Test - Stuntman: Ignition : Stunts auf B-Actionfim-Niveau
- PS3
- PS2
- X360
Der Umfang der Einzelspielerkampagne von ’Stuntman: Ignition’ ist nicht gerade üppig: Sechs Filme mit jeweils sechs Szenen sind vorhanden, jede Szene dauert nur wenige Minuten. Wollt ihr überall eine gute Wertung erreichen, braucht ihr schon einige Zeit zum Durchspielen und Freischalten aller Extras. Minimalisten haben aber rasch alle Levels gesehen. Immerhin gibt es noch einige kurze Bonuseinsätze, in denen ihr etwa in einem TV-Spot agiert oder in einer Stuntshow auftretet. Darüber hinaus gibt es die Schnelle Dosis – in diesem Modus könnt ihr ohne oder mit Regie-Anweisungen auf Punktejagd gehen. Wer lieber selbst kreativ sein will, bastelt einen eigenen Stunt-Kurs mit freigeschalteten Extras – leider dürft ihr aber nur in einer Arena werkeln und könnt keine vollwertigen Szenen entwerfen. Nett: X360- und PS3-Besitzer dürfen ihr Werk anderen Usern online zugänglich machen. Apropos online. Auch ein Mehrspielermodus hat es auf die Disc geschafft. Entweder im Splitscreen oder online tretet ihr gegen andere Spieler an – dabei gibt es sowohl Stunt-Herausforderungen als auch genretypische Rennen. Gerade Letztere gestalten sich aber ziemlich öde. PS2-Spieler müssen übrigens mit einem abgespeckten Multiplayer-Part ohne Online-Unterstützung auskommen. Alles in allem werten die Zusatzmodi das Spiel zwar auf, ändern aber nur wenig daran, dass der Umfang nicht gerade glänzt.
Ähnliches gilt für die technische Seite: Die Grafik ist leider nur auf Mittelmaß-Niveau, was vor allem an den eckigen Levelobjekten und den groben Texturen liegt. Die Umgebung ist zwar zumindest in der X360- und der PS3-Fassung angenehm detailreich und interaktiv, außerdem sehen die Fahrzeuge ganz gut aus, dagegen fehlt es aber an der Prise Raffinesse und spektakulären Effekten – ein Unding gerade für ein Stuntman-Spiel. Überhaupt fehlt dem Film die Liebe zum Filmthema, die den Vorgänger noch auszeichnete. Das Leveldesign ist oftmals uninspiriert, die sechs Filmsets wirken unoriginell und billig (Filme im Stil von ’James Bond’, ’The Dukes of Hazzard', ’Dante’s Peak’, ’Mad Max’ / ’Rambo’, ’Spider-Man’ und ’Bullit’). Nur selten vollführt man Stunt-Szenen, die einen Actionliebhaber im Kinosessel begeistern würden. Dazu passen die Replays, die zu einem Großteil eher an Rennspielwiederholungen als an Filme erinnern. Immerhin gibt es filmtypische Vorbesprechungen und einen unterhaltsamen Film-Trailer nach Drehschluss – hierbei fällt allerdings die grobkörnige Bildqualität der Videos auf. Die PS2-Version ist grafisch natürlich deutlich schwächer als ihre Next-Gen-Brüder, merkliche Unterschiede zwischen der PS3- und X360-Fassung gibt es hingegen keine. PS3-exklusiv ist hingegen die optionale SixAxis-Steuerung, die aber alles andere als gut funktioniert und deshalb rasch abgeschaltet werden sollte. Mittelmäßig ist der Sound ausgefallen: Die filmartige, aber undifferenzierte Musikuntermalung schaltet man bald ab, die deutsche Sprachausgabe ist sehr durchwachsen, einzig die Soundeffekte sind wirklich gelungen.
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