Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - PlayStation Vita : Wiedergeburt?

  • PSV
Von  |  |  | Kommentieren

Neben der Vorstellung von Indie-Spielen hat Sony auf seiner Gamescom-Pressekonferenz einen weiteren wichtigen Schritt getan und die Remote-Funktion zwischen PlayStation 4 und PlayStation Vita vorgestellt. Demnach soll es möglich sein, eure PlayStation-4-Sitzung jederzeit auf die Vita zu streamen und diese ohne euren Fernseher fortzusetzen. Somit macht es der Publisher Nintendo gleich und verschiebt das Spielerlebnis auf den „Controller“. Zudem wird die Vita als zusätzliche Steuereinheit für eure PlayStation 4 nutzbar sein. Wie das Ganze in der Praxis aussehen soll, ist bisher nicht bekannt. Auch wissen wir nicht, wie flüssig der Übergang zwischen Vita und PlayStation 4 ablaufen wird. Ende des Jahres werden wir uns selbst davon überzeugen können.

Angriff auf Nintendo, Ouya und Apple TV

Interessant ist auch die TV-Box, die der japanische Konzern vor wenigen Tagen noch vor der Tokio Game Show angekündigt hat. „PS Vita TV“ nennt sich das Gerät. Es wird mit 9.480 Yen (rund 95 US-Dollar; noch nicht für Europa angekündigt) zu Buche schlagen und in der Lage sein, Vita-, PSP- und PS1-Titel auf eurem Fernseher darzustellen, während ihr diese mittels Dualshock 3 steuert. Nicht nur das – darüber hinaus wird es euch „PS Vita TV“ ebenfalls ermöglichen, PlayStation-4-Titel an einem zweiten Fernseher in unmittelbarer Umgebung zu streamen. Dieser Schachzug gleicht einer Kampfansage. Dadurch greift Sony nicht nur Nintendo und ihr GamePad-Konzept an, sondern wagt auch einen Vorstoß in Richtung Ouya, Gamestick und sogar Apple TV.

Halten wir uns die Möglichkeiten vor Augen. Da die PlayStation Vita Zugriff auf den PlayStation-Mobile-Store hat, werdet ihr zukünftig ganz wie bei Ouya und Gamestick Mobile-Titel auf dem Fernseher spielen können – während ihr durch den Zugriff auf das PSN Filme, Serien oder gar Musik auf eurem Fernseher abspielen könnt. Apple TV lässt hier grüßen. Damit versucht Sony nichts anderes als eine neue Art von Mikrokonsole zu etablieren, die alle Bedürfnisse im Entertainment-Sektor befriedigen soll. Ob das Vorhaben gelingt, bleibt abzuwarten. Erste Probleme zeichnen sich schon im Vorfeld ab. Durch die Darstellung auf dem Fernseher fällt das Touch-Feature weg und damit fallen auch einige hochkarätige Vita-Titel aus dem schon jetzt dürftigen Software-Katalog heraus. Killer-Applikationen wie Gravity Rush oder Uncharted: Golden Abyss werdet ihr somit beispielsweise nicht über „PS Vita TV“ zum Laufen bringen.

Spiele! Wir brauchen Spiele!

Damit hätten wir auch schon das größte Problem der PS Vita beim Namen genannt. Es fehlen schlicht und ergreifend die nötigen AAA-Titel für das System. Spiele wie Killzone: Mercenary, Tearaway und das im nächsten Jahr erscheinende Borderlands 2 sind bereits ein guter Anfang, werden jedoch lange nicht ausreichen, um den Durst der Kunden zu stillen. Auch der asiatische Markt, der stets als gesunde Nutzerbasis für Sony galt, schwächelt aus Sicht der PS Vita fahrlässig stark. Der Wegfall von Monster Hunter muss kompensiert und durch andere verkaufsstarke Titel wie die Gran-Turismo-Reihe ausgeglichen werden. Zudem müssen neue, frische Spiele her, die den Kauf eines mittlerweile 200 Dollar respektive Euro teuren Gerätes rechtfertigen.

Somit liegt es in Sonys eigener Hand, dem Negativtrend entgegenzuwirken und den Erfolg des Handhelds zu gewährleisten. Die Köpfe hinter dem Handheld scheinen sich dementsprechend Gedanken gemacht zu haben. Neben der Indie-Offensive, der Konnektivität zur PS4 und „PS Vita TV“ kündigte die PlayStation-Sparte kürzlich eine „Slim“-Variante der Vita an. Demnach soll das Gerät leichter, dünner und mit einem LCD-Bildschirm aufwarten. Ob der Preis dadurch nach unten gedrückt werden kann, ist wahrscheinlich - auch wenn dazu bisher keine Aussagen seitens Sony getätigt worden sind. Es bleibt somit spannend, was uns mit der PlayStation Vita die kommenden Monate erwarten wird. Es wäre jedoch sträflich zu behaupten, dass die Zeit des Handhelds bereits abgelaufen sei. Diese fängt nämlich gerade erst an.

Kommentarezum Artikel