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Test - Mirror's Edge : Mission: Portierung bestanden!

  • PC
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Liebe kleine Faith, was hast du mir angetan? Das Herz hast du mir gebrochen, weil ich so viel Spaß und mindestens ebenso viel Frust mit dir erleben durfte. Dieser Testbericht ist absichtlich in der Ich-Form geschrieben, weil ich es für unmöglich halte, objektiv zu bleiben. Auch in der Redaktion waren die Meinungen extrem gespalten. Während ich mich immer wieder an die Konsole setzte, den Controller in die Hand nahm und wirklich viel Freude beim Spielen empfand, gab es doch regelmäßig Momente, in denen ich dich am liebsten gepackt und gegen die Wand gefeuert hätte. Chefredakteur Andreas konnte meine Faszination für dich irgendwann gar nicht mehr verstehen. Tatsache ist, dass es in jeder Beziehung einmal kriselt. Die große Aufgabe besteht dann darin, immer wieder zueinander zu finden.

Geniales Spielkonzept

Konzeptionell hat Entwickler Dice bei Mirror's Edge recht wenig falsch gemacht. Aus der Ich-Perspektive eine Mischung aus Jump'n'Run- und Action-Spiel zu erleben, hat etwas für sich. Alles wirkt intensiver und versetzt euch quasi in einen Adrenalinrausch. Ich steuere nicht einfach nur eine Figur, sondern bin selbst ein Teil des Ganzen, werde in die Handlung vollkommen eingebunden und in das Geschehen eingesaugt. Selbst in Zwischensequenzen - wenn nicht gerade die Comicszenen verwendet werden - bekomme ich die süße Faith nicht zu Gesicht. Denn ich bin ja selbst die Runnerin.

Unserer Sportskanone wird übel mitgespielt. Runner transportieren Waren und Informationen, von denen die Staatsgewalt möglichst nichts mitbekommen soll. Alle anderen Transportwege werden kontrolliert - und die Runner natürlich gejagt. Eines Tages geschieht ein Mord an einem prominenten Politiker und Faiths Schwester, einer Polizistin, soll die Tat angehängt werden. Eine atemlose Hatz nach dem oder den Tätern beginnt und Faith deckt etwas noch viel Gewaltigeres auf. Was? Das sollt ihr natürlich selbst herausfinden.

Am Rande der Gesellschaft

Als Ort des Geschehens dient eine Stadt, die fast schon steril sauber wirkt. In den Glasfassaden spiegeln sich die Bauten wieder. Müll, Graffiti oder wilde Plakatkleberei bekommt man nicht zu Gesicht. Weiß ist die vorherrschende Farbe, die immer mal wieder von warmen Orange- oder Grüntönen unterstützt wird. Die Optik lässt Redakteursaugen glänzen. Schade, dass man sich nicht völlig frei bewegen kann, sondern einem engen Levelkorsett folgen muss. Linearität beherrscht das Leveldesign, auch wenn es immer wieder mal optionale Wege zu finden gilt.

 

Mirror's Edge - PC Trailer
Die PC-Version von Mirror's Edge wird die PhysX-Technologie von NVIDIA bieten. Hier der passende PC-Trailer.

 

Frei fühlt man sich trotzdem in der Haut von Faith. Blinkende Icons oder Balken verunstalten den Bildschirm nie. Nur ab und zu taucht kurz das Speichersymbol auf. Etwas ärgerlich sind die Ladepausen, die manchmal mitten in der Laufbewegung für Standbilder sorgen. Deutlich eleganter finde ich die Lösung, Fahrstühle einzusetzen, auch wenn es ein wenig blöde ist, für einige Zeit in dem kleinen Raum zu stehen und nichts machen zu können. Etwas größere Levels wären wünschenswert gewesen, dann müsste Mirror's Edge auch nicht so häufig laden. In der PC-Version sind die Ladepausen zum Glück ein wenig kürzer ausgefallen.

Richtig Laune hat mir Mirror's Edge immer dann gemacht, wenn ich kräftig Fahrt aufnehmen konnte. Anlauf nehmen, Geschwindigkeit aufbauen und mit einem ordentlichen Satz von einem Wolkenkratzer zum nächsten springen, kurz abrollen und schon geht es wieder weiter. Kleinere Mauern überspringen, unter Rohren hindurchrutschen, an Wänden entlanglaufen, um das nächste Rohr zu erreichen, an dem ich ein Stockwerk tiefer rutsche. In diesen Momenten steigt das Adrenalin in ungeahnte Höhen. Wenn das Spiel mir doch nur ein wenig mehr verzeihen würde.

Oft muss innerhalb von Millisekunden reagiert oder supergenau gezielt werden, ansonsten lockt der Abgrund. Das sind dann wieder die Momente, in denen ich fast verzweifle, weil auch nach 30 Versuchen noch kein Erfolg in Sicht ist. Wie sich herausstellt, gelingen viele fast schon beinharte Passagen mit Maus und Tastatur irgendwie viel besser, weil man weichere Bewegungen vollzieht. Frustmomente kamen jedenfalls auf einmal deutlich weniger auf. Das kann aber auch daran liegen, dass ich die Konsolenversionen ziemlich ausgiebig gespielt habe. >>

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