Test - Sid Meier's Railroads : Sid Meier's Railroads
- PC
Neben dem reinen Streckenbau solltet ihr stets einen Blick auf die Finanzen werfen. Kommt es zu einem finanziellen Engpass, könnt ihr Aktienpakete eurer Firma verkaufen. Je besser es dieser geht, desto mehr Geld bringt der Verkauf ein. Doch Achtung: Eure Gegner können die Pakete aufkaufen und im schlimmsten Fall eure Firma übernehmen – das Ende. Apropos Gegner: Im Verlauf der Singleplayer-Missionen, die euch unter anderem ins Amerika des 19. Jahrhunderts oder in die Zeit der Jungfernfahrt der berühmten "Adler" zwischen Fürth und Nürnberg entführt, buhlen diese ebenfalls um die Vorherrschaft im Eisenbahngeschäft. Neben den allgemeinen Zielen wie beispielsweise die Verbindung zweier Großstädte sorgen zahlreiche Zufallsereignisse für etwas Abwechslung. Belohnungen für den schnellsten Transport einer bestimmten Ware, Versteigerungen von Patenten oder der Ausbruch einer Inflation bringen Schwung in den ansonsten recht eintönigen Bahnbau.
Woran liegt das? 'Sid Meier's Railroads' mangelt es schlicht und einfach an Tiefgang sowie Anspruch. Der Einstieg ist einfach, die ersten Erfolge stellen sich nach wenigen Minuten ein und in der Anfangsphase hat man alle Hände voll damit zu tun, möglichst lukrative Strecken zu errichten und die eigenen Finanzlage zu verbessern. Und dann? Ist diese Phase erst mal zu Ende, bleibt nicht mehr viel zu tun. Es mangelt an Herausforderungen und Langzeitmotivation. Die Missionen bzw. Szenarien bieten zwar eine leicht unterschiedliche Ausgangssituationen, spielen sich letztendlich jedoch zu ähnlich, um wirklich Abwechslung ins Geschehen zu bringen. Das zieht sich übrigens auch durch den im Ansatz netten Multiplayer-Modus wie ein roter Faden.
Hübsch anzusehenEiner der Gründe, warum man trotz der genannten Probleme dennoch so manche Stunde vor dem PC verbringt, ist ganz klar die Optik. Wenn die Loks mit rauchenden Schornsteinen über die Gleise tuckern oder Kohlebehälter ihren Inhalt an der Verladestation in die Wagons herablassen, lacht das Herz eines jeden Modelleisenbahners. Die Landschaft ist ebenfalls mit viel Liebe zum Detail entstanden, so dass sich schon nach wenigen Minuten der berühmte Aquariumseffekt einstellt. Die Soundkulisse weiß mit stimmiger Hintergrundmusik und einigen Sprachsamples ebenfalls zu gefallen. Die Präsentation des Spiels stimmt also.
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