Test - Onimusha: Dawn of Dreams : Onimusha: Dawn of Dreams
- PS2
Einerseits hat Capcom diese Idee recht gut genutzt, sodass bestimmte Passagen nur mit der passenden Spielfigur zugänglich sind, andererseits wirkt es etwas zu konstruiert bzw. geskriptet. Dafür erhaltet ihr die Möglichkeit, schon bewältigte Levels erneut anzugehen und mithilfe einer zum damaligen Zeitpunkt nicht spielbaren Figur alle noch fehlenden Stellen zu erreichen.
Action + RPGEbenfalls neu und höchst motivierend sind die Rollenspielelemente. Noch altbekannt ist die Idee der Seelen, welche von getöteten Gegnern entschweben und vom Spieler per Knopfdruck eingesammelt werden sollten. Bei den Farben Gelb, Blau und Violett gibt es entweder Lebens-, Magie- oder Oni-Energie zurück, wohingegen rote Seelen zum Aufpowern von Waffen und Rüstungen dienen. Gleichzeitig gibt es nun stinknormale Erfahrungspunkte für jeden anwesenden Charakter. Mit jedem gewonnenen Level bekommt ihr wiederum die Möglichkeit, eure Angriffs- und Verteidigungsoptionen entweder zu erweitern oder zu verbessern.
Dies wirkt sich maßgeblich auf die Spielbarkeit aus, denn ´Onimusha: Dawn of Dreams´ ist deutlich einfacher als seine Vorgänger geraten. Wer bei einem besonders schweren Endgegner hängen bleibt, der lädt einfach einen alten Spielstand und trainiert ein wenig. Schade ist jedoch, dass trotz dieser Möglichkeit viele der Endbosse etwas zu widerstandsfähig geraten sind. Die Taktiken hat der Spieler meist schnell erlernt, Capcom hingegen verlangt dafür ein nicht ganz gesundes Maß an Ausdauer, was nur frustresistenten Zockern egal sein dürfte.
Bleiben wir bei der Fairness: Es gibt erstaunlich viele Speicherstellen, an denen ihr im Übrigen auch Charaktere, Waffen und Rüstungen aufpowert. Ebenfalls vorbildlich: Solltet ihr euer Leben verlieren, so dürft ihr im gleichen Areal neu anfangen.
WiederholungenNicht ganz so rosig sieht es beim Level-Design aus: Die 17 Kapitel sind zwar erfreulich umfangreich, allerdings hat Capcom einen Großteil der hinzugewonnen Spielzeit mittels Level-Recycling herbeigezwungen. Sogar Passagen aus älteren ´Onimusha´-Episoden sind uns aufgefallen, was jedoch nicht ganz so schlimm ist, als müsstet ihr zweimal den gleichen Endgegner auf die gleiche Art und Weise besiegen. Dass es für die Umfangswertung trotzdem noch für ein knappes ´sehr gut´ reicht, liegt einzig am Wiederspielfaktor – dank der erwähnten unterschiedlichen Charaktereigenschaften.
Davon abgesehen überzeugt ´Onimusha: Dawn of Dreams´ vorrangig durch altbewährte Tugenden: Die Kämpfe spielen sich packend und die Steuerung ist nahezu perfekt konzipiert. Diesmal ist es sogar möglich, die Kamera in vielen Arealen manuell zu verstellen. Allerdings sind einige Räume arg klein geraten, weshalb eine perfekte Übersicht immer noch nicht geboten wird.
Aufgelockert wird der Spaß übrigens durch genretypische Rätsel der Marke ´extra-simpel´: Einmal heißt es Knöpfchen drücken, ein andermal Schlüssel benutzen. Richtig herausfordernd sind nur die Kistenpuzzles, deren Denkspielkonzept speziell gegen Ende hin ein paar schöne Knopfnüsse bietet.
Grafisch und musikalisch macht das Spiel kaum Fehler, auch Atmosphäre und Präsentation sind insgesamt sehr gut gelungen. Allerdings kann der Motivationskern nicht mit den größten Titeln der Serie (vornehmlich ´Onimusha 2´) mithalten, weil das Gebotene nicht mehr nach einer Killer-Applikation ausschaut. Sprich: Wir haben uns an die Pracht, welche ´Onimusha´ auszeichnet, bereits gewöhnt. Zudem ist es etwas schade, dass die zahlreichen Zwischensequenzen leicht milchig auf dem Fernsehbildschirm erstrahlen.
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