommentarezum Artikel