Test - Logitech G602 : Sie läuft und läuft und läuft
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Trotz des vergleichbar günstigen Preises sticht die G602 mit einer sehr hochwertigen Verarbeitung hervor. Nach über 450 Stunden Testzeit sind selbst die breiten Teflongleiter mit einem Stoffmauspad, in unserem Fall mit dem Roccat Sense, gut in Schuss, genauso wie das Gehäuse mit seinen geringen Spaltmaßen oder dem unverändert guten Druckpunkt der Tasten. Das gilt auch für das vergleichsweise schmale Mausrad, deren weiche Rasterung sich wie am ersten Tag anfühlt.
Technik: sehr stimmig
Der besagte optische Sensor schafft eine Auflösung von bis zu 2.500 dpi. Im Vergleich zu den meisten Konkurrenten mit Laser-Technik, aber auch anderen optischen Mäusen klingt das zwar wenig, letztendlich fühlt sich die G602 aber ähnlich präzise wie höherauflösende Kollegen an. Selbst bei schnellen Bewegungen wirkt der Sensor sehr genau, ähnlich wie bei den weit oben platzierten Spielemäusen. Verzögerungen können wir bei der Funkübertragung nicht feststellen, weshalb die G602 praktisch genauso schnell reagiert wie kabelgebundene Kollegen. Allerdings müsst ihr den USB-Empfänger relativ nah an der Maus halten und solltet keine Störkörper, wie Metallobjekte, zwischen der Maus und dem Empfänger platzieren.
Die aufgeraute Hauptschale bietet weniger Halt als die Gummierung auf der Oberseite. In sehr schnellen Shootern liegt die Maus daher nicht so gut in der Hand wie viele Konkurrenten.
Per DPI-Tasten kann der optische Sensor in fünf Stufen geregelt werden. Eine kleine LED-Anzeige zeigt euch, auf welcher Stufe ihr euch gerade befindet. Die Funkverbindung selbst findet über 2,4 GHz statt. Andere Geräte, wie Computer im WLAN, senden oft ebenfalls auf dieser Frequenz und könnten die Kommunikation stören. In unserem Test arbeitet die G602 aber auch dann zuverlässig, wenn sie von Smartphones oder Tablets im WLAN eingekesselt wird.
Als Mausunterlage eignet sich alles bis auf Glas. Auf Stoff-, Kunststoff- oder Aluminium-Mauspads fühlt sie sich am wohlsten, dagegen kommt es auf Glasoberflächen relativ oft zu Cursor-Sprünger.
Laufzeit: Sind wirklich 1.440 Stunden möglich?
Im Leistungsmodus liegt die USB-Signalrate bei 500 Hz, während sie im Ausdauermodus auf nur 125 Hz sinkt. Schnelle Bewegungen werden bei 125 Hz unpräzise, weshalb ihr vor allem für Shooter in den Leistungsmodus wechseln solltet. Der Ausdauermodus eignet sich dagegen für langsamere Spiele und den Windows-Betrieb.
Doch wie lange halten die Batterien wirklich durch? Wir haben mit den beigelegten beiden AA-Batterien im Ausdauermodus gezockt und nach 350 Stunden noch 20 Prozent Restenergie übrig. Beim Spielen wird die offizielle Maximallaufzeit also nicht erreicht, allerdings ist die Maus bei den vielen hektischen Bewegungen auch deutlich hungriger als bei Office-Arbeiten oder beim Surfen. Nach 120 Stunden Spielen im Leistungsmodus waren laut Treiber noch 40 Prozent Restenergie eines anderen Batteriesatzes übrig, in diesem Fall wird die G602 also relativ nah an den offiziellen Wert herankommen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Laufzeit mit einer Tankfüllung unschlagbar gut, sodass ihr Wochen oder gar Monate ohne einen Boxenstopp auskommen könnt - je nachdem, wie stark ihr die Maus bewegt und in welchem Modus ihr spielt. 1.440 Stunden lassen sich allerdings nur dann erreichen, wenn ihr lediglich Office-Arbeiten im Ausdauermodus durchführt.
Treiber und Anpassungen
In der optisch übersichtlich gestalteten Software findet ihr die üblichen Basisfunktionen ohne große Besonderheiten. Dort könnt ihr die Auflösung der fünf DPI-Stufen festlegen und verschiedene Profile abspeichern. Mit der automatischen Spielerkennung kann die G602 auf Wunsch in ein bestimmtes Profil wechseln, sobald ein damit verknüpftes Spiel gestartet wird. Neben den auf der Festplatten liegenden Profilen kann ein Profil auch im internen Mausspeicher hinterlegt werden.
Per Treiber lassen sich alle gewünschten Profilanpassungen vornehmen. Die 54 MB große Software ist dabei sehr übersichtlich und in der Regel selbsterklärend gestaltet.
Neun der elf Tasten lassen sich nahezu frei programmieren, lediglich bei den beiden Haupttasten kann lediglich die linke mit der rechten Taste vertauscht werden. Dazu gehören Makroketten, Multimedia-Befehle oder das Öffnen von Programmen. Außerdem kann auf die Tasten eine bestimmte dpi-Stufe gelegt werden, um beispielsweise das Zielen zu erleichtern. Insgesamt bietet der Treiber alle notwendigen Möglichkeiten. Negativ fällt aber auf, dass die Auflösung lediglich in 250-dpi-Schritten angepasst werden kann.
Hinweis zur Makrofunktion (19.12.2013): Per E-Mail wurden wir darauf hingewiesen, dass in einigen Foren und Tests behauptet wird, dass die G602 keine Makrofunktion besitzt. Das ist falsch. Die Makrofunktion kann in der Software abgerufen werden, wenn ihr auf der Hauptseite die "Automatische Spielerkennung" aktiviert und dann unter "Tasten anpassen" im Scroll-Down-Menü "Befehle" die durchnummerierten Befehle bearbeitet. Die Makrofunktion nennt Logitech "Mehrere Tasten" (siehe Screenshot).
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