Special - Project Morpheus : Der volle Durchblick
- PS4
Immer noch seiner Zeit voraus?
Nach fünf Minuten war alles vorbei und mir wurde das Gerät höflich abgenommen. Angefangen bei den Kopfhörern. Diese sind nicht im Gerät integriert und müssen gesondert angeschlossen werden. Zurück blieb ich mit einem recht positiven Gefühl und doch auch einigen Fragen. Ich war echt überrascht, wie weit Sony mit der Technologie schon ist, gerade auch im Vergleich zum Oculus Rift. In meinen Augen hat hier Oculus keinen Vorsprung. Teils gefiel mir Project Morpheus sogar ein bisschen besser.
Dennoch komme ich nicht umhin, mir zu denken, dass eine Auflösung von 1080p bei einem VR-Headset einfach zu wenig ist. Gerade in Zeiten, in denen riesige Bildschirme für knackig scharfen Bildgenuss sorgen. Klar, die haben oft auch nicht eine höhere Auflösung, sitzen aber nun mal nicht direkt auf der Nase. Das Fliegengitter ist einfach immer noch ein Störfaktor, auch wenn das Mittendringefühl ein neues Level erreicht.
Lösung wäre eine noch höhere Auflösung des Displays im Gerät. Was dieses allerdings wieder eine Portion teurer machen dürfte. Bei einem Gerät, das eh schon mit 1080p wahrscheinlich um die 200 bis 300 Euro kosten wird und somit ein Luxus-Addon ist, nicht gerade eine lukrative Idee, um dafür zu sorgen, dass der Massenmarkt zugreift.
Doch hat so ein Teil überhaupt eine Chance, wenn die Masse es aufgrund des Preises ignoriert und deshalb kaum Unterstützung von Entwicklern bekommen wird? Und selbst, wenn die Auflösung des Displays höher wäre, so frage ich mich noch immer, wie die PS4 das stemmen soll. Hier muss für jedes Auge eine Bild gerendert werden, um einen 3-D-Effekt zu erzeugen. Die Konsole muss weitaus mehr Arbeit leisten.
Gerade auch hier bin ich skeptisch, wenn man mitbekommt, dass PS4 und Co. schon jetzt Probleme haben sollen, eine native 1080p-Darstellung auf regulären Fernsehern zu erreichen. Logische Schlussfolgerung für mich ist, dass Spiele für Project Morpheus grafisch abgespeckt sein werden. Will man das dann überhaupt gerade bei einem Gerät, das so auf Immersion setzt?
Und ich frage mich natürlich auch, was für neue Spielkonzepte wir sehen und wie gut bestehende umgesetzt werden. Denn wenn es in einem Ego-Shooter auch noch möglich ist, sich umzuschauen, muss auch die Steuerung mit dem Pad überdacht und angepasst werden. Die Zeit muss zeigen, wie gut das in der Praxis dann wirklich funktionieren wird. Viele, viele Fragen zu einer Technik, die ich grundsätzlich wirklich interessant und toll finde. Doch vielleicht ist es genau wie damals und VR beziehungsweise Project Morpheus ist seiner Zeit und auch den gegebenen technischen Umständen zu weit voraus.
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