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Test - Guardians of the Galaxy : Superhelden in der Selbsthilfegruppe

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Greift zu, wenn...

… ihr Fans von Marvel oder Telltale seid und euch die Kritikpunkte nichts ausmachen.

Spart es euch, wenn...

… ihr ein Spiel kauft, weil ihr spielen und nicht einen Film schauen wollt, bei dem es alle paar Sekunden Knöpfchen zu drücken gilt.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Eines der bisher schwächsten Telltale-Spiele

Guardians of the Galaxy ist eines der schwächeren Spiele von Telltale. Das liegt vor allem daran, dass die Autoren beim Versuch, ihrer Geschichte und den Charakteren psychologische Tiefe zu verleihen, Lichtjahre übers Ziel hinausgeschossen sind. Beim ständigen Trauern, Streiten, Versöhnen und Ausdiskutieren wähnt man sich eher in einer Selbsthilfegruppe für traumatisierte Superhelden als in heiterem Kintopp. Die für die Guardians typische Unbekümmertheit und überkandidelte Action kommen dabei leider etwas kurz. Apropos Action: Die erinnert angesichts der wenig potenten Engine und insbesondere im Vergleich zu den CGI-Materialschlachten der Filme eher wie die Kneipenschlägereien eines Captain Kirk als an zeitgemäßes Blockbusterkino.

Dass die Entscheidungen in einem Telltale-Spiel eigentlich keine sind und lediglich ein kaum wahrnehmbares Flackern in den Dialogen zur Folge haben, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Dennoch konnten sie in ihren besten Momenten dem Spieler das Gefühl vermitteln, eine Bürde zu tragen, an der er unter normalen Umständen möglicherweise zerbrechen würde. Guardians of the Galaxy gelingt dieses Kunststück nicht. Interaktionen dienen nicht dazu, das eigene Handeln zu reflektieren, sondern lediglich die Geschichte fortzusetzen – so als müsse man alle paar Sekunden auf „Play“ drücken, damit der Film im Rekorder weiterläuft.

Fans der Guardians oder von Telltale-Spielen werden trotzdem ihren Spaß haben, vorausgesetzt sie sehen wohlwollend über die genannten Punkte hinweg. Weitgehend unterhaltsam ist die erste Staffel der Marvel-Helden nämlich nichtsdestotrotz. Zwar leider zu selten, aber doch regelmäßig schimmern die gute Laune mit ihrem überschwänglich lässigem Humor und der 80er-Jahre-Popmusik-Nostalgie durch, die auch den Filmen als Erfolgsformel zugrunde liegen.

Überblick

Pro

  • TV-Serie zum Mitspielen: die Telltale-Formel ist auch in ihren schwächeren Spielen unterhaltsam
  • Action, Humor, Sci-Fi: in ihren besten Momenten funktioniert auch die Guardians-Formel zuverlässig
  • flotter 80er-Jahre-Popmusik-Soundtrack

Contra

  • Der Versuch, der Geschichte Tiefe zu verleihen, tritt in endlosen Diskussionen auf der Stelle
  • Die Story wirkt bisweilen unnötig gestreckt
  • Actionszenen aufgrund der schwachbrüstigen Engine wenig aufregend
  • Dialoge-Wegklick-Gameplay ohne schwerwiegende Entscheidungen

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