Special - Resident Evil 3 : Was das Remake besser machen muss
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Man merkt, dass Capcom beim dritten Anlauf neue Impulse setzen wollte, nur nicht unbedingt immer an der richtigen Stelle. Das bis dahin etablierte System mit zwei Charakteren, durch das sich das Abenteuer gewöhnlich aus zwei Perspektiven erleben ließ, wurde durch einen einzelnen Pfad mit einer recht unorthodoxen Erzählstruktur ersetzt. Denn Teil 3 spielt sowohl vor, als auch nach den Ereignissen seines Vorgängers, was die zeitliche Einordnung als direktes Sequel problematisch macht.
Resident Evil 3 wirkt dadurch rückblickend wie ein Add-on zum Vorgänger, das lediglich eine neue Perspektive auf eine bereits bestehende Geschichte gewährt. Das bedeutet auf keinen Fall, dass er schlechter war. Im direkten Vergleich hatte das Sequel aber eben weniger zur Gesamststory beizutragen. Es klammerte sich erzählerisch, aber auch spielerisch mit recycelten Ideen und Umgebungen zu sehr an den erfolgreichen Vorgänger. Dass es seinerzeit mit gerade einmal anderthalb Jahren Abstand zum zweiten Teil erschien, hat diesen Eindruck sicher nicht gemindert.
So könnte das Remake das Original übertreffen
Aber genau aus diesen Fehlern kann Capcom für das Remake lernen und Resident Evil 3 endlich auf den eigenen Beinen stehen lassen. Nach aktuellem Vernehmen weiß Capcom genau um die Schwächen des Originals und wie diese nicht wiederholt werden. Verglichen mit dem Resident Evil 2 Remake soll sich Teil 3 deutlicher vom Original unterscheiden. Optisch erwartet uns ein genauso beeindruckendes Spektakel wie in der letzten Generalüberholung. Mit jedem Spiel fühlt sich Capcom in seiner eigenen RE Engine spürbar wohler.
Als erstes wurden die alternativen Enden gestrichen. Gerade in einer langlebigen Reihe mit fortlaufender Story, wie Resident Evil sie erzählt, kann es immer kompliziert werden, wenn nicht klar ist, welche Ereignisse nun als Kanon angesehen werden und welche nicht. Nun gut, der Ausgang der Handlung unterschied sich zwar lediglich in Details, aber der stringentere Ansatz dürfte dem Remake gut tun. Das gilt auch für das bruchstückhafte Erzählformat.
Großes Potenzial besitzt die Rolle von Carlos Oliveira, ein Umbrella-Mitarbeiter, der von seinen Arbeitgebern hintergangen und als Wegwerfprodukt behandelt wird. Diesen Zwiespalt könnte sich Capcom im Remake zunutze machen und aus ihm einen wesentlich vielschichtigeren Charakter kreieren. Das scheinen die Entwickler erkannt zu haben, denn sein Auftritt soll deutlich ausgebaut worden sein.
Und wenn wir schon beim Thema Ausbau sind: Wie gut Resident Evil 3 wird, steht und fällt mit der Umsetzung von Nemesis. Recycelt Capcom einfach nur Mr. X aus dem letzten Remake, beraubt das Studio ihn erneut seiner Chance, im Rampenlicht zu stehen. Denn während der Mantelmann im Raccoon-Polizei-Revier als ständige Bedrohung an den Nerven nagte, machten Nemesis gerade seine plötzlichen Auftritte mit der damit einhergehenden Panik unvergesslich. Zusammen mit einem aufgerüsteten Arsenal muss der Tyrant ein Gegner werden, der für Angst und Schrecken und nicht nur einen weiteren Umweg in den Korridoren sorgt.
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