Special - Jahresrückblick 2001 : Special
- PC
Ein ereignisreiches und an manchen Stellen turbulentes Jahr 2001 liegt hinter uns. Zeit sich zu besinnen und zurückzublicken. Doch nicht nur die Spielebranche selbst, auch gamesweb.com hat sich im vergangenen Jahr stetig weiterentwickelt, vergrößert und, so denken wir, verbessert.
Die Hypes des Jahres
Als der Hype des Jahres 2001 wird mit Sicherheit Peter Molyneuxs'
'Black & White' in die Geschichte eingehen. Kaum eine Woche, in
welcher die kultige Designerlegende nicht in den Print- beziehungsweise
Online-Medien präsent war. Peter Molyneuxs' Präsentationen
seiner neuen 'Kreaturensimulation' auf den beiden grossen Messen und
bei vielen anderen Gelegenheiten waren jedes Mal eine Show für
sich und so war es keine Wunder, dass 'Black & White' zum wohl
meist erwarteten Spiel des Jahres avancierte. Aus dem grossen Traum
einer komplett freien Spielumgebung, charismatischer Charaktere und
einer noch nie da gewesenen Spielerfahrung ist auf den zweiten Blick,
eine zwar sehr gute, aber doch dem Hype nicht ganz gerecht gewordene
Lebenssimulation geworden.
Vor allem der langatmige Aufbaupart sowie Probleme im Multiplayer
haben die Freude über das neue Meisterwerk getrübt. Kein
Wunder, dass die Designer im Add-on 'Insel der Kreaturen' auf den
Aufbaupart verzichten werden und das Hauptaugenmerk auf den sensationell
gelungenen Kreaturen selbst liegt.
Die Aufmerksamkeit, die Lionhead durch Peter Molyneux generierte,
gelang einer anderen grossen Softwareschmiede durch ein wohl unbegrenztes
Werbebudget. Die Rede ist von Microsoft und ihrem Edelshooter 'Halo',
welcher durch geschickt gestreute Gerüchte und ständige
Medienpräsenz zum zweiten Hype-Titel des Jahres 2001 avancierte.
Und das, obwohl dieser für den PC noch nicht einmal in diesem
Jahr erschienen ist. Allein die Exklusivitätsankündigungen
für Microsofts neue Wunderkonsole Xbox und die darauffolgenden
Dementis hielten die Spielegemeinde für Monate in Atem und 'Halo'
zierte die Cover mancher PC-Printmagazine öfters als so manches
PC-Spiel.
Dass 'Halo' daraufhin auf der in Japan und USA bereits veröffentlichten
Xbox einschlug wie eine Bombe, dürfte kaum jemanden verwundern.
Mit Spannung dürfen wir jedoch abwarten, wie das mit Shootern
verwöhnte PC-Publikum auf Microsofts Zugpferd reagieren wird.
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Der Dritte im Bunde der Hype-Spiele des Jahres 2001 hatte es dagegen,
dank seines weltberühmten Vorgängers, wesentlich einfacher.
Gray Matter Studios und id Software kreierten zur Verzückung
der Fans einen würdigen Nachfolger ihres in Deutschland verbotenen
Nazi-Shooters. Mit 'Return to Castle Wolfenstein' setzte auch die
Diskussion um die deutschen Gesetze erneut ein, welche das Darstellen
und Verwenden der Nazi-Symbolik, insbesondere des bekannten Hakenkreuzes,
verbietet. So musste eine deutsche Version her, in der die in der
Ur-Fassung vorhandenen Symbole durch neutrale ausgetauscht wurden.
Dass so ein Verbot im Zeitalter der Globalisierung und des Internets,
in der sich jeder Normalbürger ohne Probleme die entsprechenden
Symbole wieder in sein 'RtCW' zaubern kann, praktisch ad absurdum
geführt wird, sei nur am Rande erwähnt. Nichtsdestotrotz
war 'Return to Castle Wolfenstein' wohl eines der Spiele, die ihrem
Hype gerecht wurden und vor allem im Multiplayer zu glänzen wussten.
Gemäss den Verkaufszahlen dürfte dieser Titel dem Publisher
Activision jedenfalls volle Kassen beschert haben.
Spielehighlights en masse
Neben den Spielen, die aufgrund ihrer Werbestrategien heiß begehrt waren, gab es im letzten Jahr natürlich auch eine Menge weiterer Spielehighlights, aus denen wir uns einige heraussuchen und an die wir erinnern möchten.
Den Anfang machte im Januar 2001 gleich ein Bombast-Spiel sondergleichen, welches die Herzen der Rennsportfans höher Schlagen lies. Mit 'Colin McRae Rally 2.0' fabrizierte Codemasters wohl die ultimative Konsolenumsetzung für den PC und machte praktisch alles richtig. Kein Wunder, dass die Rally-Simulation einen Award nach dem anderen abstaubte und auch auf gamesweb.com Höchstnoten erntete. Über 90 Rally-Strecken wurden implementiert, welche ihr mit 13 brandneuen Wagen zuzüglich exzellenter Fahrphysik und einem fast vollkommenen Schadensmodell bewältigen konntet.
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Aber auch die Shooter-Fans mussten nicht lange auf ihr Highlight warten. Mit 'Counter-Strike 1.0' war die kommerzielle Standalone-Version der anfänglich als Fan-Projekt gedachten Modifikation zu 'Half-Life' geboren. Gleichzeit betraten damit zwei heutzutage schon als Legende gefeierte Game- beziehungsweise Map-Designer die Bühne, die Rede ist von den am besten unter ihren Nicknamen bekannten Gooseman und Cliffe. Diese beiden setzten ihren Traum einer anderen Shooter-Art in 'Counter-Strike' in die Wirklichkeit um. Ein neues Genre war geboren: Der Taktik-Shooter. Nicht mehr wildes Geballer in einer futuristischen Umgebung gab nunmehr den Ton an, sondern gut geplante Aktionen und Gegenaktionen von Terroristen und deren Bekämpfer in einer realistischen Spielwelt mit real wirkenden Aufgaben und Zielen bestimmten das Bild. Mit 'Counter-Strike' als Vorbild sollte nun eine Welle realistischer Shooter auf die Fans losgelassen werden, doch dem Original konnte kaum eines das Wasser reichen.
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