Test - Resident Evil: Revelations : Eine Kreuzfahrt, die ist schrecklich
- 3DS
Wie an der Schnellkasse
Neu ist der Genesis-Scanner. Wie an der Schnellkasse im Supermarkt scannen die Spielcharaktere damit die Umgebung, um versteckte Gegenstände zu finden oder die Überreste der ekligen Widersacher zu analysieren. Erreicht ihr bei den Scan-Ergebnissen 100 Prozent, gibt es eine Belohnung in Form von Heilkraut, Upgrade-Kits oder anderen nützlichen Gegenständen. Mit dem Steuerkreuz wechselt ihr zwischen Waffen und Scanner hin und her. Gezielt und geballert wird mit den Schultertasten. Während auf dem oberen Bildschirm die Action stattfindet, könnt ihr euch mithilfe der im unteren Screen abgebildeten Karte jederzeit gut orientieren.
Das im Bundle mit dem Spiel erhältliche Circle Pad Pro hat bei unserem Test gute Dienste geleistet. Besonders der zusätzliche Analog-Stick und die zusätzlichen Schultertasten werten die Steuerung deutlich auf. Einziger Nachteil: Ihr müsst nun weiter übergreifen, wenn ihr mit dem Y-Knopf Attacken abwehren wollt. Dies war bei längerer Spielzeit nicht gerade komfortabel. Ansonsten ist der Hardware-Zusatz eine sinnvolle Anschaffung. Ein automatisches Speichersystem sorgt dafür, dass ihr nach dem Bildschirmtod nicht wieder ganz von vorne beginnen müsst. Etwas großzügiger verteilte Speicherpunkte hätten hier aber nicht geschadet. Sensation am Rande: Ihr könnt dieses Mal sogar gleichzeitig gehen und ballern.
Augenweide mit Kitschfaktor
Star des Spiels ist eindeutig die Präsentation. Was die Entwickler da alles auf den kleinen Doppelbildschirm gezaubert haben, ist aller Ehren wert. Von vielen liebevollen Details bei der Darstellung des Geisterschiffs bis zu den atmosphärisch gekonnten Einsatz von Licht- und Schatteneffekten ist jedes neue Areal ein Fest für die Augen. Dazu kommen noch sehenswerte Zwischensequenzen, die im Stil der TV-Serie „24“ die mit allerlei Wendungen und Überraschungen gespickte Geschichte vorantreiben. Gekrönt wird die exzellente Präsentation durch einen düsteren Soundtrack und einen schaurig-schönen Klangteppich mit grunzenden Mutanten, schlurfenden Schritten und anderen bedrohlichen Geräuschen.
Es gibt aber auch Schattenseiten. Da wäre die deutsche Sprachausgabe, die einiges von der dichten Atmosphäre zunichte macht. Wenn Herr Luciani mit übertriebenem südländischem Akzent „Überlass dem Himmel, Gerechtigkeit zu üben“ zum Besten gibt, ist unfreiwillige Komik angesagt. Hier fühlten wir uns an billigen Action-Streifen der 80er-Jahre erinnert. Auch das Verhalten der Kameraden ist nicht das Gelbe vom Ei. Zwar bleiben euch die Kollegen immer dicht auf den Fersen, schreiten aber nicht wirklich ein, wenn euch ein Mutant attackiert. Egal ob ihr gerade in Stücke gerissen werdet oder den Gegner locker selbst erledigt: Euer Partner verhält sich immer gleich, ballert ab und zu mit und steht auch mal gern dämlich im Weg herum, um euch die Sicht zu nehmen. Wenn man milde gestimmt ist, kann man das wiederholte Begehen bereits erforschter Gebiete (Backtracking) noch als Reminiszenz an die guten alten Resi-Teile auslegen.
Neben dem Story-Modus könnt ihr gemeinsam mit einem Freund im Raubzugmodus losziehen, um ein bestimmtes Areal von Mutanten zu säubern. Je nach Schussgenauigkeit und Schnelligkeit sammelt ihr Erfahrungspunkte, die ihr im Shop gegen neue Waffen oder Gegenstände tauscht. Leider sind Waffen und dergleichen nicht zwischen den beiden Spielmodi kompatibel. Belohnungen gibt es übrigens auch für das Erfüllen bestimmter Missionen. Wenn ihr zum Beispiel zwanzigmal erfolgreich ausweicht oder 50 Feinde erledigt, gibt es neue Waffen und andere Goodies.
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