Test - Sid Meier's Civilization: Beyond Earth : Kolonisierung im Weltraum
- PC
Natürlich könnt ihr euch mit euren Nachbarn auch gut stellen. Das ist sogar erforderlich, um durch Handel an Ressourcen zu kommen, die ihr selbst nicht zur Verfügung habt. Das Diplomatiesystem ähnelt sehr dem von Civilization V, leider bietet es nicht mehr, abgesehen von der Möglichkeit, „Gefallen“ zu handeln und einzufordern, was aber nicht sonderlich gut funktioniert. Mit etwas Fantasie könnte man sich noch so einiges einfallen lassen, was dort besser hineinpasst.
Mittels Spionage könnt ihr einiges an Ungemach anrichten, aber setzt gleichzeitig die Beziehungen aufs Spiel, wenn euer Spion entdeckt wird. Wer es etwas ruhiger angehen möchte, setzt seine Agenten in den eigenen Städten ein, um feindliche, subversive Aktivitäten zu unterbinden. Auch hier gibt es im System noch Luft nach oben. Generell vermisst man ein wenig die Menge an Einflussmöglichkeiten, die in Civ V beispielsweise durch Religion, Politik, Tourismus und all die anderen Dinge vorhanden waren. Beyond Earth geht hier etwas eindimensionaler zu Werke.
Kommt es doch zum offenen Konflikt, sind das Militär und euer planerisches Geschick gefragt. Ein Krieg hat Auswirkungen auf die Stabilität und ist durchaus eine Herausforderung, macht aber durch die Vielzahl an unterschiedlichen Einheiten richtig Laune. Einfach mal eben ein paar Einheiten loszuschicken, um eine Siedlung einzunehmen, könnt ihr aber mehr oder weniger knicken. Die Städte verfügen über starke Verteidigungsanlagen und da Einheiten nicht „gestapelt“ werden können, ist gute Planung und Koordination Pflichtprogramm für angehende Eroberer. Zumal man die diplomatischen Beziehungen des Gegners nicht außer Acht lassen sollte.
Dies und das und jenes
Mit vielen bekannten, aber auch reichlich neuen Elementen dauert es eine Weile, bis man sich so richtig an das Spiel gewöhnt hat - trotz des guten, optional zuschaltbaren Tutorials, das euch immer wieder mit hilfreichen Hinweisen versorgt, und trotz hilfreicher Übersichten und zuschaltbarer Kartenfilter. Hat man all das gemeistert, kommt man recht schnell dahinter, wie und auf welchem Weg man gut und effektiv siegt, falls die Konkurrenz nicht schneller ist.
Leider finden Sieg oder Niederlage für unseren Geschmack etwas zu früh statt, ohne die Spitzen der neuen Technologien erreichen zu müssen. Wenn ihr wollt, dürft ihr nach der überaus spärlichen Siegbenachrichtigung noch weiterspielen (blöd: nach einer Niederlage geht das nicht!). Das ist auch gut so, denn sonst werdet ihr einiges vom Spiel gar nicht erst erleben, was ein bisschen schade ist. Das Ende kommt oft sehr plötzlich und wird im Gegensatz zum Intro überaus nüchtern in Szene gesetzt.
Der Wiederspielwert ist dennoch enorm, da die verschiedenen Affinitäten jedem neuen Durchgang neuen Pep bescheren und man dank des komplexen Technologiesystems etliche Spiele braucht, um mal alles gesehen zu haben. Wer nicht gern allein spielt, darf sich natürlich dem Multiplayer-Modus widmen. Der unterscheidet sich nur durch einige Einstelloptionen vom Solomodus und kann per Hot Seat, LAN oder online gespielt werden.
Kommentarezum Artikel