Test - Mortal Kombat : Zerreißprobe
- PS3
- X360
Bei der Charakterwahl solltet ihr darauf achten, dass ihr jemanden wählt, der sowohl Fernangriffe als auch effektive und schnell auszuführende Kombos parat hat. Beim Durchprobieren werdet ihr allerdings bald merken, dass das nicht bei allen Figuren der Fall ist und manche auch wegen schwächerer oder zu passiver Special Moves benachteiligt sind. Die Balancing-Schwankungen bewegen sich aber im kleinen Rahmen und tun damit dem Spielspaß letztendlich keinen Abbruch.
Im Story-Modus sieht das schon ein wenig anders aus, denn der gehobene Schwierigkeitsgrad und diverse unfaire Kontrahenten, wie Obermotz Shao Khan, treiben leicht reizbare Zocker schnell zur Weißglut. Bevor jedoch euer Controller ins nächste Zimmereck fliegt, wird eure Laune zumindest in der deutschen Version durch die grandios miesen Sprecher gehoben. Dank Billigpornoniveau und gerne auch auffälliger Asynchronität ganzer Sätze zu den Mundbewegungen wisst ihr manchmal gar nicht mehr, ob ihr nun lachen oder weinen sollt. Wer sich über diesen vom Entwickler sicher nicht beabsichtigten humoristischen ″Bonus″ nicht amüsieren kann, der schaltet die Sprache besser gleich auf das deutlich bessere englische Original um.
Drachenzähmen leicht gemacht
Ansonsten erfreuen eure Ohren aber teils schon schmerzhaft gelungene Sound-Effekte: Zerreißendes Fleisch, brechende Knochen und surrende Klingen ziehen euch zusammen mit der optischen Gewaltdarstellung mit Haut und Haaren ins grausame Geschehen. Die zwanzig detailreich gestalteten Schauplätze strahlen zudem konstant ein Gefühl der Bedrohung aus, wie man es aus keinem anderen Kampfspiel kennt. Überhaupt sind die Hintergründe eine Sehenswürdigkeit für sich und übertreffen die Konkurrenz um Längen.
Es passiert so viel, dass ihr gerne auch einfach mal nur Zuschauer seid: Hier wird ein Hubschrauber aus nächster Nähe von einem Feuer speienden Drachen verfolgt, woanders kämpfen im fernen Hintergrund zwei weitere Duellanten auf einer Brücke oder ihr seht bizarr romantischen Blutströmen zu, die eure Kämpfer bei Berührung in große Blutbatzen mit Armen und Beinen verwandeln.
Aber auch ohne interaktive Hintergrundelemente verändern sich die Kampfsportkünstler von Runde zu Runde. Mit jedem eingesteckten Treffer tragen sie Verwundungen davon und konsequenterweise wird auch die Kleidung in Mitleidenschaft gezogen. Wenn dann hier und da mal ein wenig mehr Haut ans Tageslicht kommt, sieht das nicht nur bei den vollbusigen Mortal-Kombat-Weibchen richtig gut aus, denn die Unreal Engine sorgt für eine durchgehend hohe Grafikqualität. Nur während der Nahaufnahmen vermissten wir ein wenig mehr Details bei den Charaktermodellen. Trotzdem stört das nur in geringem Maße, denn in der normalen Kampfansicht ist euren Lieblingen kaum ein Makel anzumerken. Wir sind schon gespannt, wie sich die versprochenen DLC-Kämpfer in die Riege einfügen werden.
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