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Test - Lost Planet 2 : Wenn das Wetter umschlägt

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Geniale Flora und Fauna

Die verschiedenen Riesen-Akriden bilden praktisch das jeweilige Finale der insgesamt sechs weitläufigen Episoden. Diese sind wiederum in mehrere Untermissionen und kleinere Kurzeinsätze unterteilt. Aber auch mittelgroße Zwischenbosse begegnen euch regelmäßig. Mächtige Echsen schleppen sich durch ein vom Regen feuchtes Steinareal, ein Duo Brüll-Leguane macht euch unter sengender Sonne das Leben schwer oder ein stacheliges Drachenmonster attackiert euch aus einem vormals beschaulichen Dschungelsee heraus. Wir könnten die Liste sehenswerter Momente noch weiterführen, wollen euch aber nicht die Freude am eigenen Entdecken nehmen. Des Weiteren reist ihr durch Dschungel, Wüste, Unterwasserwelt und Weltall. Unter Wasser und im luftleeren Raum spielt es sich aber, bis auf die leicht veränderte Schwerkraft, nicht viel anders als in den übrigen Arealen.

Stimmige Splittergruppen

Einer der Hauptunterschiede zum Erstling sind die Fraktionen. Die erwähnten sechs Episoden erlebt ihr jeweils aus unterschiedlicher Sicht. Als Söldner drängt ihr die Dschungelpiraten zurück, in den Kampfanzügen der Sandvagabunden tötet ihr jede Menge New Nevec. Letztere spielt ihr einige Levels später selbst. Zwar ist die Hintergrundgeschichte dadurch recht wirr, aber alle Fraktionen sind extrem stilvoll in Szene gesetzt. Mit fortschreitendem Spielverlauf schaltet ihr deren Kostüme auch für den Mehrspielermodus frei. Eure Figur erhält somit einen individuellen Anstrich, wenn ihr beispielsweise die Kettenrastafrisur der Dschungelpiraten mit den kühl-metallischen Anzügen der New Nevec kombiniert. Auch Spezialkostüme, wie eines von Albert Wesker aus der Resident-Evil-Serie, dürft ihr freischalten.

Kriegerbaukasten

Was erwartet euch also im Mehrspielermodus? Zunächst dürft ihr, wie erwähnt, eure Spielfigur personalisieren. Neben der Kleidung modifiziert ihr auch den Online-Titel, wie zum Beispiel „Street Fighter". Diese Spitznamen spielt ihr ebenfalls erst in der Kampagne oder durch besondere Aktionen frei. Zusätzlich legt ihr bestimmte Gesten, wie Winken oder Verhöhnen, fest. Diese sind jedoch recht kompliziert in ihrer Ausführung und dürften wohl nicht allzu oft in der Praxis verwendet werden. Immerhin macht dies euren Charakter noch ein Stückchen individueller. Den dürft ihr dann auf mannigfaltige Weise ins Online-Universum schicken. So messt ihr euch unter anderem in Ranglistenspielen, um euch an die Spitze der Planetenkrieger zu ballern.

Volle Mehrspielerbreitseite

Die Online-Modi sind aus der Kampagne entliehen: Auf verschiedenen Karten kämpft ihr um die meisten Kills, rückt in Teams gegeneinander an oder besetzt (hoffentlich) die meisten Funktürmchen. Für das Stückchen Extramotivation dürften die wöchentlichen Fraktionskriege sorgen. Pro Woche müsst ihr euch dabei auf eine Seite der fünf Fraktionen schlagen. In dieser Woche bekriegen sich die Fraktionen dann auf drei verschiedenen Karten. Wer zum Schluss die meisten Siege verbucht, wird zum Wochensieger gekürt. Dafür wird es dann wahrscheinlich zusätzliche Erfolge für euren Xbox-Live-Account geben. Maximal bewegen sich 16 Spieler auf einer Karte, was für reichlich Action sorgt. Gerade beim Nutzen der VS-Mechs, die ihr ja teilweise zu dritt besteigt, sind taktische Mittel nicht zu unterschätzen.

Virtuelle Arena

Neben den genannten Online- und Offline-Modi wartet noch ein großes Trainingsgelände auf euch. Capcom hat dies teilweise als Arena mit Zuschauern verwirklicht, die euch bei euren Bemühungen anfeuern. Die Arena an sich besteht aus Gitterblöcken und Gebilden, die an den Computerfilmklassiker Tron erinnern. In verschiedenen Missionen stellt ihr eure Fingerfertigkeit am Controller unter Beweis. Der Fokus liegt jedoch auf dem schnellen Abschluss der jeweiligen Aufgabe und dem Aufstellen eines neuen Zeitrekords. Dabei müsst ihr meist möglichst schnell von A nach B gelangen, Hindernisse überwinden oder Geschütze ausschalten. Wie üblich könnt ihr euch online mit den Besten messen und es vielleicht sogar selbst an die Spitze der Rangliste schaffen.

Fazit

von Simon Biedermann
Capcom macht es uns auch mit Teil 2 nicht leicht. Auf der einen Seite erlebt ihr ein Grafik- und Bombastfeuerwerk, das euch voll in die Action eintauchen lässt. Wie schon beim Vorgänger nagen aber spielerische Schwächen an dem Effektkracher. Zum einen werdet ihr bei Treffern immer noch zu stark umhergeschleudert. Dies hat gerade bei größeren Mech- oder Monstergegnern zur Folge, dass ihr sehr schnell sterbt und nichts dagegen tun könnt. Zum anderen wäre da die unausgewogene KI. Die Teamkollegen stehen manchmal dumm herum, der Feind macht ebenfalls zeitweise Pause. An anderer Stelle trifft er euch dann mit jedem Schuss und schickt euch extrem schnell in die ewigen Jagdgründe. Solozocker sollten dies beim Kauf im Hinterkopf haben. Ein Glück, dass der Mehrspielermodus so klasse geworden ist. Dort ersetzen (hoffentlich schlauere) Mitmenschen die KI. Aufgrund der Vielfalt an Spielarten, Karten und Waffen ergeben sich viele tolle Spielmomente. Die Schwächen beim Deckungnehmen oder Ausweichen bleiben aber bestehen.

Überblick

Pro

  • facettenreicher Mehrspielermodus
  • zahlreiche Waffen, stationäre Geschütze sowie Riesenkanonen
  • unterschiedliche Mechs
  • große und kreativ gestaltete Monsterpalette
  • abwechslungsreiche wie detaillierte Spielwelt

Contra

  • fast durchweg hirnlose KI-Gegner und -Teamkollegen
  • kaum Chancen zum Ausweichen oder Deckungnehmen …
  • … und dadurch verursachte Tode
  • etwas monotone Aufgaben

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