Preview - Medieval: Total War : Medieval: Total War
- PC
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Zusätzlich zu diesen bereits umfangreichen strategischen Aspekten führt 'Medieval: Total War' auch das Moralsystem aus 'Shogun' weiter. So könnt ihr durch Klick auf die einzelnen Truppenteile erfahren, wie es um die psychische Verfassung eurer Soldaten bestellt ist. Haben sie zuviel Angst oder ist euer Führer nicht charismatisch genug, werden sie in heillosem Durcheinander vom Schlachtfeld rennen. Mittels siegreicher Schlachten steigt dafür das Ansehen der beteiligten Generäle und die gewonnene Erfahrung macht sich in der Kampfkraft der Soldaten bemerkbar.
Nicht nur für Echtzeit-Strategen
Wem die Echtzeit-Schlachten zu hektisch daherkommen, und wer lieber einen auf Staatsmann mimt, der ist mit dem rundenbasierten Aufbaupart des Spieles gut bedient. Ohne Zeitlimit könnt ihr hier euer Land verwalten, die Provinzen regieren, Steuern eintreiben, Gebäude und Einheiten bauen oder einfach eure virtuelle Königstochter mit dem Prinzen des Nachbarlandes vermählen.
Auf der wunderschönen Landkarte des damaligen Europa ist das Verlegen von Truppen eine Leichtigkeit, denn mit simplem Drag & Drop sind diese in benachbarte Länder bzw. Provinzen geschickt oder kleine Einheiten zusammengelegt, um gemeinsam zum großen Schlag auszuholen. Dabei repräsentieren kleine Figuren auf der Karte die einzelnen Armeen oder auch Diplomaten, Könige und Prinzen. Wer gerne 'Risiko' spielt, wird sich auf der Strategie-Karte sofort zurechtfinden, allerdings manchmal mit der Übersicht kämpfen, denn leider lässt sich die Karte nicht drehen und so verstecken sich einige Figuren hinter den manchmal etwas groß geratenen Gebäude-Anzeigen. Zudem erkennt man auf der Hauptkarte nur sehr schlecht, was nun eigentlich eigenes Gebiet ist und wo die Grenze zu feindlichen Provinzen beginnt.
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Ohne Anleitung war es für mich schwer, hinter die Diplomatie-Funktionen zu kommen und so beschränkte ich mich während des Spiels vor allem auf das Erstellen und Verschieben meiner Einheiten und das Erobern feindlicher Länder. Wir werden aber sicher im Rahmen des Reviews auf diese Funktion noch eingehend zu sprechen kommen. Auch die Auswirkungen der vielen Ereignisse, welche euch mittels hübsch gestalteter Papyrus-Briefe vermittelt werden, waren für mich kaum nachvollziehbar, es sei denn eine hereinbrechende Seuche hat gerade das Einkommen einer meiner Provinzen lahm gelegt und so die Einnahmen halbiert.
Wie im richtigen Leben ist nämlich auch in 'Medieval: Total War' nur der Tod umsonst und jedes Gebäude und jede Einheit kostet seine Forint. Die Einnahmen werden durch die Bürger eures Landes per Steuern generiert, dessen Verwaltung ihr entweder selber übernehmen könnt oder dem Computer überlassen dürft. Wer es mit dem 3D-Kampf überhaupt nicht so hat, kann übrigens auch die Kämpfe komplett dem Computer überlassen und dieser rechnet die Verluste und den Sieger ganz von alleine aus. Auch bei Schlachten, in denen ihr weit überlegen seid, solltet ihr den Automatik-Kampf wählen, denn dies spart euch einiges an Zeit und Nerven. In der Regel gewinnt ihr, sofern ihr an Soldaten und Erfahrung überlegen seid, einfacher im Auto-Modus, als wenn ihr die Schlacht selber schlagt. Dies mag allerdings noch mit der nicht ganz fertigen Version des Spiels zusammenhängen.
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Grafik und Sound
Sind die Menüs, die Strategie-Karte und die Ereignisanzeigen noch von höchster Güteklasse, fällt die 3D-Umgebung der Echtzeit-Kämpfe erheblich ab. Das Gelände wirkt leblos, die Texturen grobklotzig und insgesamt scheint sich grafisch zum Vorgänger kaum etwas getan zu haben. Vor allem die Animationen der Einheiten wirkten sehr ruckelig und schlicht unschön. Zeitweilig schienen die Soldaten regelrecht über das Schlachtfeld zu schweben und wenn es zum Kampf kommt, löst sich das Geschehen in einen einzigen Pixelbrei auf. Auch hatte in der vorliegenden Version die Engine mit erheblichen Performance-Problemen zu kämpfen, einige historische Schlachten konnte ich aufgrund der Einheitenzahl nicht oder nur im Einzelbild verfolgen. Hier wird Creative Assembly sicher noch einiges an Arbeit investieren müssen, damit die glänzenden Ansätze was Strategie und Taktik angeht auch im 3D-Modus Anwendung finden können. Denn wenn man nur alle paar Sekunden die Maus bewegen kann, ist an ein Befehle erteilen schlicht nicht zu denken.
Soundtechnisch gibt es hingegen wenig zu meckern. Die Soundeffekte und Kampfgeräusche wissen jetzt schon zu gefallen und wenn zwei große Heere aufeinanderprallen, entfaltet sich eine dramatische Soundkulisse, wie sie aus Filmen wie 'Braveheart' bekannt ist. Die Musikuntermalung ist wieder einmal hervorragend gelungen und unterstreicht das Ambiente des Spiels vom Anfang bis zum Ende. Auch während der Schlachten kann der dynamische Sound vollends überzeugen.
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