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Test - Razer Ferox : Das kleine Blasebalg

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Das Sound-System legen die Kalifornier klar auf den mobilen Betrieb aus. Alle Elemente sind modular angeordnet, weshalb ihr das komplette Kabel abnehmen und separat von den Satelliten transportieren könnt. Dafür liegt eine gepolsterte Tasche mit einem Gitternetzfach für das Kabel bei.

Geheilte Kinderkrankheiten

Ursprünglich machte das Ferox schon Anfang 2011 auf sich aufmerksam. Zu dem Zeitpunkt gab Razer bereits die ersten Testmuster heraus, einige Wochen vor der tatsächlichen Veröffentlichung. Ein technischer Fehler bei einigen Vorabgeräten, von dem auch unseres betroffen war, sorgte jedoch für eine Verzögerung. Bis heute ist der kleine Schreihals laut unseres Preisvergleichs aktuell noch nicht lieferbar, soll aber in naher Zukunft in den Handel purzeln. Razer sieht eine Preisempfehlung von etwa 60 Euro vor, wobei einige Online-Shops voraussichtlich 47 bis 50 Euro kassieren werden.

Das überarbeitete, fehlerfreie Ferox, das es laut Razer dann auch zum Endverbraucher schafft, ärgert sich nicht über derartige Kinderkrankheiten. Im Gegenteil: Die Verarbeitung reiht sich nahtlos ohne nennenswerte Schwächen in die von Razer gewohnte Qualität ein. Lediglich der nicht vollkommen gleichmäßig geschlossene Deckel im heruntergefahrenen Zustand fällt auf, wobei solche Kleinigkeiten Jammern auf höchstem Niveau bedeuten.

Sound-Kegel im Praxistest

Doch was leisten die Tontauben? Überraschenderweise mehr als ursprünglich angenommen. Trotz der vergleichbar mickrigen drei Watt pro Speaker sprudelt ein überdurchschnittlich starker Klang aus den Lautsprechern. Dabei können die Boxen mit etwa 110 cm Abstand voneinander platziert werden, sodass sich ein durchaus guter Stereo-Sound entwickelt. Für Surround-Sound reicht das natürlich nicht, auch wenn der beworbene 360-Grad-Sound vielleicht etwas anderes suggerieren könnte.

Vielmehr soll damit das Problem der sonst zielgerichteten Beschallung aus der Welt geschafft werden. Ihr müsst die Satelliten nicht wie sonst üblich genau auf euch ausrichten, um eine gleich bleibende Qualität zu erhalten. Stattdessen können sie frei rechts und links von euch platziert werden. Dafür sorgt der nach oben ausgerichtete Treiber, der den Klang direkt gegen den spitzen Trichter schickt und in alle Himmelsrichtungen gleichmäßig verteilt.

Eignen sich die Boxen zum Zocken? Ja, sofern ihr auf einen starken Bass verzichten könnt. Das klare Klangbild setzt sich bei einer sehr hohen absoluten Lautstärke über die integrierten Notebook-Sound-Systeme hinweg. Selbst bei vollem Pegel übersteuern die Satelliten dabei nur selten. Gerade im für Spieler wichtigen Mitteltonbereich überzeugen die Lautsprecher mit klar differenzierten Klängen. Wie erwartet tut sich das Ferox dafür im Tieftonbereich schwer, da für satte Bässe klar die Leistung fehlt. Sie werden nur oberflächlich angeritzt - der einzige wirkliche, aber kaum verhinderbare Nachteil des Systems.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Razer schickt eine starke Alternative zu bisherigen Sound-Systemen für den mobilen Gebrauch ins Rennen. Das schicke Ferox liefert einen raumfüllenden, lauten Klang ab, vor allem im für Spieler wichtigen Mitteltonbereich. Tiefe Töne - und damit Bässe - sind dagegen kaum existent, hier fehlt es den Lautsprechern wie erwartet klar an Leistung. Unterm Strich bleibt das kompakte und sehr leichte System aber normalen integrierten Notebook-Sound-Systemen weit überlegen. Durch den eingebauten Akku und das modulare Stecksystem schont die Ferox den Notebook-Akku. 10 bis 13 Stunden plärren die beiden 360-Grad-Lautsprecher, ohne einen Boxenstopp einlegen zu müssen. Angesichts der 60 Euro teuren Anschaffungskosten solltet ihr euch einen Kauf aber gut überlegen. Das Ferox eignet sich dann, wenn ihr einen Raum mit Klang füllen wollt, ohne Wert auf große Basseinlagen zu legen. Wollt ihr hingegen besonders hochwertigen Sound inklusive Bässen hören, bleibt euch weiterhin nur der Griff zum Kopfhörer übrig.

Überblick

Pro

  • guter Raumklang
  • hohe Lautstärke
  • starker Mitteltonbereich
  • gute Verarbeitung

Contra

  • keine Kraft für Bässe
  • teuer

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