| Eine von Raziels unerlässlichen Fähigkeiten. |
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The Reaver is the key
Doch auch das soll sich bald ändern, da ihr schon nach wenigen Spielminuten in den Genuss der wahren Macht des Soul Reavers kommt, doch dazu möchte ich hier nicht zu viel verraten, außer einem entscheidenden Unterschied zum Vorgänger: Hat sich der Reaver in der materiellen Welt aufgelöst, sobald ihr ein wenig Energie verloren habt, so bleibt dieser jetzt weiterhin in eurer Gewalt. Das wäre im Grunde ein wahrhaft positiver Aspekt, da der Soul Reaver eine sehr mächtige Waffe ist. Dummerweise hat die ganze Sache insofern einen Haken, als dass euer Geschenk nun ununterbrochen die Seelen der Gegner braucht, die er zerstört hat. Bekommt er über längere Zeit keine, macht er von eurer Seele Gebrauch und saugt euch wie ein Parasit eure Lebensenergie ab.
Doch trotz dieses kleinen Mankos sollte man den Reaver nicht eingesteckt lassen. Im Laufe der Zeit werdet ihr bemerken, dass die kleinen Brunnen, die über ganz Nosgoth verstreut sind, nicht nur als Dekoration dienen, sondern später zum Aufladen eurer Waffe benützt werden können, sobald ihr dessen Energien freigeschaltet habt. Diese Energien sind nichts geringeres als die Macht der Elemente. Die erste Form, in die sich der Sou Reaver verwandeln kann, ist der Dark Reaver. Mit diesem ist es euch möglich, bisher verschlossene Türen zu öffnen, zu denen man vorher keinen Eintritt hatte. Doch die verschiednen Reaver dienen nicht nur zum Öffnen von Türen oder dem Vernichten eurer Feinde. Mit dem Dark Reaver ist es zum Beispiel möglich, einen Schattenpfad zu erzeugen, mit dem man problemlos größere Abgründe überwinden kann.
| Der finale Todesstoss. |
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Eine wahre Augenweide
Die Welt von Nosgoth ist den Grafik Designern von Crystal Dynamics wahrlich gut gelungen. Die Detailverliebtheit ist atemberaubend, die gotischen Gebäude reichen oft bis weit in den Himmel hinauf und lassen einen vor Ehrfurcht erblassen. Selbst jede einzelne der Figuren ist liebevoll gestaltet, vor allem die wichtigen Personen wie etwa Raziel, Kain und Möbius sehen unglaublich 'echt' aus.
Doch die Grafikpracht hat ihren Preis. Während die 'Direct Streaming'-Technologie, durch die kaum Ladezeiten entstehen sollen, auf den Konsolen ein wahrer Meilenstein war, so kann sie einen in der PC-Version in den Wahnsinn treiben. Man merkt förmlich, an welchen Stellen der nächste Abschnitt geladen wird, was sich durch ein nerviges Heruntergehen der Spielgeschwindigkeit bemerkbar macht. Besonders unangenehm ist es dann, wenn sich ein Gegner genau an einer solchen Stelle befindet und der liebe Raziel trotz ununterbrochem Auf-die-Tastatur-Schlagen innerhalb mehrerer Sekunden nur einmal zuschlägt, weil das ganze so langsam voran geht.
| Da schaut aber jemand ganz böse. |
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PC vs. PS2
Der wohl gravierendste Unterschied ist die Steuerung, welche bei der PS2-Fassung aufgrund des Controllers um vieles besser und leichter ist. Wenn ihr keinen Controller für den PC habt, so wird euch die Steuerung per Keyboard anfangs große Schwierigkeiten machen, nicht zuletzt durch die Belegung der vielen verschiedenen Tasten, wobei man im Kampfgetümmel gerne mal vergisst, mit welcher Taste man sich unter dem Angriff des Feindes wegducken kann.
Grafisch gibt es nur geringe Unterschiede, aber die Texturen sind in der PC-Version eine Spur besser geraten, was durch bessere Zwischensequenzen auf der PS2 allerdings wieder wett gemacht wird.
Leider ist bei der PC-Version auch kein Bonusmaterial dabei, so wie es bei der PS2-Version der Fall ist.
Ein wahrlich fantastischer Nachfolger zu 'Legacy of Kain - Soul Reaver', den uns Crystal Dynamics hier beschert hat. 'Soul Reaver 2' verbindet eine geniale Story mit prachtvoller Optik und düsterem Soundtrack, wie es schon im Vorgänger der Fall war und verbessert das Ganze scheinbar um ein Vielfaches. Allerdings verdient der Titel nicht so gelobt zu werden, wie es die PS2-Fassung verdient. Die Steuerung am PC ist ohne Controller äußerst mühsam zu erlernen, da nutzt selbst die Mausunterstützung kaum etwas. In Sachen Grafik und Sound unterscheiden sich die beiden Versionen so gut wie gar nicht, lediglich geringe Unterschiede in der Optik fallen genauen Beobachtern auf. Schade ist leider, dass das Bonusmaterial der PS2-Fassung vorbehalten ist, was ohne Zweifel auf den geringeren Speicherplatz auf dem Medium CD zurückzuführen ist - wirklich vermissen tue ich es aber nicht. Alles in allem ist 'Soul Reaver 2' ein genialer Titel, sowohl für PS2, als auch für PC. Falls jedoch die nötige Konsole vorhanden ist, würde ich dennoch die PS2-Version empfehlen, da sie einfach ein wenig mehr zu bieten hat und die Steuerung auch viel angenehmer ist.
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