Preview - Sunset Overdrive : Awesomecalypse
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Als wir während der E3 den Trailer zu Sunset Overdrive sahen, deutete alles auf einen weiteren Shooter hin. Wir erlebten eine dunkle Umgebung und einen Soldaten, der sich hinter einer Deckung verschanzte und mühsam einer Gegnerwelle trotzte. Doch statt den Schusswechsel in den Fokus zu nehmen, fuhr die Kamera weiter und zeigte eine Tür, die das Logo von Entwickler Insomniac Games zierte. Der folgende Moment beschreibt Sunset Overdrive nahezu perfekt: Ein junger Mann springt aus der Tür – bunt gekleidet und im Vergleich zu den bisher gezeigten „Charakteren“ angenehm anders. Mit seinen ersten Worten nimmt er das gesamte Deckungsshooter-Genre aufs Korn und drückt dabei dem kauernden Soldaten ein großes „L“ auf die Stirn. Diese Szene zeigte, dass Sunset Overdrive anders wird. Angenehm anders.
Diese Art von Humor wird glücklicherweise konstant beibehalten, Sunset Overdrive nimmt sich selbst und die Videospielindustrie auf die Schippe. Bevor wir jedoch die abgedrehten Charaktere kennenlernen, erstellen wir uns zunächst einen Protagonisten. Die Auswahl ist variantenreich und bunt - sehr bunt. Der Titel aus der Feder von Insomniac Games stellt einen tollen Kontrast zu typischen AAA-Produktionen dar, den wir sehr begrüßen. Sunset Overdrive ist verrückt, und das zeigt uns das Spiel in jeder Sekunde.
Willkommen in Sunset City
Ist die Charaktererstellung abgeschlossen, erhalten wir einen Handlungsüberblick, der so kurz wie verrückt ausfällt: Ein Energy-Drink lässt alle Bewohner von Sunset City mutieren. Wir bekommen die wichtige Aufgabe, den Mutanten zu trotzen und Sunset City von ihnen zu befreien. Das Spiel fragt uns, ob wir dieser Herausforderung gewachsen seien, und gibt uns ohne größere Verschnaufpause auch gleich die Antwort: Natürlich, immerhin befinden wir uns in einem Videospiel.
Die Mutanten bekämpfen wir allerdings nicht aus der Deckung heraus. Stattdessen gilt es, stets in Bewegung zu bleiben und die Beweglichkeit unseres Protagonisten zu nutzen. In Parkour-Manier rennen wir an Wänden entlang und rutschen über Geländer, um Distanzen schneller zu überbrücken. Darüber hinaus nutzen wir Büsche, Sonnenschirme oder Autodächer als Trampolin, um ein entsprechende Höhe für weitere Aktionen zu erreichen. Die komplette Stadt dient quasi als Werkzeug, um einen gewissen Flow aufzubauen.
Mit Stil zum Erfolg
Dieser Flow ist auch nötig, um bestimmte Boni zu aktivieren. Während ihr Mutanten bekämpft, werden eure Handlungen stets von einer Stilanzeige begleitet. Je mehr ihr eure Parkour-Fähigkeiten nutzt, desto schneller steigt das Level jener Anzeige. Konntet ihr das Stillevel um eine Stufe anheben, aktiviert ihr Boni, die euch im Kampf und bei der Fortbewegung behilflich sind. So verschießt ihr mit einem hohen Stillevel Feuerbälle im Nahkampf oder verursacht bei einer Ausweichrolle zusätzlichen Schaden. Diese Boni, Amps genannt, gilt es zunächst herzustellen und anschließend auszurüsten.
Die hierfür benötigten Zutaten sind überall in Sunset City versteckt. Wollt ihr euch allerdings die Zutatensuche ersparen, müsst ihr Missionen erfüllen, die ihr von den verschiedenen Charakteren erhaltet. Diese entsprechen ganz dem Stil von Sunset Overdrive und warten mit einigen tollen Sätzen auf, die euch unweigerlich ein Schmunzeln entlocken. Der Missionsaufbau erinnert hingegen an Borderlands. Während unserer Spielzeit galt es stets, den Auftraggeber ausfindig zu machen, Mutanten zu töten und anschließend wieder zum Auftraggeber zu gelangen, um die Belohnung zu erhalten.
Dadurch wirkte Sunset Overdrive in seiner Spielmechanik berechenbar - aufgrund des Humors, der Aufmachung und der spaßigen Mutantenjagd haben wir uns jedoch nie gelangweilt. Einzig und allein die etwas schwammige Steuerung hat unseren durchweg positiven Eindruck getrübt. Da es sich jedoch um keine fertige Version handelte, kann sich dieser Umstand bis zur Veröffentlichung noch ändern.
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