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Test - Tales of Graces f : Tales of Tales

  • PS3
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Kampfstationen werden durch Monsteranimationen auf den Wegen direkt angezeigt. Solltet ihr es eilig haben, von Punkt A nach B zu kommen, könnt ihr Feindbegegnungen in den meisten Fällen locker ausweichen. Sobald ihr einen Kontrahenten berührt, wechselt ihr in den Kampfmodus. Via Knopfdruck könnt ihr wie in einem Beat-’em-up Standardattacken ausführen und diese mit über den Stick gesteuerten Spezialattacken würzen und zu Kombos verbinden. Mit bis zu vier Charakteren könnt ihr euch im Kampf den Gegnern stellen. Die Rollen eurer Mitstreiter dürfen jederzeit im Kampfbildschirm eure Freunde übernehmen, aber auch problemlos wieder auf Autopilot umgestellt werden. Es ist sogar möglich, dass alle Protagonisten automatisch kämpfen. Ob eine Figur primär andere Charaktere beschützt oder forsch vorgehen soll, hängt von euren Voreinstellungen ab.

Let’s get physical

Die Anzahl möglicher Attacken wird bei Graces ausschließlich von der CC-Leiste reguliert. Diese füllt sich mit der Zeit wieder auf und reguliert unter anderem die zwei unterschiedlichen Fähigkeitensysteme: Assault-Artes sind physische Attacken, die mit dem X-Button gesteuert werden, eine kurze Reichweite haben, dafür aber sehr schnell ausgeführt werden können, während es sich bei Burst-Artes um mit dem Analog-Stick gesteuerte magische Attacken handelt. Die Entwicklung eurer Fähigkeiten hängt außerdem von euren gewonnen Titeln ab. Diese könnt ihr im Laufe des Spiels durch besondere Geschehnisse im Spiel- oder im Kampfverlauf erwerben. Jeder Titel lässt sich in fünf verschiedenen Stufen ausbauen und verfügt unter anderem über unterschiedliche erlernbare Spezialattacken.

Generell gilt es im Kampf die Schwächen eurer Gegner zu erkennen und eure Attacken samt Blockverhalten entsprechend anzupassen. Die sogenannte Sidestep-Aktion ermöglicht geschicktes Ausweichen durch seitliche Sprünge. Natürlich könnt ihr im Kampf auch Gebrauch von einer Vielzahl von Items machen. In Tales of Graces gilt es eine breite Masse verschiedener Objekte einzusammeln. Neben einem großzügigen Waffen- und Rüstungsarsenal findet ihr zahlreiche Zutaten, aus denen ihr euch verschiedene statusverbessernde Gerichte kochen könnt. Aber auch haufenweise anderer Krempel, den ihr mit anderen Gegenständen zu neuen Objekten kombinieren könnt, ist an jeder Ecke zu finden. Das Crafting-System macht wirklich Spaß und motiviert dazu, die Augen nach neuen, aufregenden Items offen zu halten. Die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten sind sowohl abwechslungsreich als auch sehr nützlich.

Wii unschön

Leider sieht man dem Titel deutlich an, dass er auf einer Wii-Version von 2009 beruht. Die liebevolle Gestaltung, das ansprechende Charakter-Design und die hübschen Anime-Zwischensequenzen können die schwachen Texturen und die ausgewaschene Optik zwar im Gesamtbild relativ gut ausgleichen, dennoch reicht die Optik bei Weitem nicht an die von Tales of Vesperia heran. Musikalische Höhepunkte sucht man bei Graces leider vergeblich.

Der Soundtrack liegt eher unter dem Genre-Standard. Zumindest aber fühlten wir uns von der musikalischen Untermalung nicht genervt. Die uns vorliegende Version war komplett in Englisch gehalten und hatte keine optionale japanische Synchronisation. In Deutschland soll der Titel mit deutschen Untertiteln erscheinen. Die englischen Sprecher leisten eher mäßige Arbeit und besonders die Kinderstimmen können zu Beginn des Spiels höllisch nerven. Die meisten Dialoge sind jedoch optional oder können übersprungen werden.

Fazit

von Nina Schild
Tales of Graces f ist trotz seiner mäßigen Aufmachung eines der besten JRPGs der jetzigen Konsolengeneration. Zwar kann es der Titel insbesondere optisch bei Weitem nicht mit Tales of Vesperia aufnehmen, dennoch überzeugte uns das Spiel mit vielen liebevollen Details. Es ist das actionreiche Kampfsystem mit der Option, jederzeit zwischen Mehrspieler- und Einzelspielermodus hin- und herzuschalten, das den Titel ganz besonders von seinen Genre-Kollegen abhebt. Leider müsst ihr euch zu Anfang durch den achtstündigen Kindheitsprolog kämpfen, um auf die wahren Stärken des Titels zu stoßen. Dennoch gewinnt das Spiel besonders durch die verwurzelte Kindheitsgeschichte im weiteren Verlauf eine besondere Tiefe. Sehr wünschenswert wäre eine japanische Tonspur gewesen, dafür sind in Tales of Graces sämtliche ellenlangen Dialoge optional. Hinter der zuckersüßen Optik sollte man jedoch keinen außergewöhnlichen Kern erwarten.

Überblick

Pro

  • actionreiche, motivierende Kämpfe
  • liebevoll gestaltete Welt
  • mindestens 50 Stunden Geschichte
  • spaßiges Crafting-System
  • zahlreiche Dialoge
  • viele Speicherpunkte
  • Dialoge sind optional
  • Handlungsrahmen interessant gestaltet
  • zehn Stunden zusätzliches Material zur Geschichte
  • sehr einsteigerfreundlich
  • 7 spielbare Charaktere

Contra

  • veraltete Grafik
  • mäßige Sound-Kulisse
  • ständiges Rennen von A nach B
  • klischeehafte Charaktere
  • viel zu langer Kindheitsprolog
  • weniger Nebenquests

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