Test - Retro City Rampage : GTA meets NES

Das Entwickler-Team VBlank steht für Größenwahn: Mit Retro City Rampage befand sich seit Jahren ein enorm ambitioniertes Retrospiel in der Entwicklung, das nun endlich völlig überraschend veröffentlicht wurde. Der Grand-Theft-Auto-Klon sprüht nur so vor witzigen Anspielungen auf die 80er- und 90er-Jahre und orientiert sich im audiovisuellen Bereich stark am Stil alter NES-Spiele.

Grand Theft Auto ist nicht mehr aus den Geschichtsbüchern der Videospiele wegzudenken. Dabei existiert die Serie “erst“ seit fünfzehn Jahren, was eine interessante Frage aufkommen lässt: Wie hätte der Kulthit ausgesehen, wenn er bereits in den 80ern auf dem alten Nintendo Entertainment System erschienen wäre? Retro City Rampage offenbart eine mögliche Antwort und erinnert dabei vordergründig an die ersten beiden GTA-Teile, die das Geschehen aus der Vogelperspektive zeigten.

Ihr seid “DER SPIELER” und lebt in Theftropolis City. Auf der Suche nach Arbeit heuert ihr bei einer zwielichtigen Gang an und werdet als Fahrer für einen Banküberfall eingesetzt. Dabei geht jedoch einiges schief, weshalb ihr euch vor der Polizei in einer Telefonzelle verstecken müsst. Diese wiederum entpuppt sich als Zeitmaschine, mit der ihr versehentlich in die Zukunft reist. Weil die Maschine dabei auch noch kaputtgeht, seid ihr auf die Hilfe eines verrückten Professors angewiesen, der sich an der Reparatur versuchen möchte. Leider benötigt der gute Mann mehrere teilweise arg skurrile Bauteile, die ihr ihm natürlich besorgen sollt.

Mehr als Grand Theft Auto

So verrückt, wie sich diese Geschichte anhört, ist das ganze Spiel. Vorrangig müsst ihr in vielen der insgesamt 62 Story-Missionen ein Auto klauen, von A nach B fahren und euch am Zielort mit einer Waffe gegen verfeindete Schurken oder gesetzestreue Polizisten wehren. Darüber hinaus entdeckt ihr immer wieder gesonderte Abschnitte, die von diesem Schema abweichen und gekonnt die Videospielwelt der NES-Ära parodieren.

Einmal müsst ihr euch, wie in Metal Gear in einer Kiste steckend, unbemerkt an diversen Wachen vorbeischleichen. Ein andermal latscht ihr durch die Kanalisation, die verdächtig nach Teenage Mutant Ninja Turtles aussieht, und werdet kurz darauf von vier Masken tragenden, mannshohen Schildkröten angegriffen. Auch die Filmwelt wird mit zahlreichen Anspielungen und Andeutungen bedacht, etwa in Form von "Zurück in die Zukunft", "Batman" oder "Ghostbusters".