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Test - Shadow of the Tomb Raider : Das Finale der Prequel-Trilogie im Test

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Lara Croft kommt nicht zur Ruhe: In ihrem zwölften Abenteuer (Spin-offs nicht mitgerechnet) zieht sie gemeinsam mit ihrem Freund Jonah Maiava durch Peru und eifert mit der feindlichen Organisation Trinity um die Wette, wer das nächste wertvolle Relikt ergattert. Doch in Shadow of the Tomb Raider muss die junge Archäologin lernen, dass sie alles andere als unfehlbar ist.

So schnell kann es gehen: Lara Croft stibitzt nichtsahnend einen hübschen Dolch aus einer Tempelanlage und löst damit versehentlich eine drohende Apokalypse aus. Die Katastrophe lässt sich nur vereiteln, wenn zur nächsten Sonnenfinsternis ein Ritual durchgeführt wird. Dafür braucht es eine spezielle Schatulle, von der niemand weiß, wo sie sich befindet. Zudem hegen der Schurke Dominguez und seine Freunde von Trinity das gleiche Ziel – mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, die Welt erneuern zu wollen, anstatt sie zu retten.

Alle Jahre wieder

Der Rest der Geschichte ist ein typisches Kind der Serie: Sie stellt in erster Linie einen passenden Rahmen für die Action und Rätsel her. Sowohl ihr Verlauf als auch sämtliche Charaktere, die ihr kennenlernt, sind offenkundig Mittel zum Zweck, euch durch die wunderschöne Welt von Peru zu schleusen.

Das zentrale Thema der Schuld, die Lara eigentlich nach dem Auslösen der Apokalypse plagt, wird leider etwas verschenkt. Sie kommt nicht als psychologische Bürde, sondern vornehmlich in Form von hochdramatisch in Szene gesetzten Naturkatastrophen wie einem Tsunami oder einem Erdbeben zum Vorschein und fungiert derart wiederum als Auslöser für die nächste actionreiche Achterbahnfahrt. Viele der Ereignisse wirken dadurch etwas beliebig und austauschbar, weswegen die Geschichte dem Geschehen mitunter fast schon eher im Weg zu stehen scheint, statt in sie hineinzureißen.

Und während ähnlich geartete Szenen beim großen Konkurrenten Uncharted 4 perfekt choreographiert sind, wirken all die umstürzenden Bauten in Shadow of the Tomb Raider wie von einem Magneten gelenkt, damit ihr auch ja nicht den nächsten Sprung verpatzt.

Weckt den Entdecker in euch

Letztlich ist Shadow of the Tomb Raider aber kein Film, sondern ein Spiel. Dieses gleicht in vielen Punkten seinem Vorgänger Rise of the Tomb Raider, weshalb ihr erneut durch schummrige Höhlen marschiert, alte Tempel erforscht und exotische Städte bereist. Fans können sich demzufolge auf viele alte Stärken verlassen: Das Klettern über kantige Felsen sowie baufällige Ruinen macht nach wie vor Laune und vermittelt das gewohnte Abenteuerfeeling, das wir von der Serie kennen.

Die Weltkarte ist in mehrere Gebiete unterteilt, die mal strikt linear und mal richtig groß geraten sind. Besonders gelungen sind die drei Städte, in denen ihr euch nahezu frei bewegen dürft, allerlei Goodies wie Dokumente oder Relikte findet und von den Bewohnern kleine Nebenaufträge erhaltet. Allein die sagenumwobene Stadt Paititi bietet viel Stoff für alle, die vornehmlich sammeln wollen. Gleichzeitig übertreiben es die Entwickler nicht wie die Konkurrenten von Ubisoft (siehe Far Cry 5 oder Assassin's Creed Origins), weshalb die Masse an Objekten überschaubar bleibt.

Herausragende Rätsel

Regelrecht brillant fällt das Rätseldesign aus, die mit Abstand größte Stärke des Spiels. So ist jedes Grab, das ihr plündern dürft, mit mindestens einem vertrackt gestalteten Raum versehen, bei dem ihr richtig grübeln müsst und nicht wie in so vielen modernen Spielen alles vorgekaut bekommt. Gleichzeitig hält sich der Kopfnusslevel in Grenzen, weshalb auch weniger Tüftelbegabte mit etwas Geduld auf die Lösung kommen. Die Balance ist jedenfalls für ein Spiel der heutigen Zeit meisterhaft.

Ebenfalls toll ist die Flexibilität des einstellbaren Schwierigkeitsgrades: Ihr könnt unabhängig voneinander den Anspruch für die Kämpfe, die Rätsel und das Erforschen einstellen. In letzterem Fall dürft ihr gar die weißen Markierungen abschalten, die den korrekten Kletterweg vorgeben. Ein Feature, das besonders den Fans der alten Tomb-Raider-Episoden gefallen wird.

Im Gegensatz dazu fallen die Kämpfe etwas ab. In den meisten Fällen stoßt ihr auf ein Gelände mit mehreren Gegnern, die ihr wahlweise heimlich ausschaltet oder à la Rambo niedermäht. Beide Optionen fühlen sich nicht optimal gelöst an, was auch an dem bisweilen merkwürdigen Verhalten der K.I. liegt. Beispiel: An einer Stelle mussten wir einen Pulk Feinde bekämpfen, die uns aufgrund des kleinen Kampfgebietes schwer unter Druck setzten. Nach einigen Fehlversuchen sind wir versehentlich zum Gebietsrand geflüchtet, woraufhin unsere Verfolger einfach kehrt machten.

Dieser Trick ließ sich beliebig wiederholen, wodurch wir die Gegner einen nach dem anderen plump anlocken und abknallen konnten. Ohne diese Trickserei fühlen sich manche Feuergefechte mühselig an, weil uns die Entwickler statt Raffinesse einfach nur Heerscharen an Gegnern vor die Nase setzen. Zum Glück kommen die Kämpfe nur sporadisch vor und fallen dadurch nicht allzu sehr ins Gewicht.

Shadow of the Tomb Raider - Launch Trailer
Square Enix hat in Anbetracht der bevorstehenden Veröffentlichung von Shadow of the Tomb Raider den Launch-Trailer präsentiert.

Hochwertig präsentiert

Technisch ist Shadow of the Tomb Raider recht gelungen, was bei dem Produktionsaufwand zu erwarten war. Die Grafik wirkt jedenfalls modern und der Sound ist satt. All das führt zu einer guten Atmosphäre, die euch für weitere Erkundungen anspornt.

Uns ist nur ein kleiner Makel aufgefallen: Die Ladezeiten beim Benutzen der Schnellreisefunktion, wenn ihr von einem Basislager zum anderen reisen wollt, sind manchmal fast so lang wie der eigentliche Laufweg.

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