Test - Strike Suit Zero : Weltraum-Action mit Antriebsaussetzern
- PC
Das teilweise mithilfe einer Kickstarter-Aktion finanzierte Weltraum-Actionspiel Strike Suit Zero ist mittlerweile erhältlich. Die Entwickler von Born Ready Games versprechen rasante Gefechte und Dauer-Action. Ob das nur markige Worte sind oder gehaltvolle Fakten, klären wir in unserem Testbericht.
Noch vor ein paar Sekunden haben wir uns bei einem ereignislosen und somit relativ langweiligen Erkundungsflug die Seele aus dem Leib gegähnt. Kurze Zeit später gab uns der Staffelführer den Befehl für einen kurzen Warp-Sprung zurück zu unserem Trägerschiff – und wir landeten direkt in der Hölle. Zahlreiche Raumschiffe der Kolonialisten schwirren wie wild gewordene Bienen um das riesige Trägerschiff, Laserstrahlen zucken durch die Schwärze des Weltraums, kurze Explosionen sind zu erkennen. Wir haben keine Zeit für lange Taktikbesprechungen, wir müssen handeln. Wir zünden die Nachbrenner unseres Schiffes, nehmen den ersten Gegner ins Visier und wenige Augenblicke später zergeht er in einer kleinen Nova.
Doch was ist das? Ein penetrantes Piepen macht uns klar, dass wir soeben von den Angriffscomputern mehrerer feindlicher Einheiten erfasst wurden. Da hilft nur noch ein gewagtes Manöver. Schnell den Gegenschub einleiten, EMP-Ladungen abwerfen und ...
Szenen wie diese stehen bei dem Weltraum-Actionspiel Strike Suit Zero auf dem Tagesprogramm und machen zudem schnell deutlich, was hierbei ganz klar im Vordergrund steht: kompromisslose Weltraumgefechte.
Klischees aus dem Weltall
Das soll jetzt nicht bedeuten, dass Strike Suit Zero keine Handlung zu bieten hätte. Allerdings haben sich die Entwickler von Born Ready Games ganz offensichtlich nicht sehr viel Mühe gegeben, um uns eine originelle Hintergrundgeschichte zu präsentieren. Ihr schlüpft in die Rolle eines in Ungnade gefallenen Raumpiloten, der gerade dabei ist, sich wieder das Vertrauen der Erdflotte zu verdienen. Genau in diesem Zeitpunkt kommt es zum Großangriff der Kolonialisten und ihr mischt natürlich kräftig mit. All das stammt aus der tiefsten Klischee-Schublade und keiner der Charaktere kann so etwas wie Charme oder Tiefgang aufweisen. Auch die Präsentation der Handlung – zum Beispiel in Form von Funksprüchen mit unbewegten Einblendbildchen – trägt nicht unbedingt dazu bei, die Situation zu verbessern.
Doch die Wahrheit von Strike Suit Zero liegt im Weltraum respektive im Kampf. Die Gefechte machen vor allem zu Beginn der Kampagne viel Spaß. Dank der solide gestalteten Einführungsmissionen erlernt ihr sowohl die Steuerung als auch die Spielmechanik relativ schnell und stürzt euch schon wenig später in die ersten Gefechte.
Diese sind stets sehr rasant. Spätestens, wenn ihr den namensgebenden Strike Suit erhaltet, wird es richtig cool. Mit Abschüssen von Gegnern füllt ihr eine Art Energieleiste. Hat diese ein bestimmtes Niveau erreicht, aktiviert ihr die Sonderfunktion des Suits und verwandelt euch zu einer Art superstarken Weltraum-Mech. Dieser nimmt es auch mit einer Überzahl an Feinden auf, ohne komplett überlegen zu wirken. Zudem gibt es ein motivierendes Upgrade-System: Abhängig von eurer Leistung in den Missionen erhaltet ihr bestimmte Power-Ups und Waffen.
Klingt alles toll, hat aber dann doch leider ein paar Macken. Vor allem das Missionsdesign ist auf Dauer zu öde. Die meiste Zeit verbringt ihr damit, Trägerschiffe zu beschützen oder anzugreifen. Oder es gibt Erkundungsflüge. Viel mehr ist da leider nicht. Hinzu kommt das nervige Speichersystem. Während einer Mission könnt ihr nicht speichern und die Rücksetzpunkte sind stellenweise sehr unglücklich gesetzt. So kann es schon mal vorkommen, dass ihr den Großteil einer (bis zu 30 Minuten langen) Mission nochmals spielen müsst, nur weil ihr einen kleinen Fehler gemacht habt. Da kommt viel Frust auf.
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