Test - Supreme Commander 2 : Schrumpf-Commander?
- PC
Ist es machbar, dass einer Fortsetzung - vor allem wenn der Vorgänger den Ruf eines Nischentitels hatte - die alten Fans treu bleiben und sie gleichzeitig neue Käufermassen erschließt? Nun, wenn wir Supreme Commander 2 ansehen, dann ist es zumindest ein verdammt schweres Unterfangen.
Wer unsere Vorschau gelesen hat, weiß, dass wir auf eine fesselnde und tief gehende Hintergrundgeschichte rund um den Krieg der drei Fraktionen UEF, Erleuchtete und Cybrans gehofft hatten. Doch nachdem wir alle 18 Levels der Kampagne, bestehend aus sechs Kapiteln für jede der drei Parteien, durchgespielt haben, sind wir etwas ernüchtert. Man hat zwar versucht, einzelne Charaktere mehr ins Licht zu rücken, und möchte, dass ihr eine Beziehung zu ihnen aufbaut, wirklich gelungen ist das allerdings nur bedingt. Denn weder wird euch die Vorgeschichte des Spiels nahegebracht noch fesseln die Zwischensequenzen.
Man hätte die Filmchen sicher besser nutzen können, denn oft handelt es sich dabei um nichts mehr als in Spielgrafik verfilmte Missionsbesprechungen. Zudem sind die Ereignisse manchmal recht verworren, sodass sich die Handlung erst sehr langsam herauskristallisiert. Immerhin kennen sich die Hauptdarsteller der drei Kapitel und es entsteht ansatzweise so etwas wie eine zusammenhängende Geschichte.
Die Aufträge während eurer Missionen sind nichts wirklich Neues, sondern quasi Echtzeitstrategie-Alltagsgeschäft: Ihr kommt zum Beispiel dem Kommandanten der benachbarten Basis zu Hilfe, vernichtet den gegnerischen Commander oder schaltet bestimmte Ziele aus. Dafür werden sie Etappe für Etappe sauber nacheinander abgespielt und sind oft mit zusätzlich zu erledigenden Bonusaufgaben gespickt. Spaß macht das allemal!
Des einen Freud, des anderen Leid
Wenn wir über die Technik hinter Supreme Commander 2 sprechen, werden sich die Lager spalten. Da wären zum einen die Fans des Vorgängers. Auf der anderen Seite Tausende von Spielern, denen dieser Titel schlichtweg zu komplex war und die ihn deswegen nicht gekauft haben. Dazwischen Publisher und Entwickler eines Spiels, das zwar Höchstwertungen einfuhr, sich aber wegen mehrerer Umstände nur mittelprächtig verkaufte. Hier seien auch die schlechte Performance und der mangelhafte nachträgliche Support genannt - die Komplexität haben wir oben bereits erwähnt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist eigentlich sonnenklar, dass die Entwickler versuchen, das Spiel einer breiteren Masse zugänglich zu machen, da können die Veteranen jammern, solange sie wollen. Wie das aussieht? Nun, das dreistufige Tech-System von Supreme Commander ist gänzlich verschwunden. Die komplette Forschung wird jetzt anhand eines recht übersichtlichen Forschungsbaums verwaltet, mit dem ihr neue Baupläne für eure drei Einheitentypen (Land, Wasser, Luft), eure Armored Command Unit und die Gebäude erforscht.
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