Special - Spielen mit Angst : Selachophobie?
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Was haben die neuesten Ableger von Call of Duty, Assassin's Creed und Grand Theft Auto gemeinsam? Sicher, sie sind allesamt AAA-Titel und haben bereits innerhalb kürzester Zeit beeindruckende Verkaufszahlen vorzuweisen. Doch die Eigenschaft, die sie für mich persönlich teilen, ist die, dass bestimmte Abschnitte für mich unspielbar sind. Dafür verantwortlich sind allerdings weder Programmierfehler oder ein zu hoher Schwierigkeitsgrad noch leide ich unter der Gaming-Sickness (auch als Motion-Sickness bezeichnet). Es ist die sogenannte Selachophobie, die mein Hobby Videospiele teilweise erheblich beeinflusst.
„Sela… waaaas?“, werden nun viele von euch denken, da der Begriff für gewöhnlich nur Betroffenen und Fachärzten geläufig ist. Selachophobie bezeichnet die panische Angst vor Haien und ist im Vergleich zu anderen Phobien relativ selten.
Weitaus verbreiteter ist beispielsweise die Arachnophobie, die es zahlreichen Spielern unmöglich macht, spinnenhaltige Titel wie Titan Quest, Diablo III oder Limbo zu genießen. Für die PC-Version von Skyrim ist sogar ein Patch erschienen, der alle achtbeinigen Krabbeltiere durch Bären oder Krabben ersetzt. Folglich bin ich nicht der einzige Spieler, dem die eigene Phobie beim Zocken zu schaffen macht.
Ein Freund von mir hat Höhenangst und bekommt ein flaues Gefühl im Magen, wenn er in Mirror’s Edge über Häuserschluchten springt oder in Assassin’s Creed eine Kathedrale erklimmt. Meine Freundin wiederum hat eine tiefe Abneigung gegen jegliche Art von Schlangen. Doch beide reagieren in diesen Situationen bei Weitem nicht so heftig, wie ich es an mir selbst beobachte.
GTA mit Herzrasen
Als ich vor wenigen Tagen die wunderschöne Landschaft von Grand Theft Auto V erkundete, bin ich in der Rolle von Ekelpaket Trevor mit einem Sprühflugzeug ins offene Meer gestürzt. Auch eine riesige, offene Spielwelt ist natürlich begrenzt und irgendwie musste ich nach dem Absturz beim orientierungslosen Schwimmen im Ozean an den Rand des erkundbaren Areals gelangt sein. Fatal, denn die kreativen Köpfe von Rockstar North haben sich eine clevere Methode einfallen lassen, um das Gebiet einzugrenzen: Aus dem tiefen, dunklen Ozean taucht plötzlich ein Weißer Hai auf und verbeißt sich blutig in die Spielfigur - „Außer Gefecht“.
Für den Durchschnittsspieler ist das sicherlich nur ein kurzer Schreck mit einem anschließenden Schmunzeln über die perfide Idee der Entwickler. Für mich bedeutete es kurzzeitiges Herzrasen, Schweißausbrüche und einen fallen gelassenen Controller. Das aufpoppende Achievement mit fünf Gamerscore-Punkten war ein schwacher Trost.
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