Bereits in den 80er Jahren gelang es Michael J. Fox, alias Marty Mc Fly, die Manipulation von Zeit und Raum zum Hollywood-Kassenschlager zu machen. Das Spiel um Vergangenheit und Gegenwart faszinierte seit jeher Autoren und Fantasten in allen Zeitepochen. Kein Wunder also, dass sich die Entwickler von Konami diesem epischen Thema in Form von 'Shadow of Memories' näher angenommen haben. Bereits im April 2001 für die PS2 erschienen, folgte kurze Zeit später eine Xbox Fassung und schlussendlich 2003 eine Umsetzung für den PC. Ob der Zahn der Zeit bereits kräftig an dem erstklassigen PS2-Adventuretitel genagt hat, oder ob es sich bei dem Werk von Konami um einen zeitlosen Klassiker handeln könnte, erfahrt ihr in unserem umfangreichen Testbericht. Nehmt euch ein bisschen Zeit und lehnt euch gemütlich zurück.
| Das Abenteuer kann beginnen. |
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Wer früher stirbt, ist länger tot
Zugegeben, hier handelt es sich weder um eine profane Lebensweisheit eines tibetanischen Mönchs noch um die philosophische Betrachtungsweise eines gelehrten Katholiken. Im Fall von 'Shadow of Memories' bedeutet der Tod sogar den Anfang einer unheimlichen und gleichzeitig faszinierenden Geschichte rund um den Hauptakteur Eike Kusch, dem nichts ahnend, rücklings erdolcht, sein junges Leben plötzlich und ohne ersichtlichen Grund ausgehaucht wurde. Dabei fing in einem gemütlichen Kaffeehaus in unserer virtuellen kleinen Stadt 'Lebensbaum' alles so harmlos an. Beim Kaffeetrinken eingeschlafen, werden wir sanft von der hübschen Kellnerin aus dem Land der Träume geholt, um kurze Zeit später auf unseren Vollstrecker zu treffen, der die günstige Gelegenheit nutzt, um uns per Messerstich in eine andere Welt zu befördern.
| Eike steckt in Schwierigkeiten. |
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Noch nie hatte die Bezeichnung 'andere Welt' eine treffendere Bedeutung als in 'Shadow of Memories'. Wo in anderen Spielen in diesem Moment der enttäuschende 'Game Over'-Screen die Spiellust trübt, beginnen wir eine fantastische Reise in die Vergangenheit. Der Ort unseres Erwachens mutet selbst eingefleischten SciFi-Fans äußerst seltsam an. Eine Stimme aus der Dunkelheit erzählt davon, uns helfen zu wollen, unseren Mörder zu finden und das Geschehene vergessen zu machen. Ja, es besteht kein Zweifel, wir sind tot. Ein Glück, dass unsere unbekannte Stimme gar mächtig in der Lage zu sein scheint, die Zeit zu manipulieren. Später im Spiel stellt sich heraus, dass es sich bei der gottgleichen Gestalt um ein androgynes Wesen Namens 'Homunuculus' handelt, dessen große Aufgabe es zu sein scheint, unser Überleben zu sichern. Wie, warum und was das alles mit euch zu tun hat, erfahrt ihr erst nach längerer Spieldauer. Erstmal geht es darum zu überleben. Denn kaum habt ihr die erste Aufgabe gelöst, in der nahen Vergangenheit mehrere Menschen auf dem Platz des vermeintlichen Tatorts zu versammeln, um in der Gegenwart den Übeltäter angesichts der Menschenmenge von seinem Tun abzuhalten, kommt ihr bei einem Brand auch schon wieder ums Leben. Ja, das Leben in Lebensbaum ist im wahrsten Sinne des Wortes hart.
| Ein stattlicher Baum schmückt den Hauptplatz von Lebensbaum. |
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Das Ticket in eine andere Zeit
Um überhaupt erst die Reise durch Zeit und Raum zu ermöglichen, steht euch ein futuristisches Gerät, mit der wenig innovativen Bezeichnung 'Digipad', zur Verfügung, das, betrieben von auffindbaren Energiekapseln, durch ein grünes Glühen anzeigt, wann es Zeit wird, die selbige zu wechseln.
Prinzipiell sind vier verschiedene Zeitepochen zu bewältigen, zwischen denen ihr regelmäßig wechseln dürft, wenn das Spiel es für gut befindet, sprich, wenn ihr die notwendigen Voraussetzungen erfüllen konntet. In eurem Fall bedeutet das, dass ihr angefangen vom Mittelalter um 1580 über das Jahr 1902 in die 80er Jahre wechselt, um schlussendlich in der Gegenwart anzugelangen.
Fünf unterschiedliche Schlusssequenzen sollen euch zum mehrmaligen Durchspielen bewegen. Die Handlung weicht hierbei aber nur minimal vom Haupthandlungsstrang ab.
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