Test - Onrush : Wie Call of Duty, nur mit Autos
- PS4
- One
Fazit
Onrush macht für eine Weile ungemein viel Spaß. Es ist schnell, es ist fetzig und vor allem ist es schnell erlernt. Wenn es auf dem Schlachtfeld – anders kann man die Strecken kaum nennen – zur Sache geht, bleibt man selten gelassen. Da wird geflucht und die Zähne zusammengebissen, bis einem das wallende Blut aus den Ohren spritzt.
Allerdings ist genau das auch der große Haken an Onrush. Expertise und Feingefühl am Fahrzeug führen so gut wie nie zum Sieg. Abseits der Motorräder, die als einzige Risikoauswahl in einer Veranstaltung durchgehen, weist kein Fahrzeug genug Profil auf, um eine Lernkurve samt echtem strategischem Nutzen mitzubringen.
Es gibt zwar sichtbare und spürbare Unterschiede, sie sind aber nicht extrem genug. Im laufenden Rennen entscheidet viel öfter die richtige Position über einen Takedown als die Eigenschaft des Flitzers. Bin ich gerade über oder unter einem Kontrahenten? Bekomme ich ihn am Hinterrad zu fassen oder kann ich ihm aufs Dach springen? Nitro absaugen? Pick-ups fallen lassen? Das alles ist selbst nach der Eingewöhnungsphase ziemlich nebensächlich und nicht mehr als ein weiterer Zufallsfaktor im heraufbeschworenen Chaos.
Gerade deswegen fehlt ein reiner Rennmodus mit klassischen Platzierungen und Bestzeiten umso mehr. Ein solcher würde mehr Abwechslung schaffen und den Fokus vom Karambolagegebolze auf enges Kurvenschneiden und das Nutzen der Streckenkenntnis verlagern. Mit ein wenig mehr Fokus auf Feingefühl könnte man den Wagen sogar so etwas wie Persönlichkeit andichten.
Überblick
Pro
- schicke und schnelle Grafik
- optionaler Performance-Modus mit hoher Bildrate (PS4 Pro)
- leicht erlernbare Arcade-Steuerung
- jede Menge Zeug zum Personalisieren
- nervenaufreibender Krawall
- fetzige (wenn auch wenig eingängige) Musik
Contra
- keine echten Rennen
- gelegentlich zu chaotisch
- Fahrzeugfertigkeiten liegen zu nahe beieinander
- Erfolg in der Einzelspielerkampagne stark von der KI abhängig
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