Test - South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe : Verfurzt und zugekotet, in South Park sind die Helden los
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Sammeln und Craften
Sammeln ist ohnehin das große Stichwort. Finde meine Katzen hier, sammle Bilder für mich da … Aus viel mehr bestehen die spärlichen Nebenaufträge kaum. Viel zu selten bekommt ihr handlungsgetriebene Nebenquests, die sich über mehrere Plotstränge ziehen. Da hätte sich South Park ruhig eine Scheibe von großen RPG-Kollegen abschneiden können, denn das ewige Rennen von Tür zu Tür und Durchwühlen aller Schubladen war schon im Vorgänger auf Dauer recht anspruchslos.
Die Belohnungen, die ihr dafür erhaltet, geben euch die Möglichkeit, Wunder-Arsch abseits der Basisfähigkeiten auszustatten. Gefundene Kostüme sind jetzt rein kosmetisch, und das ist gut. So müsst ihr keine zusammengewürfelten Items mehr anlegen, um die besten Charakterwerte herauszuholen. Verbessert wird nun im separaten DNS-Strang mit Artefakten, die ihr findet oder euch mit dem brandneuen Crafting-System selbst aus Schrott zusammenbastelt. Dafür, genauso wie für Klamotten und Power-ups im Kampf, gibt es spezielle Rezepte zu kaufen oder zu finden.
Euer Hintern ist übrigens zu jeder Zeit euer bester Freund. Denn im Vergleich zum Vorgänger haben sich eure rektalen Ausdünstungen von einer simplen Waffe zum echten Allrounder gemustert. Abgesehen von den erwähnten Flugfähigkeiten können eure Pupse inzwischen sogar die Zeit manipulieren und bilden damit eine weitere Grundlage für die nicht allzu schweren Knobelpassagen. Einen kleinen Nachteil haben PC-Spieler hier übrigens: Viele der furzbezogenen Minispiele erfordern umständliches Umgreifen mit beiden Händen an der Tastatur. Man merkt der Steuerung stark an, dass sie auf den Controller ausgelegt ist. Auch wenn es meist kein Problem ist, fällt die lieblose Steuerungsportierung ab und an negativ auf.
Furztastisch
Wer nicht viel mit Fäkalhumor anfangen kann, der wird in South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe keinen Spaß haben. Denn im Zentrum der Geschichte stehen diesmal noch mehr infantile Popel-, Pipi-, Kotze- und Kackewitze. Alle, die immer noch verschmitzt kichern, wenn ein Regenbogen furzendes Einhorn sich den Weg gen Himmel pupst, und denen Morde mit komprimierten Darmwinden nicht zu derbe sind, die kommen voll auf ihre Kosten. Während sich das Gameplay weiterentwickelt hat, aber trotzdem simpel und einsteigerfreundlich geblieben ist, macht die Handlung leider eher einen Rückschritt.
Viel zu lang stagniert sie an dem Punkt kurz vor der absurden Wendung, die South-Park-Kenner schon aus dem klassischen Aufbau vieler Folgen erahnen, nur um dann mehr mit einem faden Tröten als mit einer mächtigen Flatulenz um die Ecke zu schießen. Hier hätte man noch mehr herausholen können. Trotzdem haben viele neue wie altbekannte Seriencharaktere ihren Auftritt, Krebsmenschen schauen gelegentlich mal vorbei und hier und da werden sogar ein paar aktuelle Ereignisse auf die Schippe genommen. Eingefleischte South-Park-Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten – Neueinsteiger mit Vorliebe für humoristische Pietätlosigkeiten ebenfalls.
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