Test - Mass Effect Legendary Edition : Klassiker im neuen Glanz
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Das Debüt der Rollenspiel-Serie Mass Effect liegt mittlerweile 14 Jahre zurück. Seither erfreut sie sich großer Beliebtheit und konnte eine riesige Fan-Gemeinde aufbauen. Diese darf sich nun über eine Überarbeitung der Trilogie in Form der Legendary Edition freuen. Doch was genau hat diese Remaster-Version zu bieten, und reicht es aus, um auch neue Anhänger zu finden?
Am 23. November 2007 brachte das kanadische Entwicklerstudio Bioware das Rollenspiel Mass Effect hierzulande auf den Markt. In der Rolle von Commander Shepard bracht ihr in die Weiten des Alls auf, um exotische Planeten zu besuchen, zahlreichen Gefahren zu trotzen und auch so manchen emotionalen Moment zu erleben. Bis zum Jahr 2012 folgten zwei weitere Teile, die eine bis heute unvergessliche Trilogie komplettierten.
Diese bringt Bioware jetzt erneut auf den Markt – und zwar in einer (grafisch) überarbeiteten Form. Die Legendary Edition umfasst nicht nur die drei eben erwähnten Spiele, sondern auch alle 40 DLCs. Es bildet also eine Art Rundum-sorglos-Paket, das sowohl eingefleischte Fans ansprechen als auch neue Anhänger finden soll.
Ein neues Spielgefühl
Bevor wir uns denjenigen Änderungen zuwenden, die sofort ins Auge fallen – nämlich den grafischen –, werfen wir einen genaueren Blick auf die spielerischen Überarbeitungen von Mass Effect 1, die EA im Vorfeld versprochen hatte, ist doch dessen Gameplay vielen Spielern an den Nachfolgern gemessen als leicht altbacken in Erinnerung. Das betrifft bereits einige Kernelemente des Spiels: Das erste Mass Effect war in jeder Hinsicht deutlich „mehr Rollenspiel“ als seine beiden Nachfolger. Dies machte sich vor allem bei den Kämpfen bemerkbar, bei denen es deutlich weniger auf eure Präzision, sondern auf gute Charakter-Werte ankam, die im Hintergrund nach klassischer RPG-Manier ausgewürfelt wurden. Dadurch fühlten sich die Gefechte etwas langsamer und weniger dynamisch an.
Diesem Umstand hat Bioware bei der Legendary Edition Rechnung getragen. Das fängt mit der Entfernung der lästigen Klassenbeschränkungen bei bestimmten Waffen an und hört bei der verbesserten Steuerung noch lange nicht auf. Alles fühlt sich etwas runder an, spielt sich flüssiger und steht somit mehr im Einklang mit den beiden anderen Mass-Effect-Teilen. Auch am Head-up-Display sowie einigen Menüs haben die Entwickler Hand angelegt und sie zum Positiven verändert – vor allem die allgemeine Übersicht profitiert davon. Das trifft übrigens auch auf die zusätzlichen Kameraperspektiven zu, die ab sofort zur Verfügung stehen und die Orientierung erleichtern.
Grafik-Upgrade in mehreren Stufen
Kommen wir zu den optischen Änderungen, auf die viele alteingesessene Fans der Mass-Effect-Trilogie im besonderen Maß gewartet haben. Die größten beziehungsweise offensichtlichsten Änderungen dieser Art sind logischerweise beim ersten Teil der Trilogie zu erkennen. Das Facelifting wirkt zwar keine Wunder und macht aus dem betagten Spiel kein modernes Grafik-Meisterwerk. Doch die Verbesserungen bei den Texturen, den Lichteffekten und einigen anderen Aspekten sehen nicht nur sehr gelungen aus, sondern machen insgesamt einen sehr „runden“ Eindruck.
Bei Mass Effect 2 und Mass Effect 3 sind die grafischen Änderungen nicht ganz so deutlich zu erkennen, da diese schon im Original hübscher ausfielen als der erste Teil. Die Überarbeitung sorgt jedoch dafür, dass alle drei Spiele der Legendary Edition optisch sehr homogen wirken. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn ihr alle drei Episoden direkt hintereinander spielt: Der Übergang erscheint dann deutlich weniger drastisch, was uns letztendlich wieder zu dem vorhin erwähnten „runden“ Eindruck führt.
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Die Schattenseite der Galaxis
Insgesamt merkt man der Legendary Edition von Mass Effect an, dass sich die Entwickler viel Mühe gegeben haben. Das war kein Projekt, das mal so nebenbei abgefrühstückt wurde. Doch aller Verbesserungen zum Trotz gibt es auch einige Kritikpunkte. Zwar haben die Entwickler, besonders beim ersten Teil, auch am Gameplay geschraubt, einige Elemente wirken jedoch trotzdem heutzutage recht altbacken. Wer das austarierte Spielgefühl eines modernen Deckungs-Shooters im Stil von The Division 2 erwartet, dürfte schnell enttäuscht sein. Außerdem hat Bioware ganz bewusst auf den Multiplayer-Part von Mass Effect 3 verzichtet.
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