| Die Direktwiederholung. |
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Des weiteren habt ihr am Ende jeder Etappe auch 60 Minuten Zeit, euer lädiertes Fahrzeug zu reparieren - schließlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Insgesamt acht Teile eures Autos können bei der Raserei zu Bruch gehen, die von der Lenkung über den Motor, das Differential, das Getriebe, die Kühlung, die Bremsen und den Turbo bis hin zur Elektronik reichen. Diese Schäden machen sich lediglich im Fahrverhalten bemerkbar, denn Kollisionen mit Bäumen oder anderen Hindernissen hinterlassen auf der Karosserie keinerlei Spuren - selbst die Scheiben gehen nicht zu Bruch. Auf jeden Fall wenig einsichtig ist dabei, nach welchem System die einzelnen Dinge zu Bruch gehen, so dass bei den gleichen Fahrfehlern und Ausritten in die Umgebung immer mal wieder ein anderes Bauteil Schaden nimmt.
Einstellungssache
Wie für einen Rally-Titel nicht anders zu erwarten, dürft ihr natürlich auch selbst Hand anlegen und an eurem fahrbaren Untersatz herumschrauben. Neben der simplen Wahl des nach eigenem Empfinden richtigen Reifensatzes kann beispielsweise auch das Differential den eigenen Wünschen angepasst oder die Federung und der Turbo justiert werden. Diese Einstellungen sind aber sehr rudimentär, mit der Simulations-Freaks sicher nicht zufrieden sein werden: Was heißt das schon, wenn die Federung auf drei Stufen von weich, mittel über hart eingestellt werden kann? Etwas seltsam, dass die Auswirkungen der verschiedenen Schäden auf das Auto im Handbuch beschrieben werden, über das Tuning aber kein einziges Wort verloren wird. Darüber hätten sich Anfänger sicher gefreut, zumal über jedes andere kleine Detail wie beispielsweise die Soundeinstellungen Auskunft gegeben wird.
Etwas lästig ist auch die Tatsache, dass ihr das Setup eures Fahrzeugs auf die jeweilige Etappe anpassen sollt, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, wie diese aussehen wird. Eine Vorschau oder eine Übersicht während der Setup-Phase gibt es nämlich nicht - ihr erfahrt lediglich die statische Wetterlage und mit welchem Untergrund zu rechnen ist. Erst wenn ihr die jeweilige Meisterschaft einmal komplett mitgemacht habt, wisst ihr in etwa, was euch erwartet.
| Mit dem Subaru unterwegs. |
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Wenig Freude werden Besitzer von Force Feedback-Lenkrädern haben, da diese weder justiert noch kalibriert werden können. Allgemein muss man sagen, dass die Steuerung doch etwas gewöhnungsbedürftig ist: Für einen Arcade-Racer ist sie fast zu anspruchsvoll, für eine Simulation ist sie zu wenig realistisch. Als weiteren Kritikpunkt müssen sich die Macher die fehlende Analogbelegung der Buttons gefallen lassen, so dass immer nur entweder Vollgas gegeben oder gebremst werden kann - von gefühlvollem Umgang mit den beiden virtuellen Pedalen kann also keine Rede sein.
Übrigens hat man sich auch bezüglich ungewollten Abstechern in die Umgebung etwas einfallen lassen: Kommt ihr von der Strecke ab und rast auf die aus farbigen Bitmap-Flächen bestehenden Streckenbegrenzungen zu, werdet ihr kurzerhand wieder auf die Strasse gesetzt, was natürlich einiges an Zeit kostet und euch schon mal den Sieg kosten kann. Leider ist diese Funktion auch sehr inkonsequent, so dass ihr manchmal schon nach einem kleinen Ausrutscher wertvolle Zeit verliert, während ihr - gerade im Strassengraben gelandet - noch weiter von der Strecke wegfahren müsst, um wieder auf dieselbe zurückgesetzt zu werden.
| Durch Schnee und Eis. |
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Technisches
Grafisch kommt der Titel eher altbacken daher: Die insgesamt 20 verschiedenen Fahrzeuge (inklusive Varianten) wurden zwar hübsch modelliert, werden im Verlaufe der Rennen auch dreckig und können durch das Environment-Mapping ebenfalls gefallen, die Strecken und deren Umgebung sind aber leider etwas lieblos gestaltet worden. So stehen am Rand der Strecke die gewohnten, unbeweglichen Pappzuschauer herum, die Bäume sind zweidimensionale Bitmap-Flächen und Gebäude sind eher selten zu sehen. An einigen wenigen Stellen sind ausserdem heftige Slowdowns zu verzeichnen.
Dagegen ist wenigstens der Sound halbwegs passabel und auch euer Beifahrer versorgt euch während der Fahrt per Sprachausgabe mit allen nötigen Infos zum Streckenverlauf.
'Pro Rally 2002' schafft es nicht, mit den momentanen Toptiteln mitzuhalten, was mehrere Gründe hat: Zum einen ist der neue 'Arcade'-Modus zwar eine gute Idee, um auch Fahrer auf ihre Kosten kommen zu lassen, die mit Simulationen nichts am Hut haben. Andererseits kommen auch diese Spieler nicht darum herum, sich mit dem Tuning herumzuschlagen, um an weitere Strecken zu kommen. Weiter werden sich viele Piloten, die am liebsten direkt in ein simulationslastiges Rennen einsteigen wollen, zuerst mit der Fahrschule herumplagen müssen, was sicher nicht jedermanns Sache ist. Auch die Grafik ist etwas altbacken und bietet wenig Aufregendes, zumal bewegte Objekte am Streckenrand gänzlich fehlen. Dem Titel zu Gute halten muss man allerdings, dass es den Spieler zum angebotenen Preis doch eine Zeitlang vor den Bildschirm zu fesseln vermag, auch wenn die entsprechenden Meisterschaften zuerst erarbeitet werden wollen. Wer sich von den genannten Mängeln nicht abschrecken lässt, darf getrost zugreifen - alle anderen liebäugeln besser mit der vielen Konkurrenztiteln in diesem Genre.
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