Test - Teenage Mutant Ninja Turtles : Mutanten in Manhattan
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Viele tolle Franchises aus den vergangenen Jahrzehnten werden heutzutage als Videospiel umgesetzt. Die Batman-Arkham-Reihe zeigt eindrucksvoll, wie man es richtig macht. Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan hingegen reiht sich in die schier endlose Liste der Lizenzgurken ein.
Auf den ersten Blick sieht das neue Ninja-Turtles-Spiel sogar recht vielversprechend aus. Schließlich ist das Entwicklerstudio Platinum Games mit Perlen wie Bayonetta für schnelle Action und gute Prügler bekannt – also genau das, was ein Turtles-Spiel braucht.
Platter Humor, plattes Kampfsystem
In der Praxis sieht das leider nicht mehr so rosig aus. Die Pizza mampfenden Schildkröten, die unser Nostalgieherz normalerweise höher schlagen lassen, kämpfen mit den üblichen Problemen einer Lizenzumsetzung. Der Humor ist platt und kindgerecht, aber das war er eigentlich schon immer. Ähnlich verhält es sich mit der Story. Die ist zwar Turtles-typisch, zieht aber nicht so recht. Shredder hat einen neuen üblen Plan und Bebop raubt eine Bank am helllichten Tag aus – OH NEIN! Natürlich sah das auch in der Vorlage selten anders aus, aber wenn es dann in neun kurzen Missionen lieblos aneinandergereiht wird, ist das selbst für die Panzer-Ninjas zu platt.
Das Kampfsystem, mit dem ihr euch durch furchtbar kurze und schrecklich lineare, immer gleiche Levelversatzstücke schlagt, ist sehr eingängig, spielt sich rasant und flüssig. Auf Dauer ist es aber leider genauso abwechslungsarm wie das Missionsdesign. Zwar könnt ihr frei zwischen den vier Helden wechseln, jedoch spielt sich Leonardo mit seinen zwei Katanas nur minimal flotter als Donatello mit seinem Bo. Wer besonders Wert darauf legt, nicht in hektisches Buttonmashing zu verfallen, was den Spielfluss keineswegs beeinflusst, sondern die Fähigkeiten der Charaktere gekonnt einsetzen will, wird hingegen eher selten von seinem Lieblingshelden wegwechseln.
Koop-Cowabunga
Zwischen den Missionen und auch währenddessen könnt ihr bei Meister Splinter einsetzbare Items aufstocken und eure Spezialattacken verbessern und verwalten. Das ist etwas unübersichtlich, hilft jedoch dabei, die Gegnerhorden noch schneller zu verkloppen. Im Online-Koop macht das Leveln und Prügeln übrigens mehr Spaß. Mit bis zu drei Mitspielern kämpft ihr euch durch die gleichen Missionen wie in der Solokampagne. Packt daher lieber ein paar Freunde ins Team, denn mit Fremden sind sie kaum spannender als mit KI-Kumpanen.
Optisch punktet TMNT: Mutanten in Manhattan mit coolem Cel-Shading-Look. Die Comic-Grafik passt gut ins Turtles-Universum und präsentiert sich auf der aktuellen Konsolengeneration ohne größere Macken. Last-Gen-Spieler müssen sich auf etwas längere Ladezeiten und kleinere optische Schwächen wie unscharfe Texturen und Kantenflimmern einstellen, sonst gibt es keine Abstriche. Was PC-Spielern auf die Nerven gehen könnte, ist die nicht frei belegbare Tastatur. Hier empfiehlt das Spiel, einen Controller anzuschließen.
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