Test - MotorStorm: Apocalypse : Apocalypse. Now?
- PS3
Was sich in der Kampagne nach öder, gestreckter Pflichtprüfung anhört, ist in Wahrheit eine überraschend spaßige Achterbahnfahrt. Zu keiner Sekunde in den sieben bis acht Stunden, für die die Kampagne Sprit im Tank hat, kommt das Gefühl auf, alles schon mal gesehen zu haben. Klar, markante Straßenzüge fallen euch immer wieder auf, durch gespiegelte Strecken und veränderte Routen rast ihr aber nicht stupide über die immer gleichen Kurse.
Und weil in der Garage von MotorStorm: Apocalypse alle nur denkbaren Karossen parken, wechselt das Spiel für jedes einzelne Rennen den fahrbaren Untersatz wie andere ihre Unterwäsche. Von todesmutigen Abenteuern auf einem Motorrad über den asphaltwalzenden Monster-Truck bis hin zum teuren Supersportwagen bekommt jedes bereifte Gefährt mal Auslauf in der Stadt.
Spaß mal vier
Mittels müder Comic-Bildchen und ebenso müder deutscher Sprecher möchte euch MotorStorm: Apocalypse die vor Klischees nur so triefende Handlung schmackhaft machen, erleidet aber schon auf halber Strecke einen Totalschaden. Wer die Grundschule erfolgreich abgeschlossen hat, wird sich ob dieser albernen, kindischen Geschichte nur schämen können. Dankbarerweise reicht ein Knopfdruck, um mit den Rennen fortfahren zu können.
Wer sich nur mal schnell ins Spiel stürzen will, kann sich einzelne Events aus der Kampagne herauspicken oder ein schnelles Rennen aus eigenem Kurs und eigenem Fahrzeug zusammenstellen. Bis zu drei weitere Personen dürfen sich anschließend vor den Fernseher zwängen und im geteilten Bildschirm gegeneinander sowie gegen die KI antreten. Umständlich: Jeder muss sich erst auf der PlayStation 3 mit einem Profil anmelden, einen Gastzugang oder Ähnliches gibt es nicht. Vermutlich, weil sich diese vier Spieler auch in normale Online-Rennen einklinken und dann in den üblichen 16-Spieler-Rennen rasen können.
Das hässliche Entlein
Gerade bei den Mehrspielerpartien bricht MotorStorm: Apocalypse grafisch spürbar ein, läuft aber immerhin noch größtenteils flüssig. Dass das Arcade-Rennspiel allerdings auch im Einzelspielermodus äußerst enttäuschend aussieht, überrascht hingegen. Bis dato waren die Produkte der Evolution Studios klare Vorzeigetitel der PlayStation 3, bei dem urbanen Handlungsort scheint dem Grafikmotor aber die Leistung auszugehen. Matschige, kantige Texturen, in der Luft hängende Objekte und eine Spielwelt, die an die guten Zeiten der PlayStation 2 erinnert, quälen eure Augen. Da ist man von den Vorgängern deutlich Besseres gewohnt.
Kommentarezum Artikel