Test - No Man's Land : No Man's Land
- PC
Die durchwachsene Bedienung behebt dieses Manko leider ebenfalls nicht; Einheiten auszuwählen kann leicht zum Krampf werden. Das Baumenü ist ebenso wenig durchdacht, zumal die Bedienleiste einen verhältnismäßig großen Teil des Bildschirms einnimmt. Leider sehen sich die Gebäude recht ähnlich, weshalb die gezielte Selektion oft schwer fällt und kostbare Zeit in Anspruch nehmen kann. Immerhin orientiert sich die Steuerung an den gewohnten Genre-Standards und erfordert somit keine Umstellung.
Technische Mankos
Auch die technische Seite von 'No Man's Land' weiß leider nicht vollständig zu überzeugen. Die Grafik kann sich zwar in Teilen mit der Konkurrenz messen, doch gerade in den Zwischensequenzen, welche in Spieloptik ablaufen, fällt der recht niedrige Detailgrad negativ auf. Schöne Texturen und Wettereffekte machen diesen Missstand zwar ein wenig wett, dafür lässt allerdings die Performance eindeutig zu wünschen übrig. Auf unserem Testrechner kam es selbst in geringen Auflösungen nahezu durchgängig zu Rucklern, sobald mehr als zehn Einheiten über den Bildschirm wanderten. Mit Hilfe eines höheren Zoomfaktors lässt sich dieses Problem umgehen, jedoch leiden dann Übersicht und Steuerung deutlich unter einem kleineren Ausschnitt.
Musik und Soundeffekte sind gehobenes Mittelmaß, unterstützen allerdings die Entdecker- und Erobereratmosphäre. Besser sind da die Synchronsprecher der deutschen Version: Aus den Lautsprechern schallen motiviert und glaubwürdig klingende Stimmen.
Im Westen nichts Neues
Innovationen scheinen nicht die Sache der Entwickler gewesen zu sein. 'No Man's Land' bietet im Singleplayer-Modus absolut kein Element, was man nicht schon in zig anderen Spielen gesehen hätte - oft sogar deutlich besser. Der Multiplayer-Modus kann immerhin mit dem neuen 'Eisenbahnwettbau' aufwarten. Ob der allerdings auf Dauer motivieren kann, bleibt fraglich.
Sogar Features, welche mittlerweile eigentlich Standard eines jeden Echtzeit-Strategiespiels sein sollten, werden schmerzlich vermisst: Der Bedienkomfort eines 'Rise of Nations' fehlt ebenso wie die Rollenspiel-Anleihen eines 'Warcraft 3'. Nervtötend ist auch die Nahrungsproduktion mit ihren Feldern, denen recht schnell der 'Saft' ausgeht. Die Perfektion eines 'Age of Mythology' bleibt daher unerreicht - stets macht sich der Eindruck breit, dass irgendetwas Wichtiges fehlt oder dass wir lieber einen anderen Weg beschreiten würden als den zwingend vorgegebenen.
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