Test - SOCOM 3: US Navy Seals : SOCOM 3: US Navy Seals
- PS2
Die Missionen an sich fallen ziemlich linear aus und setzen auf extrem viele Script-Events, die an bestimmten Stellen ausgelöst werden. Diese reichen von Cutscenes über eintreffende Verstärkung bis hin zu neuen Sekundärzielen. Was sich so einengend anhört, wirkt in der Praxis aber gar nicht so schlecht. So kommt viel Abwechslung in den Missionsablauf und ihr habt stets etwas zu erledigen. Besonders spannend wird es, wenn plötzlich Panzer auftauchen oder ein feindlicher General vor seiner Ergreifung flieht und ihr diesen später ganz Saddam-Hussein-mäßig aus einem Erdloch holt. Jedoch macht ein erneutes Spielen der Kampagne kaum noch so viel Spaß wie beim ersten Mal. Man weiß einfach schon alles und es gibt keine großen Überraschungen mehr. Einzig die KI und die Stärke der Gegner erhöhen sich hierbei ein wenig.
Beim ersten Durchspielen ist der Spaß da noch höher angesiedelt. Dafür sorgen aber die vielen Schwierigkeitsgrade für hohe Ansprüche an ’SOCOM’-Veteranen. Hat man die höchsten Levels erst einmal freigespielt, muss man teilweise schon umdenken und sich den Gegnern deutlich vorsichtiger nähern, um nicht gesehen zu werden. Leider hat die Medaille auch eine Kehrseite und man wundert sich oft, wie unfair sich das Spiel in den höchsten Schwierigkeitsgraden verhält und andererseits doch wieder dumme Fehler bei der KI auftreten. Hier hätte man bei Zipper Interactive sicherlich noch mehr Arbeit in eine realistische KI investieren können. Trotz hoher Schwierigkeitsgrade sind die Terroristen nämlich oft ein leichtes Ziel. So ist es etwa nicht gerade eine Herausforderung, einen Soldaten zu erledigen, der sich auf flachem, offenem Gelände anschleicht und meint, dabei nicht von euch gesehen zu werden.
Onlineschlachten und detailarme LandschaftenWer keine Lust auf KI-Duelle hat, kann sich natürlich im Onlinemodus austoben. Hier tretet ihr in großen Teams auf zahlreichen Maps gegeneinander an und könnt in einer Reihe verschiedener Spielmodi an den Onlineduellen teilnehmen. Wie schon bei den Vorgängern wird per Headset kommuniziert. In ’Team-Deathmatch’, ’Capture the Flag’ und weiteren Spielvarianten hetzt ihr mit bis zu 32 Spielern übers Gelände. Dabei stellt die große Anzahl an Spielern einen Rekord für bisherige PS2-Onlinespiele auf und sorgt bei Onlineschlachten für den richtigen Kick. Wenn hier zwei jeweils 16 Mann starke Armeen aufeinander treffen, dauert es schon ein Weilchen, bis die eine oder andere Spielrunde vorbeigeht. Dabei dürfte der Titel durch die LAN-Unterstützung auch auf Konsolen-LAN-Partys zu den meistgespielten Games aufsteigen. Insgesamt ist der Onlinemodus ziemlich ausgereift und die vielen Möglichkeiten und Features sorgen dafür, dass der Titel in den Konsolen-Onlineligen sicherlich schnell eine große Schar an Spielern finden dürfte.
Bei der Grafik setzen die Entwickler auf die altbekannte Engine, haben diese aber hier und da etwas aufpoliert. Viel macht diese aber im Vergleich zu aktuellen Shootern wie etwa ’Black’ nicht her und glänzt in den weiten Wüsten und Ebenen eher durch Detailarmut. So wiederholen sich manchmal die Texturen und auch in engen Gassen und Häusern gibt es nicht viel zu sehen. Dafür fallen die Levels aber auch sehr groß aus und bieten viel Bewegungsfreiheit. Sehr schick sind jedoch die Effekte der Thermo-Zielvisiere oder auch die Animationen der Buggys, Jeeps, Transporter, Boote und so weiter. Wenn etwa Mörsergeschosse vor euch einschlagen oder zahlreiche Feinde aus dem Nebel auf euch zu rennen, sieht man, dass sich die Entwickler viel Mühe gegeben haben. Dennoch kann das die sehr altbackene Grafik kaum nennenswert verbessern und so muss man sich bei der Technik der aktuellen Konkurrenz leider geschlagen geben.
Beim Sound klingen die Waffen richtig gut und besonders die Synchronisation ist erstklassig gelungen. Zudem werden die Einsätze stellenweise musikalisch unterlegt, was sich aber auf kurze Einspielungen rund um bestimmte Events beschränkt. Dafür macht die Surround-Ausgabe wieder einiges gut und verrät die Position von Gegnern schon im Vorfeld mit der Richtung, aus der man beschossen wird. Das verschafft einem bei Onlinespielen schnell einen kleinen Vorteil. Weiterhin kann man die vielen Waffen akustisch ganz gut unterscheiden. Geübte Spieler stellen da schnell fest, mit was sie gerade beschossen werden.
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