Test - Ninja Blade : Ninjas Quick-Time-Event
- PC
Ninja-Fans dürfen sich freuen: Nach etlichen Auftritten in Filmen, Mangas, Animes und Konsolenspielen metzeln und schnetzeln sich die „Verborgenen" jetzt auf dem PC durch die Gegnerhorden. Ob dieses Ninjutsu-würdig mit Maus- und Tastatur spielbar ist oder lieber im Verborgenen bleiben sollte, klärt das Review.
Die japanische Metropole Tokio hat im Jahr 2015 ein Wurmproblem. Doch es sind nicht die fiesen Computer-Würmer und -Viren unserer heutigen Realität, die hier für Unheil sorgen. Sogenannte Alphawürmer befallen in der verspäteten PC-Version des ehemals exklusiven Xbox-360-Krachers Ninja Blade Mensch und Maschine. Ergo: Von nun an laufen keine großäugigen Schulmädchen mehr über die Straßen, sondern ekelhafte Monster. Eine Ninja-Spezialeinheit, darunter auch die Spielfigur Ken, soll diese Epidemie stoppen ...
Was der vorherige Absatz bereits andeutet, soll an dieser Stelle noch mal unterstrichen werden: Die Geschichte von Ninja Blade ist alles andere als ernst zu nehmen. Die hanebüchene Grundgeschichte wird im weiteren Spielverlauf durch sinnfreie Dialoge und vollkommen überzogene Action-Sequenzen unterstrichen. Der Trash-Faktor ist demnach nicht zu verachten. Als Spieler muss man sich darauf einlassen können, um Gefallen an den Geschehnissen auf dem Bildschirm zu finden.
Das kenn ich doch von der Konsole!
Beim Spielprinzip setzt die flotte, unkomplizierte Schnetzelei vor allen Dingen auf Quick-Time-Events. Das fängt schon kurz nach dem Sprung aus der Flugmaschine an, als das Spiel durch eindeutige Bildschirmeinblendungen in Sekundenbruchteilen vorgegebene Eingaben vom Spieler fordert. Das kennt man so aus unzähligen Konsolenspielen, auf dem PC als Spieleplattform wirkt das aber eher ungewohnt, besonders in diesem Ausmaß.
Hinzu kommt, dass die eigentlich gut funktionierende Maus- und Tastatursteuerung hier versagt, weil die geforderten Aktionen auf einem handlichen Controller besser auszuführen sind, ohne sich Zerrungen im Finger durch überschnelles Übergreifen zuzuziehen. Wer also einen Controller hat, sollte ausnahmsweise mal zu ebenjenem greifen. Eure Finger sind euch dankbar dafür und was noch viel wichtiger ist: Ninja Blade geht so noch flotter von der Hand und bringt eine Menge Spielspaß.
Besonderes Highlight sind die imposanten Bosskämpfe, die bereits in den ersten Spielmomenten ungemein zum Weiterspielen motivieren. Das Design dieser hebt sich angenehm vom Einheitsbrei ab, neben schon tausendmal gesehenen Viechern fordern euch ausgefallene Gegner wie der vierbeinige Yakuza-Boss.
Hast du meine Shuriken gesehen?
Ninja Blade wäre in seiner Linearität dennoch ziemlich anspruchslos und unmotivierend, wäre da nicht die Möglichkeit, seine Waffen aufzumöbeln. So lassen sich neben diversen Klingen auch Shuriken aufwerten. Die Wurfsterne sind im Zusammenspiel mit Feuer, Blitz oder Wind nutzbar. Mit der Ninja-Sicht offenbaren sich auf Knopfdruck Geheimnisse sowie Aktionspunkte und ihr dürft die Zeit verlangsamen.
Leider hinterlässt die späte Konsolenportierung von der Xbox 360 technisch einen zwiespältigen Eindruck. So läuft Ninja Blade jederzeit absolut flüssig über den Bildschirm, was aufgrund der wenig detaillierten Schauplätze und Charaktere auch kein Wunder ist. Besonders die Umgebungsgrafiken stechen aber unansehnlich ins Auge. Für eine bessere Sound-Wertung hätten wir uns noch über eine optionale deutsche Sprachausgabe gefreut, die Untertitel helfen aber Sprachunkundigen auf die Sprünge. Das Speichersystem ist für PC-Verhältnisse eher schlecht gelöst: Segnet ihr innerhalb der Levels das Zeitliche, helfen Rücksetzpunkte beim Wiedereinstieg, komplett abgespeichert wird der Spielstand aber erst nach dem erfolgreichen Beenden der Mission.
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