Test - Resistance 2 : Mit acht Mann gegen die Invasion
- PS3
Allerdings geht es nicht immer nur ums Ballern mit einem gegenüber dem Vorgänger nur leicht veränderten, aber weiterhin originellen Waffenarsenal. Gerade bei den Bossfights müsst ihr erst mal herausfinden, was überhaupt zu tun ist. So gibt es beispielsweise im Bryce-Canyon einen fiesen Alien-Insektenschwarm, den ihr nicht mit Waffen besiegen könnt, sondern nur mit gutem Timing. Überhaupt sind die Bossfights ein Hochgenuss. Die Bosse sind beeindruckend groß und zudem überaus einfallsreich gestaltet. Ab und an darf es sogar mal eine kleine Jump'n'Run-Einlage sein, wenn ihr über Autowracks zu eurem nächsten Ziel hüpfen müsst.
Der Multiplayer-Modus rockt das Haus!
Nach Absolvieren der Einzelspielerkampagne stellt sich wieder einmal die Frage: Und jetzt? Darauf hat Insomniac eine überzeugende Antwort: den Multiplayer-Modus. Dieser wartet mit eher normalen Modi wie Deathmatch oder Team-Deathmatch, kombiniert mit einem interessanten Skirmish-Modus, auf. Und das für satte 60 Spieler! Im Skirmish-Modus kloppen sich rivalisierende Squads um dynamische Missionen, was durchaus zu einer spannenden Angelegenheit wird. Die Modi sind spaßig und überzeugen dank guter Performance und quasi nicht vorhandener Lags selbst in randvollen Sessions.
Noch deutlich interessanter ist allerdings die Kooperativvariante, die sowohl online als auch im Split-Screen-Modus spielbar ist. Hier greifen die Entwickler nicht auf die normale Kampagne zurück, sondern stricken anhand von sechs immens umfangreichen Arealen einen komplett eigenen Modus. Originell: Die Einstiegspunkte in die jeweiligen Szenarien wechseln immer wieder, sodass ihr die Einzelmissionen nicht dauernd in gleicher Reihenfolge absolvieren müsst. Um neue Regionen zu erreichen, müsst ihr bestimmte Voraussetzungen aus den vorherigen Missionen erfüllen.
Ein Hauch von Shooter-MMO
Damit nicht genug. Resistance 2 bietet im Koop ein Klassensystem, welches einem MMOG nicht unähnlich ist. Soldaten mit Railgun und Energieschild dienen quasi als Tanks, Spec-Ops werden zum Damage-Dealer sowie Munitionsspender und die Sanitäter heilen sich und ihr Umfeld. Klingt seltsam, spielt sich aber grandios. Bis zu acht Männlein oder Weiblein können online gemeinsam gegen die Chimera antreten. Zusätzlich gibt es ein Erfahrungspunktesystem, mit welchem ihr nicht nur levelt, sondern auch nach und nach bessere Ausrüstung und diverse Upgrades freischaltet. Um von Level 1 bis 30 zu gelangen, sollen an die 200 Stunden Spielzeit erforderlich sein - pro Klasse. Langzeitmotivation und ganz großes Kino. Erwischt man erst mal eine Gruppe, die ein bisschen das System verstanden hat, bockt der Koop ohne Ende.
Nicht ganz so großes Kino liefert die Grafik des Spiels, die ein etwas wechselhaftes Bild hinterlässt. Auf der einen Seite werden beeindruckende Szenen geboten. Beispielsweise wenn über der Stadt gigantische Raumschiffe schweben oder titanenhafte Ungetüme durch die Ruinen von Chicago stapfen. Außerdem sind die Chimera sehr abwechslungsreich gestaltet und dazu noch prächtig und glaubwürdig animiert. Die Charaktere gehen in Ordnung und hinterlassen vor allem in den In-Game-Zwischensequenzen einen guten Eindruck.
Die gute Framerate und Performance des Spiels hat allerdings ihren Preis. Der besteht vor allem aus zuweilen detailarmen Hintergründen und schwachen Texturen. Das ist aber alles vergessen, wenn die richtig großen Brocken über den Bildschirm marschieren. Der Sound klingt ganz ordentlich: viel Sprachausgabe mit guten Sprechern, vor allem über Funk. Dazu jede Menge Waffenkrach und Chimera-Gegrunze. Die Hintergrundmusik hält sich hingegen dezent zurück und fällt in Summe nicht weiter auf.
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