Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Mittelerde: Mordors Schatten : Alles hört auf euer Kommando

  • PS4
  • One
Von  |  | Kommentieren

In Mittelerde: Mordors Schatten sind die Gegner nicht einfach nur Hindernisse auf dem Weg zum Happy End. Sie sind Rivalen und Werkzeuge zugleich. Angesiedelt zwischen „Der Hobbit“ und „Herr der Ringe“ rächt ihr in Mordor den Tod eurer Familie. Dafür ist euch jedes Mittel recht. Die Rede ist vom Nemesis-System, das es euch erlaubt, die Uruk-Hierarchie kräftig aufzumischen. Genau das taten wir auf der E3.

Da steht er am Rande einer Klippe: Talion, der Held aus Mittelerde: Mordors Schatten. Während der Regen in der pechschwarzen Nacht rhythmisch auf den Boden niederprasselt, wartet Talion auf einen Impuls vom Spieler. Den soll er haben. Kurzerhand stürzt er sich den Abhang hinunter. Aber ihm passiert nichts, denn Talion ist kein gewöhnlicher Krieger, sondern eine Mischung aus Mensch und Ringgeist. Ein Wiedergänger. Abgesehen davon, dass er keinen Fallschaden erleidet, verfügt er über weitere besondere Fähigkeiten, mit denen er perfide Dinge anstellen kann.

Tanzt, Puppen, tanzt!

Die Handlung spielt in der Sitzung auf der E3 absolut keine Rolle. Stattdessen wird mit dem Nemesis-System experimentiert. Die Orks in Saurons Armee sind mehr als bloße Sparringspartner und Erfahrungspunktespender. Sie entwickeln sich mit der Zeit, da sie ebenfalls Aufgaben erledigen und von Aufeinandertreffen mit euch lernen. Jedenfalls dann, wenn sie überleben. Steigen sie in Saurons Karriereleiter auf, bekommen sie zusätzliche Stärken und neue Fähigkeiten. Auch ihre Rüstung wird imposanter.

Aber ihr Verhalten ändert sich ebenfalls. Je nachdem, wie der Ork tickt und wie die letzte Begegnung mit euch verlief, reagiert er in Zukunft anders. Die Häuptlinge und deren Handlanger konkurrieren stetig um die höchsten Posten. Wird durch den Tod ein Platz in der Hierarchie frei, wird dieser von Sauron aufgefüllt. Im Übersichtsbildschirm bleibt dieser Charakter so lange verdunkelt, bis ihr Informationen gesammelt oder ihn sogar getroffen habt.

Doch genau das könnt ihr euch zunutze machen. Als Wiedergänger habt ihr die Fähigkeit, die Gedanken der Uruks zu kontrollieren, was euch diverse Vorteile verschafft. Zum einen kommt ihr so an wichtige Informationen. Oder aber, und das ist deutlich interessanter, ihr macht die Handlanger des Bösen zu euren Untertanen. Das geht aber nicht von jetzt auf gleich. Vielmehr kommt es vorher zum Kampf. Erst wenn der Feind schwach genug ist, lässt sich sein Verstand manipulieren. Übrigens: Die Kämpfe funktionieren stark nach dem Prinzip aus der Arkham-Serie von Batman. Kommt ja auch vom gleichen Publisher. Nicht das schlechteste System, um Feinde zu vermöbeln.

Mittelerde: Mordors Schatten - E3 2014 Nemesis System Machtkämpfe Trailer
Der Trailer zeigt die Tiefe des Nemesis-Systems und wie unterschiedlich die Statistik, das Erscheinungsbild sowie die Persönlichkeit des Gegners sich für jeden Spieler entwickeln.

Mein Schatz!

Wenn ein Häuptling aus Saurons Armee unter eurem Kommando steht, lässt er sich auf Missionen schicken, um andere Uruks auszuschalten. Gefallene Rivalen hinterlassen bestimmte Objekte, die eure Waffen mit dauerhaften Verbesserungen versehen. Schnell entwickelt sich die Motivation, Saurons Armee kräftig aufzumischen oder sogar alle Häuptlinge zu kontrollieren. Allerdings gibt es zum Nemesis-System noch einige Fragen: Wie sieht es zum Beispiel mit der Langzeitmotivation aus. Kann das Infiltrieren der feindlichen Armee dauerhaft bei Laune halten? Und was ist mit der Abwechslung?

Entwickler Monolith hat auf jeden Fall eine interessante Spielmechanik erschaffen, die es in anderen Genrevertretern noch nicht gab. Zumal die Gedankenkontrolle auch bei anderen Monstern funktioniert, was dazu führt, dass ihr unter anderem riesige Trolle als Reittiere missbrauchen dürft. Und auch sonst macht Mittelerde: Mordors Schatten zum jetzigen Zeitpunkt einen soliden Eindruck. Neben den Kämpfen fühlen sich auch die Kletterpassagen und das Schleichen befriedigend an. Zwar marschiert Talion bisweilen etwas schwammig durch die Gegend, trotzdem kommt ihr immer rasch von A nach B - nicht zuletzt wegen des Schnellreisesystems.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Der Puppenmeister Mordors

Die Zeit verging wie im Flug, als ich mich im virtuellen Mordor herumtrieb und versuchte, die Häuptlinge und Handlanger von Saurons Armee für meinen Rachefeldzug zu gewinnen. Das Nemesis-System überaus interessant und macht aus feindlichen Orks richtige Persönlichkeiten. Eigentlich ist das schon ein Spiel im Spiel. Dazu kommt noch das robuste Kampfsystem, das zwar schamlos vom Dunklen Ritter abgekupfert wurde, aber auch in Mittelerde prima funktioniert. Ich bin gespannt, wie alle Zahnräder am Ende ineinandergreifen und ob das Nemesis-System auch länger unterhält. Wenn Monolith seine Karten in diesem Bereich richtig spielt, die Handlung spannend genug ist und Talions Rachegeschichte nicht zu eintönig wird, dürfen sich Freunde des Action-Adventure-Genres auf eine echte Überraschung freuen.

Kommentarezum Artikel