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Special - Helden ohne Vorlage : Die etwas anderen Superhelden

  • Multi
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2009 erschienen fast gleichzeitig inFAMOUS von Sucker Punch und Prototype von Radical Entertainment. Die Spiele wurden aufgrund ihres ähnlichen Ansatzes oft miteinander verglichen. Beide haben eine offene Welt und einen männlichen Helden, der unfreiwillig zu Superkräften kommt und lernen muss, damit umzugehen. Bei inFAMOUS basieren die Fähigkeiten von Cole McGrath auf Elektrizität. Nach einer rätselhaften Explosion kann er zum Beispiel Blitze verschießen, Elektrogranaten werfen und seiner Umgebung die Energie absaugen. Außerdem ist er extrem agil und erklettert so fast jedes Gebäude. Im Laufe des Spiels sammelt ihr Erfahrungs- und Karmapunkte. Letztere richten sich danach, wie ihr mit euren Mitmenschen umgeht. Wer Unschuldige tötet oder quält, erntet böses Karma und sieht ein anderes Ende. Leider gibt es bei inFAMOUS nur ein strenges Schwarz-Weiß-System. Eure Taten sind immer gut oder böse, nie neutral. Für welche Seite man sich auch entscheidet: Im späteren Spielverlauf brachte inFamous das Gefühl, ein mächtiger Superheld zu sein, sehr gut rüber, auch wenn es sich zeigen sollte, dass es noch mächtiger, chaotischer und auch brutaler geht: bei Prototype.

Prototype hat mit Alex Mercer eher einen klassischen Antihelden als Hauptcharakter. Von Amnesie geplagt, merkt Alex schnell, dass er plötzlich die Fähigkeit besitzt, sich in andere Personen zu morphen und seine Gliedmaßen zu tödlichen Waffen werden zu lassen. Wie bei inFAMOUS lassen sich diese Fähigkeiten erweitern und verbessern, der Zerstörungs- und Blutfaktor ist bei Protoype allerdings um einiges höher. Ein aufgelevelter Alex demoliert Panzer und Hubschrauber, als wären sie aus Pappe, prügelt sich mit Monstern und läuft problemlos an den höchsten Gebäuden des von einem Virus heimgesuchten New York City hoch. Prototype interessiert sich wenig für Moral und Konsequenzen, erzeugt aber dafür von allen hier genannten Spielen das größte und befriedigendste Machtgefühl. Zu inFAMOUS und Prototype wurde jeweils eine gute Fortsetzung veröffentlicht, doch während inFAMOUS demnächst in die dritte Runde geht, wird es von Prototype leider keinen weiteren Teil mehr geben.

Verlorener Held

Ein weiterer Kandidat für diesen Beitrag wäre wahrscheinlich auch Midways Spiel mit dem Projektnamen Hero gewesen. Dieses hätte die Kreation eures eigenen Superhelden erlaubt. Das Spiel selbst wurde als eine Mischung aus inFAMOUS und Crackdown beschrieben. Im Zuge des Bankrotts von Midway wurde die Entwicklung jedoch eingestellt. Das Spiel tauchte später unter dem Namen Project Awakened bei Kickstarter auf, hatte aber auch dort kein Glück und konnte sein Finanzierungsziel von 500.000 Dollar nicht erreichen. Trotzdem hat Entwickler Phosphor Games das Projekt noch nicht komplett aufgegeben.

Auch in Zukunft werden wir auf rein virtuelle Superhelden nicht verzichten müssen. Dafür sorgt schon der US-Präsident höchstpersönlich. Diesen steuern wir nämlich im kommenden vierten Teil von Saints Row, wo wir in typischer Serienmanier die Sau rauslassen werden - noch überdrehter und heroischer als zuvor. Das war ein kleiner Einblick in die Welt der rein auf Videospielen basierenden Superhelden. Es geht eben auch ohne die etablierten Wunderwesen von Marvel, DC und Co.

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