Preview - Stuntman: Ignition : Die wahren Helden der Leinwand

Darüber hinaus setzt Paradigm auf einen vernünftigen Online-Modus. Analog zum Einzelspielermodus galt auch hier die Devise: Pflicht-Stunts erfüllen und nebenher Punkte sammeln, was das Zeug hält. Nur befindet man sich diesmal nicht allein auf der Strecke, sondern mit einer ganzen Reihe Mitstreiter, die dasselbe Ziel verfolgen. Der Clou: Während man durch das Erfüllen der Aufgaben auf die beschriebene Art fleißig Punkte sammelt, kann sich der Spieler durch das brachiale Rammen des Vordermanns dessen Highscore sichern. Der so genannte String Stealer raubt dem unvorsichtigen Kontrahenten dabei aber nicht nur die mühevoll ergatterten Aktionspunkte, sondern auch sehr schnell den letzten Nerv. Leider präsentierte sich dieser Modus nämlich in einer sehr unausbalancierten Version, die das Rempeln zu stark belohnte und das eigentliche Abfahren der Aufgaben in den Hintergrund rückte.

Da die beiden Counter sich erst nach zwei bis drei Sekunden ohne eine Aktion multiplizieren, kann man den potenziellen Highscore zwar sehr schnell hochtreiben – aber auch genauso schnell alles verlieren; auf einen Punkte-Multiplizieren-Button verzichtete Paradigm nach internen Testphasen bewusst, um die Spannung zu steigern. Folgerichtig war es für bösartige Fahrer ein Leichtes, den eigenen Score auf Kosten anderer nach Belieben zu erhöhen. Der in Paris anwesende Producer Randy King gab allerdings Entwarnung: Bis zur finalen Version wird noch viel am Balancing geschraubt. Und generell könne man den String-Stealer-Modus auch abschalten. Wer die aus dem Singleplayer umgebauten Maps nicht mehr sehen kann, darf sich zudem auf Download-Content einstellen. Konkrete Details wollte man diesbezüglich aber noch nicht verraten.

Etwas zu meckern gibt es dann aber doch noch: Technisch machte 'Stuntman: Ignition' in der Vorab-Version nur einen durchwachsenen Eindruck. Generell ist die Grafik zwar durchaus solide, hier und da zeigen sich aber allzu oft unscharfe Texturen, Grafikfehler und hässliche Effekte. Die trüben den Gesamteindruck sehr deutlich. Wirklich zeitgemäß war die Optik von Reflections 'Stuntman' für die PlayStation 2 zwar auch nicht, ob sich Spieler im Jahr 2007 aber damit abspeisen lassen, bleibt noch abzuwarten. Wenig Abwechslung versprechen auch die verschiedenen Fahrzeuge. Die unterscheiden sich vom Fahrverhalten her nur durch ihre Klassen, innerhalb dieser steuert sich aber jedes Vehikel gleich. Es ist fraglich, ob Paradigm es bis zur Veröffentlichung schafft, diese beiden Mängel ausmerzen.

Fazit

von Sören Lohse

Keine Frage: 'Stuntman: Ignition' wird allen Fans des Vorgängers gefallen – am Suchtpotenzial und dem originellen Setting hat sich wenig geändert. Durch das neue Highscore-System werden Spieler auf der ganzen Welt nach den Höchstpunktzahlen eifern. Auch der Online-Mehrspieler-Modus verspricht gehörig Spielspaß, wenn er auch zum jetzigen Zeitpunkt noch recht unausgeglichen daherkommt. Echte Sorgen mache ich mir lediglich um die angestaubte Optik, die alles andere als zeitgemäß scheint. Den Fans könnte das möglicherweise aber relativ egal sein, die haben sich schon beim Vorgänger mit demselben Mangel arrangiert.