Test - Project: Snowblind : Spiel der Woche 12/05
- PS2
- Xbox
Meistens stehen euch dabei sogar mehrere Lösungsansätze zur Auswahl, was den Wiederspielwert nach oben schraubt. Bei aller Spieltiefe kommt jedoch die Action nicht zu kurz. Ständig kracht, rumst und blitzt es auf dem Bildschirm und es kommt zu jeder Minute packende Gefechtsatmosphäre auf. Lediglich die Missionsziele hätten gerne etwas abwechslungs- und ideenreicher ausfallen dürfen. Hier eine Basis infiltrieren, dort ein Geschütz ausschalten – das hatten wir alles schon mal. Auch die Gegner-KI schwankt sehr stark. Mal weichen die Gegner euren Schüssen geschickt aus, während sie in der nächsten Minute seelenruhig vor eurem Gewehrlauf stehen.
Lasst die Waffen sprechen
Das verfügbare Waffenarsenal reicht von Schnellfeuergewehren bis hin zur Panzerfaust und führt die Kybernetik-Idee konsequent weiter. Über ein leicht zu bedienendes, aber auch etwas unübersichtliches Menü kombiniert ihr die einzelnen Kaliber mit den Spezialfähigkeiten von Nathan Frost. Das sorgt für Experimentiermotivation und Individualität. Auch die Sekundärfunktionen der Waffen wissen zu gefallen und gehen weit über den Status von simplen Alternativschüssen hinaus. Zielsuchende Nadelgeschosse oder Minisender, die den getroffenen Feind kurzzeitig gegen seine eigenen Leute richtet, passen perfekt in das taktische Gefüge des Spiels. Gleichzeitig stehen euch mehrere Granaten zur Verfügung, mit denen ihr u.a. die Elektrik der gegnerischen Fahrzeuge lahm legen könnt. Ein ähnliches Schicksal ereilt auch euch, falls eine EMP-Granate in der Nähe explodiert. Dann kommt es zum Titel gebenden Schneeblind-Effekt, der in eurem Visor störendes Bildrauschen erzeugt. Wenn euch Waffen jedoch zu öde sind, steigt ihr einfach in eines der umherstehenden Fahrzeuge und rast damit ein wenig durch die Gegend oder am besten gleich über eine Feindesgruppe. Mehr als schmückendes Beiwerk sind die Vehikel jedoch nicht.
Anders sieht es da im Multiplayer-Modus aus, denn hier macht es deutlich mehr Spaß, mit den Gefährten über die Maps zu heizen. Insgesamt 16 Spieler dürfen sich via Xbox Live (oder per System Link) respektive dem Onlineportal der PS2 an den Kragen gehen. Zu Beginn wählt ihr eine der vorgegebenen Klassen aus, die allesamt über spezielle Bewaffnung und Fähigkeiten verfügen. Die sechs Spielmodi reichen von 'Deathmatch' über 'Capture the Flag' bis hin zu 'Demolition', bei dem eine Bombe in der feindlichen Basis deponiert werden muss. Bei unseren Testreihen waren leider nicht allzu viele Spieler online. Die wenigen Partien, die wir austragen konnten, machten jedoch sehr viel Spaß und demonstrierten das große Potenzial des Multiplayer-Parts.
Hui und pfui
Beim Anblick der Grafik von 'Project: Snowblind' gerät man zwangsweise in eine Achterbahn der Gefühle. Einerseits lassen die Entwickler ordentlich die Effektmuskeln spielen und trumpfen mit schicken Wasserspiegelungen, imposanten Explosionen und surrealen Verzerrbildern auf. Auch die Atmosphäre eines futuristischen Hongkong wurde sehr gut eingefangen, was mitunter an den rasant geschnittenen Zwischensequenzen und der gelungenen Architektur liegt. Auf der anderen Seite stehen jedoch recht kantige Charaktermodelle, stellenweise eintönige Texturen und nerviges Kantenflimmern bei der PS2-Version. Oftmals wirkt das Geschehen übertrieben verwaschen, was auf Dauer etwas nervt.
Der Sound ist bis auf wenige Ausnahmen bombastisch. Krachende Detonationen, Surround-Effekte und kinoreife Musik verwöhnen euer Ohr. Hinzu kommt die überzeugende Arbeit der deutschen Synchronsprecher, die nur in wenigen Fällen etwas hakt.
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