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Test - Robin Hood: Defender of the Crown : Robin Hood: Defender of the Crown

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Beim Namen 'Robin Hood: Defender of the Crown' werden vor allem die älteren Semester unter euch wohl feuchte Augen bekommen. Zwar hat Cinemaware schon 2002 ein Remake ihres Strategiehits von 1986 in die Regale gestellt, aber ob die 3D-Neuauflage von 'Defender of the Crown' nun auf Seiten Robin Hoods mehr begeistern kann?

Blutige Zeiten
So könnte man Englands finsteres Mittelalter zu Zeiten König Richard Löwenherz beschreiben, in der auch der legendäre Romanheld Robin Hood mit seiner Bande als Beschützer der Witwen und Waisen auftaucht und den fiesen Prinz John und den Sheriff von Nottingham zur Weißglut treibt. Wie schon bei der Erstausgabe von 1986 ist es eure Aufgabe, euch gegen die Anhänger Prinz Johns durchzusetzen, die Königstreuen Fürsten auf eure Seite zu bringen und England wieder zu vereinen.

Hinter großen Männern stehen in der Regel ebenso wichtige Strippenzieher. An der Seite des Helden stehen die Helden in Strumpfhosen: Little John als General eurer Armee, Sir Ivanhoe für die Bollwerke und Experte für die schönen Dinge des Lebens, Bruder Tuck als klerikale Wohlfahrtsorganisation zur Befreiung König Richards und natürlich die Jungfrau Marian, die auf ihre weiblichen Qualitäten setzt, um Feinde auszuspionieren.

Der englische Kuchen
Zu Anfang steht ihr noch ziemlich allein und mittellos in eurer Burg da und die englischen Regionen warten darauf von euch und euren Konkurrenten erst mal wie eine Torte aufgeteilt zu werden. Benutzt ihr die Übersichtsfunktion, gelangt ihr zu einer topographischen Ansicht Englands, auf der alle Gebiete und wichtigen Einrichtungen symbolisch dargestellt werden und die der originalen Strategiekarte ähnelt. Diese ist recht nützlich, da die normale Spielansicht nicht gerade vor Übersichtlichkeit strotzt.

Um befestigte Ländereinen einzunehmen oder gar feindliche Armeen zu besiegen, benötigt ihr natürlich auch genügend tapfere Mannen. Die fünf Helden dienen gleichzeitig auch als Menüsteuerung. Bei Little John werden Bauern, Bogenschützen, Fußsoldaten, Ritter und Katapulte für die Streitkräfte oder die Garnisonen angeworben. Reicht das Einkommen einmal nicht aus, kann Robin Überfälle auf Transporte übernehmen, in denen ihr in Echtzeit mit Pfeil und Bogen Jagd auf Beute macht. Das Bogenschießen ist übrigens einer der wenigen wirklichen Unterschiede zu 'DotC'. Steht euch der Sinn eher nach gesellschaftlicher Anerkennung, so kann Sir Ivanhoe ein Turnier abhalten, in dem ihr die feinen Pinkel auf die Lanze nehmen könnt. Sollte dann doch etwas Geld übrig sein, könnt ihr es Bruder Tuck zur Befreiung König Richards anvertrauen und euer Gewissen besänftigen.

Zahlreiche Gesprächssequenzen und Videos führen die Robin Hood-Legende fort und lockern das Geschehen ein wenig auf. Hin und wieder gilt es auch, eure Fechtkünste unter Beweis zu stellen, um gekidnappte Burgfräuleins zu befreien und Schatzkammern auszurauben.

Schlachtengetümmel und das Gameplay
Die Schlachten laufen schematisiert in Echtzeit auf einer Art Generalstabskarte ab. Das einschnürende Gameplay erlaubt dabei aber kaum Freiheiten: Ihr könnt nur Einheiten und bei Belagerung die Katapulte anklicken, mit den Pfeiltasten die Richtung vorgeben und mit den Maustasten die spärlichen Angriffsbefehle erteilen. So wird man das Gefühl nicht ganz los, dass die eben gewonnene Schlacht irgendwie nicht den eigenem Geschick, sondern eher wildem Geklicke zu verdanken ist. Auch die schematisierte Grafik und der Sound sind zwar technisch in Ordnung, können die Schwächen beim Umfang und Gameplay keinesfalls überdecken.

Fazit

von Stephan Lindner
Was 1986 zu Jubelschreien und Zockorgien führte, muss nicht unbedingt am Ende des Jahres 2003 die gleichen Reaktionen hervorrufen. Das alte Spielprinzip nur mit einer aufgebohrten Oberfläche und nicht mit echten Neuerungen auszustatten reicht nicht. So lebt der Titel nur von seinem Nostalgiewert.

Überblick

Pro

  • viele Filmsequenzen und Dialoge
  • stimmiger Soundtrack
  • Robin Hood Story

Contra

  • stark eingeschränktes Gameplay
  • keine Kamerafreiheit
  • keine Neuerungen
  • schwacher Umfang
  • Klickorgien bei Kämpfen

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