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Test - Max Payne 2: The Fall of Max Payne : Max Payne 2: The Fall of Max Payne

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Erfreulich ist dabei, dass diese Elemente im Spiel auch wirklich zum Einsatz kommen. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich in etwa auf dem Niveau des Vorgängers, bedingt durch ein anderes Level-Design sind einige Situationen ohne die Verwendung von Shoot Dodge und Bullet Time kaum zu meistern, während selbige im ersten Teil eher zierendes Beiwerk waren. Da kommt es auch sehr gelegen, dass ihr jederzeit einen Spielstand abspeichern könnt, denn speziell Einsteiger werden sicher das eine oder andere Mal in die Tischkante beißen - aber auch nur, bis sie Shoot Dodge und Bullet Time aus dem Handgelenk beherrschen. Etwas unschön ist allerdings, dass die Bullet Time eigentlich auch hier überflüssig ist, denn der Shoot Dodge ist stets verfügbar und reicht für alle Gegner-Klassen locker aus. Wer es dennoch härter mag, der kann sich nach einmaligen Durchspielen weiteren Schwierigkeitsgraden und Spielmodi widmen, in denen beispielsweise die Zeit zum Durchspielen eines Levels wichtig ist oder ihr nur solange spielen könnt, bis Max ins Gras beißt. Auch eine Möglichkeit, einzelne Levels direkt anzuspringen und zu spielen wird freigeschaltet.

Erleichternd kommt allerdings hinzu, dass das Auftauchen der Gegner weiterhin per Script getriggert wird und Gegner immer an denselben Stellen zu finden sind beziehungsweise Ereignisse immer zum gleichen Zeitpunkt geschehen. Sind die Gegner erst einmal aktiviert, kommt die etwas durchwachsene KI zum Tragen. Zwar versuchen die Gegner durchaus, sehr beweglich zu agieren, Granaten zu werfen und auch mal Deckung zu suchen, oftmals könnt ihr die bösen Buben aber mit sehr simplen Tricks ausmanövrieren. Habt ihr beispielsweise einen Raum voller Gegner vor euch, reicht es meist, kurz die Tür zu öffnen und sich zurückzuziehen und schon traben die Kerlchen brav nacheinander durch die Tür zu euch und können dann locker einer nach dem anderen erledigt werden. Aber auch hier der Hinweis, dass 'Max Payne 2' cineastisch und nicht realistisch angelegt ist - und Film-Ganoven sind bekanntlich auch nicht sehr helle.

Kinoreife Action a la John Woo
Im Bereich Grafik hat sich gegenüber dem Vorgänger so einiges getan, denn natürlich geht auch Remedy mit der Zeit. Das beginnt schon beim neuen Look des Helden, der nun nicht mehr als verkniffen aus der Wäsche schauende Textur-Tapete daherkommt, sondern deutlich realistischer wirkt. Das ist zwar eine kleine Umgewöhnung, die aber leicht fällt, denn der 'neue' Payne sieht wirklich prima aus, was speziell in den exzellenten Ingame-Zwischensequenzen zum Tragen kommt. Die Story selbst wird vor allem in den alt bekannten Comic-Sequenzen weitererzählt, die stilistisch sehr gut zum Rest des Spiels und zur Story selbst passen. Witzig sind auch kleinere Elemente im Spiel wie laufende Fernseher, in denen der erste Teil des Reihe als 70er-Jahre TV-Krimi verwurstet wird, und ähnliche Schmankerl.

Auch im Spiel selbst hat sich so einiges getan. Die Gegner sind recht abwechslungsreich, auch wenn verschiedene Models und Skins doch des Öfteren recycelt werden. Die Animationen wirken flüssiger und realistischer. Feuer-Effekte und Explosionen kommen gewohnt bombastisch daher und sorgen zusammen mit den deutlich verbesserten Umgebungstexturen und der besseren Ausleuchtung für echten Augenschmaus. Die meisten Punkte sammelt 'Max Payne 2' aber bei der fulminanten Präsentation der Action-Szenen. Zwar gibt es da gegenüber dem Vorgänger nicht wirklich viele Neuerungen, man merkt dem Spiel aber an, dass einiges an Feinschliff geleistet wurde und die generell verbesserte Grafik und die Motion-Capturing-Animationen tun zusammen mit dem Physik-Modell das Ihrige dazu.

Die Slow-Motion- und Bullet Time-Sequenzen wirken noch bombastischer, einige Spielereien mit der Farbgebung und mit Blur-Effekten (speziell bei den Traumsequenzen) sorgen zusätzlich für Staunen beim Spieler. Insgesamt ergibt sich eine kinoreife Präsentation, die in der Darstellung von Action und Gewalt schon fast an Kunst grenzt und sich wohltuend vom üblichen Einheitsbrei im Action-Genre abhebt. Ebenfalls erfreulich ist die sehr gute Performance des Spiels, auf dem Testrechner gab es bei maximaler Auflösung und vollen Details nicht den Hauch eines Rucklers. Und selbst mit zugeschaltetem FSAA ist 'Max Payne 2' immer noch gut spielbar. Nervig sind lediglich die teilweise immens langen Ladezeiten, dafür waren bis auf einige wenige Clipping-Fehler keine Bugs erkennbar.

Gänsehaut garantiert
Dazu passt auch die akustische Umsetzung des Spiels. Löblicherweise wurde Max Payne auch wieder seine alte und prägnante Stimme verpasst, die uns allen so ans Herz gewachsen ist. Es jagt einem mitunter schon mal eine Gänsehaut über den Rücken, wenn Max wortgewaltig über den Niedergang seines Lebens philosophiert. Auch die anderen Sprecher können auf ganzer Breite überzeugen - die Sprachausgabe ist ohne Fehl und Tadel. Die sparsam eingesetzte Hintergrundmusik passt sehr gut zu den jeweiligen Situationen, sei es im Spiel selbst oder während der verschiedenen Zwischensequenzen. Waffensounds und Explosionen kommen ungemein fett daher, auch die Umgebungsgeräusche lassen wenig Wünsche offen, wobei die Geräusche während der Slow Motion- und Bullet Time-Sequenzen entsprechend verfremdet werden. Zusammen mit der grafischen Umsetzung kann man getrost behaupten, dass die gesamte visuelle Präsentation des Spiels wie aus einem Guss wirkt.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Man kann es drehen und wenden, wie man will: In keinem anderen Spiel wird die Action so fulminant und stilistisch perfekt präsentiert, nirgends ist die Atmosphäre dichter und kein Spieleheld ist cooler als Max. Würde Regie-Legende John Woo ein Spiel entwickeln, sähe es wohl genauso aus wie Remedys neuester Streich. Dennoch, trotz aufgebohrter Grafik, neuer Spielphysik und der Begeisterung für kinoreif zelebrierte Action bleibt ein Wort der Kritik: Die Spieldauer ist erneut viel zu kurz, die Gegner-KI haut einen nicht vom Hocker und wirklich viel Neues im Vergleich zum Vorgänger wird dem Spieler nicht geboten, was dem Spiel letztendlich eine höhere Wertung verwehrt. Unterm Strich aber auf jeden Fall ein Muss für jeden Action-Genießer, der auch nur den Hauch eines Gefühls für Stil hat.

Überblick

Pro

  • grandiose Präsentation
  • exzellente Sprachausgabe
  • tolle Special Moves (Slow Motion, Bullet Time)
  • gut erzählte Story mit viel Atmosphäre
  • akkurate Spielphysik
  • gute Performance

Contra

  • zu kurze Spieldauer
  • wenig echte Neuerungen
  • schwache KI

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