| Vorsicht, Gegenverkehr! |
|
|
Schnelle Bykes und gewagte Tricks
Motorradfreaks kommen bei der Palette an 22 zur Verfügung stehenden Bikes wahrlich ins Schwitzen. Zwar sind die heißen Öfen keineswegs lizensiert und tragen sogar teils kuriose Typenbezeichnungen, doch sehen sie ihren Vorbildern zum Täuschen ähnlich, so dass man meist ohne Schwierigkeiten errät, was wohl als Vorlage diente. Ohne Übung kommt ihr aber selbst mit der besten Maschine nicht sehr weit - die Fahrphysik ist nämlich ziemlich anspruchsvoll ausgefallen, so dass ihr euch erst richtig an die Fahreigenschaften der Bikes gewöhnen müsst. Selbst die Fahrer bewegen sich auf den Maschinen individuell bei jeder Richtungsänderung und müssen erst das Gewicht verlagern, damit überhaupt größere Kurven oder gar Ausweichmanöver möglich werden. Das Ganze wird durch Stunt-Tricks wie etwa einem Handstand oder 'Surfen' erst recht prickelnd, wenn auch der Realismus etwas darunter leidet. Zudem könnt ihr euer Bike auf Knopfdruck quer auf den Asphalt legen, um so etwa unter LKWs hindurchzurutschen und andere Gefahrenquellen zu meistern. Natürlich dürfen auch die wohl bekannten Wheelie, Stoppie und Burnouts nicht fehlen und ermöglichen, vereint durch zahlreiche Kombinationen, verrückte Tricks. Auch könnt ihr im Extremfall noch immer eure Fäuste benutzen und die Konkurrenz durch einen K.O.-Schlag oder Tritt von dem fahrbaren Untersatz befördern, was euch etwas Vorsprung verschafft und vor allem kurz vor der Zielgeraden nützlich ist.
| Kurzerhand wird unter dem LKW hindurchgerutscht. |
|
|
Ganze zwölf Strecken warten darauf, freigespielt zu werden und bieten dank ihrer Individualität angenehme Abwechslung im Spielverlauf. Vom regnerischen Hamburg über die verschneiten Schweizer Pässe bis hin zum sonnigen Arizona erwarten euch authentisch gestaltete Strecken, die es freizuspielen lohnt. Dabei sind nicht nur die Strecken in ihrer Umgebung und ihrem Straßenverlauf individuell, sondern unterscheiden sich auch, was ihre Straßenverkehrsteilnehmer betrifft. So begegnen euch je nach Umgebung andere Fahrzeugtypen, wie etwa in den Staaten mächtige Trucks oder Edelkarossen in England, die an euch vorbeiziehen. Für Fahrspaß und Action ist auf den Strecken wahrlich gesorgt, wenn auch der Straßenverkehr bei 'Burnout 2' etwas intelligenter agiert.
| Jeden Motorradfahrers Horror. |
|
|
Optisch konkurrenzfähig
Visuell ist 'Speed Kings' überraschend gut ausgefallen. Besonders die Straßentexturen stehen denen aus 'MotoGP' in nichts nach und hinterlassen in ihren verschiedenen Variationen einen guten Eindruck. Gerade bei nassen Fahrbahnen, auf denen sich neben sämtlichen Objekten auch noch die zahlreichen Straßenlichter spiegeln, entsteht ein spektakuläres Fahrgefühl. Überhaupt sind die zahlreichen Licht- und Schatteneffekte sehr detailliert ausgefallen. Auch die Bewegungen der Fahrer sind geschmeidig und kommen besonders bei Tricks sehr gut zur Geltung. Nebst der Optik ist jedoch auch die Bildwiederholfrequenz nicht zu verachten. Das Spiel läuft nämlich selbst bei 50 Hz nicht nur ungeheuer schnell, sondern auch noch überaus flüssig, so dass ihr ein völlig authentisches Geschwindigkeitsgefühl vermittelt bekommt. Lediglich die Umgebung ist teils etwas eckig und verfügt über relativ schwache Texturen, kann das Gesamtbild aber letztendlich nicht mehr allzu sehr trüben.
Der Sound lässt dagegen mehr als zu wünschen übrig. Angefangen bei den sehr mäßigen und keineswegs authentischen Motorengeräuschen geht die Enttäuschung bis hin zur Hintergrundmusik, die unmotivierender nicht hätte sein können. Gerade bei den sehr actionreichen und den Puls hochtreibenden Rennen wäre eine passende Akustik kaum zu viel verlangt gewesen. Am meisten stört jedoch, dass ihr nicht einmal eure eigene Musik von der Festplatte abspielen könnt und so auch der letzten Chance entledigt werdet, das Spiel mit passender Musik zu unterlegen.
Über mangelnden Umfang kann man sich bei 'Speed Kings' am wenigsten beschweren. Das Spielangebot ist dabei nicht nur umfangreich, sondern auch attraktiv genug, um den Spieler auch mal zwischendurch ans Pad zu locken oder gar Mehrspielerfans für spaßige Rennspielesessions zu bekehren. Technisch ist der Titel hingegen durchwachsen - optisch insgesamt toll gestaltet, akustisch hingegen praktisch völlig uninteressant. Auch was die KI der Gegner betrifft, muss man schon ein Fan von Arcade-Racern sein, um sich mit der sehr stark nach dem Spieler gerichteten Verhaltensweise und Fahrposition anzufreunden. Nichtsdestotrotz ist 'Speed Kings' ein guter Titel und bietet, von einigen Details abgesehen, nahezu all das, was man von einem 'Burnout' mit Motorrädern erwartet, nämlich pure Arcade-Action.
Kommentarezum Artikel