Test - Shadow Ops: Red Mercury : Shadow Ops: Red Mercury
- Xbox
Natürlich dürft ihr als Mitglied einer militärischen Spezialeinheit auch auf ein ordentliches Arsenal an Waffen zurückgreifen. Insgesamt warten gut 20 verschiedene Schiesseisen darauf, von euch im Kampf benutzt zu werden. Von der handelsüblichen Pistole über einige Maschinengewehrtypen bis hin zum präzisen Snipergewehr ist alles dabei, was die Kunst der Waffenfertigung so hergibt. Welche ihr davon in den Missionen in der Hand haltet, ist jedoch vorher festgelegt und kann auch nicht geändert werden. So lauft ihr eigentlich immer nur mit einem kleinen Arsenal samt einiger Handgranaten durchs Feindesgebiet. Die Steuerung an sich ist der von anderen Shootern recht ähnlich aber gerade für Genre-Anfänger scheint sie recht komplex zu sein. Je eine Taste dient beispielsweise zum Rollen oder Werfen von Granaten - ein Unterschied, der spielerisch sogar Sinn macht. Die Waffen an sich besitzen allesamt einen Zoom-Mode, mit dem ihr die Gegner etwas genauer ins Visier nehmen könnt. Besonders in Kombination mit dem seitlichen Hinauslehnen aus Deckungen heraus ist dieses Vorgehen sehr effektiv. Apropos Taktik: wildes Geballer wird euch nicht weit bringen und vor allem schnell mit einem leeren Magazin dastehen lassen. Zwar findet ihr neben einigen hilfreichen Medipacks hier und da auch neue Munition, doch sollte man sich von Anfang an auf kurze und gezielte Salven konzentrieren. Sollte man doch mal in einen Nahkampf geraten, kann man den Kolben des Gewehrs auch als kräftiges Schlaginstrument zum Einsatz kommen lassen.
Wo ist die Abwechslung?Insgesamt erwarten euch mehr als 20 Missionen, die es zu absolvieren gilt. Doch neben der bereits vorhin erwähnten Geradlinigkeit der Aufträge mangelt es auf Dauer auch ein wenig an Abwechslung. Primär schießt man sich seinen Weg durch die Gegnerhorden und wandert von Wegpunkt zu Wegpunkt, ohne große Überraschungen zu erleben - von den Ereignisskripts mal abgesehen. Viel zu selten mischen sich deutlich interessantere Aufgaben dazwischen. Die Verteidigung eines Flugzeugwracks oder die Rückendeckung der Kollegen mit dem Snipergewehr vom Dach eines Hauses aus zeigen ja, dass die Entwickler durchaus in der Lage sind, von der sonstigen Linie abzuweichen.
So stellt sich aber schon nach einigen Stunden ein vages Gefühl der Monotonie ein, das aber glücklicherweise durch die packende Atmosphäre zum größten Teil wieder ausgeglichen wird. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Hinzu kommt die Tatsache, dass nur am Ende eines Levels gespeichert werden kann und man bei einem Ableben die komplette Mission nochmals absolvieren muss – Frust pur. Auch die langen Ladezeiten fallen negativ auf.
Multiplayer-VielfaltWer es satt hat, alleine als Elitesoldat zu agieren, darf sich auch gerne im Multiplayer-Part des Spiels austoben. Dort erwarten euch zahlreiche Modi, die für genügend Abwechslung sorgen. Mit einem Freund darf man sich beispielsweise durch spezielle kooperative Missionen kämpfen, bei denen es vor allem auf gutes Teamplay und aufeinander abgestimmte Waffen geht. Wahlweise könnt ihr das alles sogar via Splitscreen an einem Bildschirm bestreiten oder aber auch im hauseigenen Netzwerk.
Erfreulicherweise bietet ’Shadow Ops: Red Mercury’ auch einen spaßigen Online-Modus über Xbox Live. In typischem 'Deathmatch', 'Team-Deathmatch', 'Capture the Flag' und 'VIP-Eskorte' bekämpfen sich bis zu acht Spieler. Dabei stehen verschiedene Soldaten-Typen zur Auswahl, die mit jeweils unterschiedlicher Bewaffnung bestückt sind. Alles in allem kann der Online-Part überzeugen, auch wenn er im Grunde nichts Besonderes zu bieten hat.
Grafikschwankungen und HammersoundGerade bei First Person-Shootern schaut man ganz besonders genau auf die Optik, denn immerhin macht sie einen nicht gerade kleinen Teil des entscheidenden Gesamtbilds aus. So richtig vom Hocker reißt den Spieler die Grafik von 'Shadow Ops‘ sicherlich nicht, aber es gibt einige Momente, in denen die Engine ihre Muskeln spielen lässt: malerische Wasserfälle, mächtige Explosionen sowie teilweise sehr weiche Animationen der Charaktere. Manchmal wirkt diese aber auch etwas hakelig und die Models hätten ruhig ein paar Polygone mehr vertragen können. Auch einige der Texturen sind recht verwaschen ausgefallen, was aus kurzer Distanz nicht gerade hübsch aussieht. Des Weiteren stören teils heftige Ruckler in den Gefechten. Die kurzen Rendersequenzen zwischen den Missionen sind zwar sehr gut geschnitten, liegen aber in Bezug auf die allgemeine Qualität auch eher auf einem niedrigeren Level.
Ein großes Lob gebührt jedoch der Soundkulisse und vor allem der Musik. Ständig kracht und rummst es um einen herum, Funksprüche (komplett in Deutsch) krächzen aus den Lautsprechern und wild umherschreiende Teamkollegen sorgen für die passende Atmosphäre – vor allem beim Einsatz einer Surround-Anlage. Der Soundtrack gehört zum Besten, was man in der Spielegeschichte bisher zu hören bekommen hat und würde sich auch locker als handelsübliche Audio-CD verkaufen lassen.
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