Test - NFL Street : NFL Street
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Noch 47 Sekunden zu spielen, hier im Stadion der Philadelphia Eagles. Die Buffalo Bills liegen mit 20 zu 14 in Führung, doch das Heim-Team ist am Zug. Aber das wird noch ein langer Weg von der 40-Yard-Linie, ein guter Pass muss her! Die Eagles sind schon beim Third-Down. Los geht's, aber McNabb findet keine Anspiel-Station – und da kommt auch schon der Blitz. In letzter Sekunde verhindert der Quarterback den Sack und schleudert den Ball nach vorne. Interception! Nein, doch nicht: Der Wide-Receiver hat ihn und rennt bis in die Endzone. Touchdown! Ausgleich!
Bis hierhin nichts verstanden? Egal, trotzdem weiterlesen! Bei 'NFL Street' braucht ihr keine überragenden Football-Kenntnisse, denn vergleichbar mit 'NBA Street' verlegt Electronic Arts hier den Schwerpunkt von der Simulation auf die Arcade-Elemente. In actiongeladenen Partien stellt ihr euch in 7er-Teams den Gegnern im Hinterhof, am Strand oder auf einem Trainingsplatz. Lediglich drei Dinge solltet ihr wissen: In vier Spielzügen (Downs) muss eure Mannschaft mit dem Ball eine Entfernung von zehn Yards überqueren; ihr dürft den Ball nur einmal nach vorne passen. Wenn der ballführende Spieler mit einem Knie den Boden berührt, ist dieser Versuch vorbei und nächstes Mal beginnt ihr an dieser Stelle. Andere Regeln gibt es im Prinzip nicht – wie ihr die Kontrahenten aus dem Weg räumt oder ihnen selbigen versperrt, bleibt euch überlassen.
Realismus wird nicht ganz klein geschrieben
Obwohl 'NFL Street' es mit der Wirklichkeit also nicht sonderlich genau nimmt, spielt EA auch hier seine Lizenz-Rechte an der weltgrößten Football-Liga aus: Über 300 Spieler und 32 Teams finden sich im Spiel wieder, entsprechende Logos sind an allen Ecken und Enden anzutreffen. Bis ihr euch mit den echten Helden ins Geschehen stürzt, wird aber einige Zeit vergehen: Im 'NFL Challenge'-Modus, dem Kernstück, schlagt ihr euch zunächst mit mittelmäßigen Vorstadt-Sportlern herum, die in punkto Stärke, Fitness und Geschwindigkeit den Profis natürlich um Längen unterlegen sind.
Zu Beginn stehen euch des Weiteren nur zwei Spielfelder zur Verfügung. Um Fortschritte zu machen, müsst ihr entweder die großen Teams in gewöhnlichen Partien bis 36 Punkte besiegen oder eine Reihe von Herausforderungen bewältigen. Dazu zählen beispielsweise ein Zu-Null-Sieg, ein Touchdown in der ersten Angriffsphase (Drive) oder zwei Tackles gegen den Quarterback (Sacks). Die Aufgaben sind recht vielfältig und stellen die wesentliche Motivation des Singleplayer-Modus dar. Vor einem Match könnt ihr außerdem eure Aufstellung dem Gegner anpassen oder diese nach eigenen Vorlieben verändern; die automatische Auswahl tut es aber in der Regel ebenso gut.
Endlich auf dem Platz angekommen, merkt ihr, dass 'NFL Street' im Vergleich zu seinem Streetball-Pendant doch noch relativ viel mit der richtigen Sportart gemein hat: Im Angriff wählt ihr aus einer großen Zahl an Spielzügen, die sich in Pass-Spiele, Lauf-Spiele und Trick-Spiele unterteilen. Die Menüs sind sehr übersichtlich und eine kleine Anzeige stellt deutlich dar, wie ihr euch nach der Ballübergabe (Snap) bewegen müsst. Habt ihr durch das Erreichen der Endzone einen Touchdown erzielt oder den Ball unterwegs verloren, geht es in die Verteidigung: Kurz-Pass-, Lang-Pass und Lauf-Abwehr stehen hier zur Wahl. Die Optionsvielfalt erreicht zwar keine 'Madden'-Verhältnisse, bietet für ein Arcade-Spiel aber ausreichend Möglichkeiten, um das Spielgeschehen nicht monoton werden zu lassen.
Langeweile bei den Special-Moves
Entscheidendes Merkmal der 'Street'-Spiele sind Special-Moves, welche auch in der Football-Variante ihren Platz gefunden haben. Drückt ihr beim Laufen die Trick-Taste, bewegt sich der Spieler zwar langsamer, führt dabei aber eine coole Bewegung aus, um die Gegner zu demütigen. Ähnliches geschieht, wenn parallel zum Pass-Button die Trick-Taste gehalten wird; der Quarterback wirft den Ball dann blind oder hinter seinem Rücken ein wenig unpräziser nach vorne. Für erfolgreiche Aktionen sammelt ihr Punkte, welche ihr in einer Leiste ansammelt, bis ein so genannter GameBreaker aktiviert werden kann. Die Spieler werden dann für einen begrenzten Zeitraum stärker und schneller und können die feindlichen Linien ohne nennenswerte Gegenwehr durchbrechen.
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